Colin Linden

Easin' Back To Tennessee

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.10.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Colin Linden
Easin' Back To Tennessee, CrossCut Records, 2006
Colin Linden Vocal, Guitar, Mandolin & Electric Bass (Champ)
Larry Taylor Upright Bass
Stephen Hodges Drums
Produziert von: Colin Linden Länge: 50 Min 41 Sek Medium: CD
1. Easin' Back To Tennessee8. Paramount
2. Go Back Old Devil9. Keep It Clean
3. Broke Down Engine10. Champ
4. Nowhere To Go11. Dry Spell Blues
5. A True Friend Won't Let You Down12. Trouble Soon Be Over
6. There Would Be Hell To Pay13. Tears Come Rolling Down
7. You Can't Get The Stuff No More

Seit der Knabe Colin Linden im frühpubertären Alter von elf Jahren Howlin' Wolf bei einem von dessen Konzerten kennen lernte und sich mit ihm über eine Stunde unterhalten durfte, war der kanadische Junge endgültig dem Blues verfallen. Eine enge Freundschaft mit dem Blues-Vater verband Colin bis zu Howlins Tod 1976.
Einige Jahre darauf begann auch Colin Linden Alben aufzunehmen und zu produzieren. Über 150 sind es bis heute. Darunter sind Künstler wie THE BAND, Bruce Cockburn und Colin James. Auch Sue Foleys "Love Coming Down" wurde von ihm produziert und seine Gitarrenarbeit ist ebenso hochgeschätzt. Vor nicht allzu langer Zeit hat er erst auf Eric Bibbs "A Ship Called Love" Album gespielt.
Und als Songschreiber ist er natürlich ebenso bewandert wie gefragt. Jimmy Thackery hat z.B. sein Away, Way Too Long auf seinem "Why Store" Album gecovert.

Auf "Easin' Back To Tennessee", seinem neunten Album, geht Colin Linden einen weiten Weg zurück und spielt, in kleiner Besetzung, den Blues im Stil der 40er und 50er Jahre. Und früher.
Entsprechend authentisch rauschen die Felle des Schlagzeugs und schnarren die Saiten von Bass und Gitarre. Und man kann es sich gar nicht anders vorstellen, als dass diese Songs live aufgenommen wurden.
Eigene Songs mischen sich mit den Liedern seiner großen Vorbilder. Go Back Old Devil von Bo Carter - feinster Country-Blues von Colins hervorragender Picking-Technik zu sprühendem Leben erweckt. Etwas Ragtime ist da wohl auch mit drin und auch an Robert Johnson fühlt man sich erinnert.
Blind Willie McTells Broke Down Engine, auch das klingt äußerst authentisch. Man spürt auf Schritt und Tritt, wie genau sich Colin mit dem Blues befasst hat. Das hat schon Klasse und deshalb klingt das auch nicht altbacken, sondern anmachend und mitreißend. Da dürfte auch ein Eric Clapton beeindruckt sein, was dieser Kanadier drauf hat.
Selbstverfasstes, wie das muntere Nowhere To Go, steht kein bisschen hinter den Coverversionen zurück und strotzt vielleicht sogar noch mehr von feinster Akustikgitarren-Zupftechnik. Mal ehrlich, neben John Hammond fällt mir kaum ein Weißer ein, der so den Akustik-Country-Blues in den Fingern hat. Rory Gallagher vielleicht, stellenweise.
Die Nähe zur Country-Musik wird bei der Ballade A True Friend deutlich. Bei solch eher ruhigen Titeln, wird einem die ebenfalls beeindruckende Qualität von Colins Gesang erst richtig bewusst. Sonst ist man durch die Musik zu sehr abgelenkt.
Heraus ragt wohl die Mörder-Ballade There Would Be Hell To Pay, geschrieben von seinem Freund T Bone Burnett und stilistisch irgendwo zwischen Tom Waits und Jim Croce.
You Can't Get The Stuff No More kennt man natürlich aus der Feder von Tampa Red. Bringt gut in Schwung und dürfte wohl eine der bekanntesten Bluesnummern sein. Colin zeigt hier auch sein Können an der Slide-Gitarre und der Song würde, scheint mir, auch gut zu einer Akustik-Session von Bernie Marsden und Micky Moody passen.
Bei Paramount, ganz allein von Linden gespielt, meint man, er würde mit im Zimmer sitzen, so präsent ist der Sound und so klasse dieses Gitarrenspiel!
Keep It Clean meint da fast noch eins draufsetzen zu müssen. Geschrieben von Charley Jordan/Larry Johnson klingt es für mich stark nach Taj Mahal.
Der Dry Spell House, von Son House, dürfte wohl zu den ältesten und ursprünglichsten Songs hier gehören. Ist auch schön an der eher losen Struktur zu hören. Auch hier präsentiert Linden sein unglaubliches Einfühlvermögen in diese Musik.

Also, das ist schon einzigartig und sollte eigentlich einige Käufer ansprechen. Wer eine Akustikgitarre zu Hause hat, sollte hier mal reinhören und neue Möglichkeiten entdecken.
Aber auch wer nur gern zuhört - Blues oder nicht, liegt mit "Easin' Back To Tennessee" sicher nicht verkehrt.

Epi Schmidt, 04.10.2006

 

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