Colter Wall

Western Swing & Waltzes (And Other Punchy Songs)

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 29.09.2020
Jahr: 2020
Stil: Country
Spiellänge: 33:21
Produzent: Colter Wall

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Plattenfirma: Thirty Tigers

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Holger Müller


s. weitere Künstler zum Review:

Johnny Cash

Steve Earle

Titel
01. Western Swing & Waltzes
02. I Ride An Old Paint
03. Big Iron
04. Henry And Sam
05. Diamond Joe
 
06. High And Mighty
07. Talkin‘ Prairie Boy
08. Cowpoke
09. Rocky Mountain Rangers
10. Houlihans At The Holiday Inn
Musiker Instrument
Colter Wall Vocals, Guitars
Patrick Lyons Guitars, Pedal Steel, Dobro, Mandolin
Aaron Goodrich Drums
Jake Groves Harmonica
Jason Simpson Bass
Doug Moreland Harmony Vocals
Emily Gimble Harmony Vocals

Es gibt sie tatsächlich noch, die einsamen Cowboys, die, begleitet von einer wehmütigen Mundharmonika, in den Sonnenuntergang reiten; „I’m lonesome, but I’m happy“ singen und die Gitarre dazu einen Schunkelrhythmus zupft. „I ain’t got a dime in these worn-out jeans“ lautet die Losung und die Western-Romantik alter Schwarz-Weiss-Filme lässt grüßen. Aber geht das heute noch, wo Roy Rogers oder Marty Robbins längst Geschichte sind? Kann man 2020 ernsthaft noch Songs wie Cowpoke oder Talkin‘ Prairie Boy aufnehmen, ohne sich lächerlich zu machen?

Colter Wall kann das – und er macht das, mit aller Ernsthaftigkeit, die solche Songs brauchen, wenn sie heute noch eine Bedeutung über die reine Historienpflege hinaus haben sollen. „A collection of Cowboy songs – old and new“ hat der Country-Sänger aus Saskatchewan aufgenommen und vielleicht braucht es ja wirklich ein kanadisches Herz, um diese uramerikanische Musik am Leben zu erhalten. Wobei Wall kein jodelnder Schauspieler/Sänger ist, sondern ein Troubadour, der manchmal trotz seiner erst 25 Jahre bereits wie der gereifte Johnny Cash klingt (Houlihans At The Holiday Inn), manchmal wie der altersweise Steve Earle (Henry And Sam) und der Mörderballaden erzählen kann, wie die ganz Großen aus seinem Fach. Big Iron zum Beispiel, die Geschichte des blutigen Showdowns des Outlaws Texas Red mit dem namenlosen Arizona Ranger ist ganz großes Kino. Während Marty Robbins mit seinem hellen Gesang der Geschichte eine fast heitere Note gab, beschreibt Wall die Suche nach dem Outlaw und den „Shootout“ mit dunkler, drohender Stimme und selbst die Pedal Steel klingt düster.

Wie schon auf seinen ersten Alben singt und spielt Colter Wall traditionellen Country, aber mit einem modernen Punch, der nichts mit der Nashville Hit Factory zu tun hat. Vermutlich würden die meisten Mainstream-Radiohörer erschrecken, wenn solch raue, wie karges Land klingenden Songs wie Diamond Joe die morgendliche Fahrt zum Donut-Laden stören. Der Kanadier versteht keinen Spaß, wenn es darum geht, zum Kern des Lebens in der Prairie vorzudringen. Hart ist das Leben, und wild sind die Pferde, die dort draußen geritten werden. „He bucks higher than he should, and he's mighty hard to ride“, so Walls Geschichte des Cowboys Tom Taylor, dem besten der Pferdeabrichter in Calgary (High And Mighty). „If he can’t buck you off, you learned to ride.“ Und man sieht Colter Wall vor sich, wie er am Rand der Rodeo-Arena steht und bereits die nächste Melodie vor sich hinsummt…   

 

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