Cody Canada

HippieLovePunk

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.02.2015
Jahr: 2015
Stil: Roots-Rock, Red Dirt

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Cody Canada Homepage



Redakteur(e):

Holger Müller


Cody Canada
HippieLovePunk, Blue Rose Records, 2015
Cody Canadavocals, guitar
Chris Doegedrums, percussion
Jeremy Platobass, vocals
Steve Littletonorgan, piano, accordeon
Gary Braunvocals
Micky Braunvocals
Willi Braunvocals
Muzzie Braunvocals
Cody Braunvocals
Produziert von: The Departed Länge: 50 Min 55 Sek Medium: CD
01. Comin' To Me07. Great Big Nothin'
02. Inbetweener08. Maker
03. Easy09. Stay
04. Revolution10. Boss Of Me
05. Back Closer11. All Nighter
06. Got It

„Na dann wollen wir den treuen Fan doch mal ein wenig in die Irre führen“, mag sich Cody Canada gedacht haben, als er einen Titel für sein neues Soloalbum suchte. Der Rebell aus Oklahoma, prominentester Vertreter des Red-Dirt-Rocks und langjähriger Frontmann der legendären, vor fünf Jahren auf ihrem Höhepunkt aufgelösten CROSS CANADIAN RAGWEED als "HippieLovePunk"? Dann könnte sich genauso gut John Fogerty als „Crooner of the year“ bezeichnen.

Aber zum Glück hat Canada für dieses Album keine „peace-and-love“-songs geschrieben und erst recht keinen Punk, auch wenn die Amerikaner darunter ja häufig etwas anderes verstehen, als die Sex-Pistols-Rotzigkeit. Canada und seine Band THE DEPARTED kehren nach dem eindrücklichen, aber aus lauter Fremdtiteln bestehenden Album "This Is Indian Land" und dem etwas seelenlosen "Adventüs" vielmehr zu den Wurzeln des „Heartland“ zurück.

Und so mixt der mit einer der markantesten Stimme diesseits der Rockies gesegnete Canada gleich auf dem ersten Track Comin To Me seine eigene CCR-Vergangenheit kräftig mit dem Southern Rock von LYNYRD SKYNYRD samt Piano-Attacken. Auf das er dann gleich die mächtigen Riffs von Inbetweener folgen lässt, die auch Keith Richards gut zu Gesicht stünden

Überhaupt scheint der gebürtige Texaner, der als Teen nach Oklahoma zog, dieses Mal richtig Lust gehabt zu haben, die Regler kräftig aber gekonnt nach oben zu schieben. Great Big Nothin' ist der Rocker, nach dem sich einst auch GUNS AND ROSES die Finger geleckt hätten und in Boss Of Me werden sich Generationen von Männern wiederfinden, die ihrer vermeintlichen Liebsten gerne mal so richtig die Meinung geigen würden.

Offenbar hat die Trennung von seinem langjährigen Partner Seth James die Rückbesinnung auf den Rock’n-Roll herbeigeführt. Im amerikanischen „Rolling Stone“ betont Canada jedenfalls, er habe habe THE DEPARTED mit James an der Seite nicht so führen können, wie das mit den Ragweeds der Fall war. Da schwingt durchaus ein bisschen Eitelkeit mit, die auf den ersten Blick so gar nicht zum Image als bodenständiger Pferdestehl-Kumpel passt. Aber hey, „it’s rough out there and you gotta be tough, man“.

Was allerdings nichts daran ändert, dass Cody Canada im Herzen ein Romantiker ist – und schlicht geniale Balladen mit viel Fingerpicking-Gefühl schreibt. Maker ist einer jener unvergesslichen Songs mit steinerweichendem Fingerpicking-meets-Perlenpiano, der selbst den vollsten und trinkfreudigsten Club am Samstagabend zum Schweigen bringen wird. „Tired out, tattered, torn. The years keep showing. The wheels still rollin'.“ Was gäbe es mehr zu sagen?

Und so endet auch "HippieLovePunk" ganz versöhnlich. Mit der Ballade All Nighter, die nicht nur an Robert Earl Keens Lonely Feeling erinnert, einen der Live-Lieblingssongs von Canada. Sondern zugleich auch den Wert guter Freundschaft im Red-Dirt-Lager feiert: Gleich die die gesamte Braun-Familie (RECKLESS KELLY, MICKY & THE MOTORCARS) darf im Walzer-Rhythmus mittanzen. Und wenn alles schon vobei scheint, legt Canada im „hidden track“ noch ein kleines Juwel bei. Nur Gitarre und seine beruhigende, angerauhte Stimme. Mehr braucht es manchmal auch gar nicht.

Holger Müller, 30.01.2015

 

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