All, Elektrohasch, 2008 | ||||
Stefan Koglek | Guitar & Vocals | |||
Manfred Merwald | Drums | |||
Philipp Rasthofer | Bass & Acoustic Guitar (on Stars) | |||
Gäste: | ||||
Mario Oberpucher | Sitar | |||
Daniela Heiser | Backing Vocals | |||
Christian Hawallek | Keyboards | |||
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01. Silent | 06. Stars | |||
02. Moon | 07. All | |||
03. Turns | 08. Fall | |||
04. Lights | 09. One | |||
05. If | 10. Remains | |||
Das Münchner Trio bleibt auf "All" seinen Wurzeln treu und serviert der stetig wachsenden Fangemeinde wieder schweren psychedelischen Stoner-Rock, der aber gleichzeitig locker und verspielt wirkt. Was widersprüchlich klingt, lässt sich mit dem Aufbau des Klangkosmos von COLOUR HAZE leicht nachvollziehen. Denn Stefan Koglek lässt über den tiefen, schweren und blues-infizierten Riffs des menschlichen Zwei-Mann-Kraftwerks Merwald und Rasthofer seine Gitarre mäandern. Kleine Schnörkel, zarte Spitzen, dann wieder plötzlich anschwellende Pegel, lavaartige Eruptionen bis hin zu gewaltigen Soundwänden - dies alles zelebriert der Chef des Elektrohasch-Labels mit bemerkenswerter Hingabe.
Der Einbau von Sitar und weiblichen Backing Vocals verstärkt noch leicht die psychedelischen Elemente auf dem Album. Ruhige, meditative Momente (es gibt sogar das eine oder andere Stück, dass man als Ballade bezeichnen könnte) sind ebenso vertreten wie heftig ausufernde Improvisationen und jamartiges Powerplay - oftmals in einem einzigen Stück (Silent oder Fall).
Schon die Titel der einzelnen Stücke, die hier nur jeweils aus einem Wort bestehen (und sich sogar zu einem Satz zusammenfügen lassen), geben zu erkennen, dass der Text hier nicht wesentlich ist. Vielmehr wird der oftmals ins Falsett fallende Gesang wie ein weiteres Instrument eingesetzt, um den Effekt des Übereinanderschichtens noch zu verstärken. Man hat diesmal auch gewagt, kürzere, gewissermaßen songorientiertere Stück miteinzubauen - das dann doch eine Neuerung - legt aber auch wieder einige Longsongs vor. Gewissermaßen bietet "All" einen Überblick über das bisherige Schaffen der Band, eine Quintessenz ihrer prägenden Stilelemente. Wer COLOUR HAZE noch nicht kennt (das sollten im Stonerlager aber wirklich nicht mehr viele sein), sollte sie schleunigst kennen lernen, zumal sie auch wieder ausgiebig die Clubs der Republik und des benachbarten Auslands beackern werden. Und auf der Bühne wird diese Musik erst so richtig zum Leben erweckt.