Colin Linden

Rich In Love

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.11.2015
Jahr: 2015
Stil: Roots Rock

Links:

Colin Linden Homepage

Colin Linden @ facebook

Colin Linden @ twitter



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Colin Linden
Rich In Love, Stony Plain Records, 2015
Colin LindenGuitars, Ukeleles, Mandolins, Voice
John DymondBass
Gary CraigDrums
with:Organ
Charlie MusselwhiteHarmonica on The Hurt and Rich In Love
Amy HelmHarmonies on Knob & tube, Everybody Oughta Be Loved, Rich In Love
Reese WynanPiano/Organ on The Hurt, Everybody Oughta Be Loved, Rich In Love, No More Cheap Wine, Luck Of A Fool
Tim LauerOrgan on I Need Water and Date With The Stars
Produziert von: The Rotting Matadors Länge: 51 Min 37 Sek Medium: CD
01. Knob & Tube07. Date With The Stars
02. I Need Water08. And Then You Begin
03. Delia Come For Me09. No More Cheap Wine
04. The Hurt10. Luck Of A Fool
05. Everybody Ought To Be Loved11. I Made A Promise
06. Rich In Love12. Paybacks Are Hell

Also, wenn das möglich ist, wird dieser Mann doch ständig besser! Es hat eine Weile gedauert, seit seinem 2009er Album “From The Water“, die Wartezeit zum Glück verkürzt durch ”Still Live”, aber es hat sich wirklich gelohnt! Colin Linden gehört zweifellos zu “Canada’s finest“. Das drückt sich in der Qualität seines Songwritings aus und auch daran, wie er diese Songs zu Gehör bringt. Da hat man einfach das Gefühl, da weiß einer genau, was er will. Jeder Ton, jede Note, klingt so, als wäre sie ganz genau so gemeint, und trotzdem klingt das nicht verkrampft, sondern kommt absolut locker rüber, sodass der Hörer keine Probleme hat, sich hier sofort einzuklinken und mitzugrooven.
Oft erinnert mich Linden auf diesem Album an die BOTTLE ROCKETS, bzw. deren Mastermind Brian Henneman, weil die Songs in ähnlicher Klasse agieren.

Locker und cool groovt sich Knob & Tube herein, als Mischung aus Boogie-Blues, im Stile von CANNED HEATs Let’s Work Together, und akustischem Fingerstyle-Blues. Diese Session macht von Beginn an sofort Spaß.
Colin Linden sagt von sich selbst, dass er sich immer als Blues-Player sieht, auch wenn er sich in anderen Stilen bewegt. Etwas Blues schwingt auch immer in seinem Gesang mit – in seinem Gitarrenspiel sowieso - , auch wenn I Need Water mehr Richtung Roots Rock tendiert. Ein erster Ohrwurm auf einem Album voller hervorragender Songs und Sounds. Delia Come For Me hat was vom Blues, wie in die STONES um 1970 herum spielten, angereichert durch ein paar Wüsten-Rock-Sounds. Erinnert mich in seiner spartanischen Art irgendwie auch John Hiatt. Ein weiterer Unterstrich, unter Lindens Klasse als Songschreiber.
Und das funktioniert natürlich auch, wenn es um schwermütigen Blues geht, zumal der Alt- und Großmeister der Harp, Mr. Charlie Musselwhite hier die Harp-Blättchen und die Ohrläppchen der Zuhörer in Schwingung versetzt. Als könnte man mitreden, lässt man zu dieser Nummer den Kopf auf und ab wippen.
Um noch einmal Brian Henneman: Außer diesem und Colin Linden gibt es wohl nur noch wenige Künstler, die eine Nummer von solch schlichter Schönheit wie Everybody Ought To Be Loved schreiben und in Szene setzen können. Eine gezupfte Gitarre, ein paar Orgelakkorde hier und da, kaum zu hörende Percussion und als Gesangsunterstützung Amy Helm (ja, genau die Tochter von Levon Helm). Eines der schönsten Lieder, welches ich seit Langem gehört habe.

Beim Titelsong wird’s eher sphärisch, man möchte fast “indisch“ sagen, bleibt aber beim fiebrigen Country Blues. Zur Atmosphäre trägt auch hier Mr. Musselwhite gehörig bei.
Aus dem Rahmen fällt irgendwie Date With The Stars, das so dermaßen nach 50’s und frühem Schmuse-Rock’n’Roll klingt, dass man meint, die CD hätte sich gewechselt. Wieder wunderschönst instrumentiert und arrangiert und strahlend, wie die Sterne. Hat entfernt was von der BEATLES‘ This Boy. Wenn sich jemand erinnert.
And Then You Begin ist wieder so dermaßen BOTTLE ROCKETS/Henneman, man (ich) würde denen die Nummer direkt ans Herz legen. Wiederum nur die mit Fingerpicking gespielte Akustische trägt diesen Song und nur ganz wenige “Zusätze“ sind zu hören. Herrlich.
No More Cheap Wine, ja, wer hat das nicht schon an manchem “Morgen danach“ gesagt. Bei Colin Linden hat die Aussage leichten West Cost-Flair, mit Slide-Gitarre, und – nicht nur deswegen – eine gewisse Ähnlichkeit zu manchem Jackson Browne-Song. Wie immer, sind die Verweise auf andere Künstler nur Anhaltspunkte, damit man sich orientieren kann, den Linden hat es weiß Gott nicht nötig irgendwo abzukupfern.
Mit Luck Of A Fool wieder zurück zum 50’s Rock’n’Roll, dieses Mal aber schon rockiger, als cooler Shuffle. I Made A Promise steckt voller Gefühle und ist auch geeignet, solche hervorzurufen. Mit so wenig Mitteln so viel auszudrücken, das hat schon echte Klasse. Und das beweist auch Paybacks Are Hell, bei dem sich Linden wieder nur mit Akustikgitarre niederlässt und eine weitere Story aus dem Ärmel schüttelt.
Ich kann nur hoffen, dass Colin Linden die verdienten Lorbeeren auch erhält, denn längst gehört er nicht mehr nur in Kanada zum Feinsten, was man im Blues und Roots Rock bekommen kann.

Epi Schmidt, 30.10.2015

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music