Constancia Lost And Gone, Frontiers Records, 2009 |
David Fremberg | Gesang | |||
Janne Stark | Gitarre | |||
Mikael Rosengren | Keyboards | |||
Michael Müller | Bass | |||
Peter Svensson | Schlagzeug | |||
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01. Fallen Hero | 07. Save Me | |||
02. Trouble Maker | 08. No One Like You | |||
03. Blind | 09. Life Is A Mistery | |||
04. Little Big You | 10. I Never Said Goodbye | |||
05. The King Is Calling | 11. I Wish I Could Fly | |||
06. Dying By Your Flames | 12. www.lostandgone.com | |||
Es gelingt dem italienischen Label Frontiers Records immer wieder neue interessante Kollaborationen zwischen Musikern verschiedener Gruppen und manchmal sogar Genres anzustoßen. Eines dieser Projekte hört auf den Namen CONSTANCIA und besteht aus Keyboarder Mikael Rosengren (SCUDIERO, TOKEN), Gitarrist Janne Stark (unter anderem OVERDRIVE, BALLS, ZELLO), Sänger David Fremberg (ANDROMEDA) und der Rhythmus-Fraktion Peter Svensson (Schlagzeug, FAITH, LOCOMOTIVE BREATH) und Michael Müller (Bass, JADED HEART).
Dabei kommt eine sehr melodische Metal-Scheibe mit einigen AOR-Anteilen raus, namens “Lost And Gone“. Als Vergleich fallen einem gleich DOKKEN und die härteren WINGER-Songs ein. Im Sound steht denn auch die Gitarre eindeutig im Vordergrund und weiß mit etlichen Riffs, Licks und Soli zu begeistern. Fans von George Lynch oder Reb Beach werden an der Arbeit von Janne Stark ihre helle Freude haben.
Das Keyboard hält sich hier – aus meiner Sicht glücklicherweise – im Hintergrund und lässt der Gitarre den Vortritt. Rosengren legt mehr den Soundteppich für die anderen Musiker, als dass er selber groß Akzente setzt. Ein bisschen Aktivität vom Tastenmann täte der Musik dann aber doch gut, denn sobald man die Gitarren-Parts verinnerlicht hat, bleibt musikalisch nicht mehr so viel zu entdecken.
Sänger David Fremberg zeigt sich bei CONSTANCIA im Vergleich zu seiner Hauptband von seiner extrem eingängigen Seite. Seine klare etwas höhere Stimme passt sehr gut zur Musik. Aber trotz aller eingängiger Melodien fehlt doch der große Mitreißer auf dem Album, ein Song, den man seinen Freunden vorspielen kann und weiß, dann wollen sie das Album auch haben. Sicher Fallen Heroes und Trouble Maker sind tolle Aufmacher, aber nicht im Sinne von Kiss Of Death (DOKKEN – “Back For The Attack“) oder Blind Revolution Mad (WINGER – “Pull”). Aber sie gehören ebenso wie das ultra-eingängige Blind, die Ballade Life Is A Mistery und www.lostandgone.com zu den zahlreichen starken Songs auf “Lost And Gone“. Es gibt auch ein paar Stücke, die eher durchschnittlich und etwas vorhersehbar sind, wie etwa The King Is Calling oder Dying By Your Flames.
Es ist aber zudem schon verwunderlich, wie die Band krampfhaft versucht, dieser Musik den Stempel „progressiv“ aufzudrücken. Gitarrist Janne Stark beschreibt die Musik als "melogressive Metal" (melogressive = Mischung von „melodic“ und „progressive“). Da muss er sich schon einmal fragen lassen, wo denn hier bitte die progressiven Elemente sein sollen? Nur weil mal ein Gitarrensolo etwas schneller ist, oder was? Das ist nicht progressiv, das kann man von einem guten Gitarristen schon mal erwarten, wenn der Song nach einem Shredder-Solo verlangt. Aber dann immer gleich das Wort „progressiv“ rauszuholen, um der eigenen Musik eine besondere Größe zu verleihen, ist lächerlich.
Aber das ist eigentlich auch die einzige nennenswerte Kritik an dem Album, denn “Lost And Gone“ ist so wie ein Melodic Metal Album sein sollte, melodiös ohne „cheesy“ zu sein, rockig aber dennoch eingängig, von hart bis zart alle Emotionen vorweisen können und dabei auch instrumentell ansprechen. Einzig die eine oder andere wirkliche „Übernummer“ fehlt zum ganz großen Gelingen.