Coogans Bluff

Balada

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 29.01.2024
Jahr: 2024
Stil: Progressive Psychedelic Krautrock
Spiellänge: 40:57
Produzent: Coogans Bluff

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Plattenfirma: Noisolution


Redakteur(e):

Ralf Stierlen


s. weitere Künstler zum Review:

Anathema

Opeth

Fleetwood Mac

The Allman Brothers Band

The Moody Blues

Joe Jackson

Titel
01. Living In Danger
02. Balada
03. And Here I Stand
04. Farewell
 
05. If You Make It There
06. Pipe & Pouch
07. One More Time
08. No One’s Brother
Musiker Instrument
Clemens Marasus Bass & Vocals
Willi Paschen Guitar
Charlie Paschen Drums
Max Thum Saxophone
Stefan Meinking Trombone

Es gibt eine Handvoll Bands, die sich im Laufe ihrer Historie stilistisch so sehr gewandelt haben, dass das Häuten einer Schlange im Vergleich unspektakulär erscheint. Ich denke da spontan an ANATHEMA, die vom doomigen Gothic Metal zu einer Art Dark Alternative übergegangen sind, an OPETH, die sich vom Death Metal zum Progressive Rock hingewandt haben oder an FLEETWOOD MAC, die (allerdings befeuert durch einige Besetzungswechsel) vom Blues Rock zum kommerziell erfolgreichen Pop Rock Act mit Westküstenfeeling mutiert sind.

Hierzulande haben COOGANS BLUFF eine derart radikale Veränderung hingelegt, dass man immer wieder aufs Neue nur staunen kann. Am Anfang kantige, ungestüme Stoner Rocker haben sie sich im Laufe ihrer nunmehr auch schon 20 Jahre andauernden musikalischen Aktivität immer mehr in ihrem auf den 70ern basierenden Klangkosmos geöffnet und erweitert, dass ihnen mittlerweile jegliche Einsortierung in Schubladen nicht gerecht wird. Bei den Rostockern finden sich psychedelische Sounds neben Krautrock, wird mir Spacerock, Brassrock sowie Funk und Soul hantiert und nicht zuletzt hat man sich auch immer mehr dem Prog angenähert.

Auf dem neuesten Streich „Balada“ (was im portugiesisch-brasilianischen so viel wie „Party“, „Feiern“ aber auch „Lied“ bedeutet) kommen nun nicht zuletzt dank der schon lange in der Band fest verankerten Bläsersektion noch leicht südamerikanische tanzbare Grooves dazu (Living In Danger), ebenso wie jazzaffine Passagen (Pipe & Pouch). Dabei verliert man auch den saftigen Rock nicht aus den Augen (And Here I Stand) und legt auch mit einer schmachtenden Ballade (Farewell) nach, die glatt ein bisher unentdecktes Stück von THE MOODY BLUES sein könnte.

Gegen Ende der vierzig Minuten des Albums gibt es dann noch ein JOE JACKSON-Cover (One More Time), das zum zupackenden Brassrock umfunktioniert wird bevor ein kerniges Jam-Rock-Schmankerl den fulminanten Schlusspunkt bildet (No One’s Brother), bei dessen Thema Erinnerungen an die ALLMAN BROTHERS BAND aufkommen.

So ist „Balada“ eine ungeheuer bunte, facettenreiche und vielfältige Auswahl an Songs, die für jeden etwas bereit hält und doch nie beliebig wirkt. Vielmehr ist hier eine Band zu Gange, die voller Spielfreude einfach macht, worauf sie Bock hat und sich dabei als gereift und durch und durch erwachsen erweist.

 

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