Cody Jinks I'm Not The Devil, Cody Jinks Music, 2016 |
Cody Jinks | vocals, guitar | |||
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01. The Same | 08. Chase That Song | |||
02. I'm Not The Devil | 09. Heavy Load | |||
03. No Guarantees | 10. Grey | |||
04. No Words | 11. Church At Gaylor Creek | |||
05. Give All You Can | 12. Vampires | |||
06. She's All Mine | 13. Hand Me Down | |||
07. The Way I Am | ||||
Okay Cody, du bist also nicht der Teufel. Keine Sorge, das hätten wir nach diesem Album ohnehin nie vermutet. Zugegeben, du siehst tatsächlich so aus, wie eine jüngere Version dieses alten, gefährlichen Trappers, der das Cover deines neuen Albums ziert. Und diese Jungs haben ja so einiges ausgefressen, da draußen in der Wildnis.
Aber teuflisch ist deine Musik nicht die Spur. Ein Metal-Rocker, der Metallica verehrt hat willst du mal gewesen sein? Okay, du warst in der Trash-Band UNCHECKED AGGRESSION, das sagt einiges. Papas Sammlung von Waylon, Merle und Johnny hat dich zum Country gebracht? Komm, gib's zu, dass du in Wahrheit heimlich einen Stetson aufgezogen und Garth Brooks oder Alan Jackson vor dem Spiegel nachgeahmt hast.
"I'm Not The Devil" ist jedenfalls über weite Strecke so sehr Nashville-Konfektionsware, wie es nur Nashville-Konfektionsware sein kann. Nimm nur den Song No Guarantees als Beispiel. Der Twang in der Stimme zum Auftakt, dieser flotte Gitarren-Drums-Teppich, der niemand weh tut, natürlich ein bisschen Pedal-Steel von der Stange und dann die Geschichte des 17-Jährigen Ausreissers, der mit 35 immer noch das Leben sucht. "It's gonna get hard before it gets easy", wie viel mehr Country-Klischee geht noch in einen Song? Stimmt, Pam Tillis oder Reba McEntire fehlen als Duettpartnerinnen. Aber die kriegst du beim nächsten Mal ganz sicher. Na ja, vielleicht solltest du den Bart ein vorher bisschen stutzen, der ist tatsächlich nichts für "clean Nashville".
Es spricht ja per se auch nichts gegen diese Art von Country. Manchmal schmeckt ja auch McDonald's. Aber tu bitte nicht so, als wärst du ein Outlaw-Musiker. Auch wenn du immerhin zwei, drei Songs hast, die diesen Geist ein bisschen verströmen. Heavy Load zum Beispiel ist zwar auch zu glatt geraten, aber lässt die dunkle Seite der Prärie wenigstens mal durchschimmern. Give All You Can hat ein paar nette Gospelanleihen. Aber dazwischen sind auf deinem Album einfach zu viele "Hey Baby, das ist es, was Trucker in der Honky-Tonk-Kneipe gerne hören"-Lieder. Nur, dass es diese Kneipen doch schon lange nicht mehr gibt, oder?
Vielleicht hörst du ja mal ein paar Alben deines Namensvetters Cody Canada. Das ist der echte Roots-Outlaw-Geist, egal ob solo oder mit CROSS CANADIAN RAGWEED. Vielleicht hast du das heimlich ja schon getan. Der Schlusstrack auf deinem Album, Hand Me Down, der klingt nämlich so urwüchsig wie es unter Trappern sein sollte.