Corb Lund

Things That Can't Be Undone

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.11.2015
Jahr: 2015
Stil: CanAmericana

Links:

Corb Lund Homepage



Redakteur(e):

Holger Müller


Corb Lund
Things That Can't Be Undone, New West Records, 2015
Corb Lundvocals, guitar
Grant Siemensguitar, lap steel
Kurt Cieslabass
Brady Valgardsondrums
Produziert von: Dave Cobb Länge: 37 Min 26 Sek Medium: CD
01. Weight Of The Gun06. Washed-up Rock Star Factory Blues
02. Run This Town07. S Lazy H
03. Alt Berliner Blues08. Goodbye Colorado
04. Alice Eyes09. Talk Too Much
05. Sadr City10. Sunbeam

Ein Mann im Holzfäller-Flanellhemd, eine akustische Gitarre locker und doch sicher in der Hand, den Blick in die Ferne gerichtet, im Hintergrund ein weiter, weiter Himmel. Corb Lund pflegt sein Image als aufrechter Cowboy aus Alberta bis ins Detail der Bilder seines berühmten Labes New West Records. Und warum auch nicht? Tatsächlich steckt in dem Kanadier mehr amerikanische Cowboy-Tradition als in vielen selbst ernannten amerikanischen Country-Helden

Dazu gehört auch, sich den Stürmen und Verlusten des Lebens tapfer und aufrecht zu stellen - auch wenn's manchmal weh tut. Weight Of The Gun, der Opener von Lunds neuem Album "Things That Can't Be Undone" gibt, ebenso wie der Titel des Albums, den Ton vor: "Sometimes Mama, it can feel real heavy when I think of the wrong I have done..."

Aber Corb Lund ist weit mehr, als die moderne Version eines Jimmy Rodgers. Ausgerüstet mit einer Punk-Vergangenheit kennt der Kanadier die Einsamkeit des Niemandslands offenbar genauso gut wie die ernüchternde Erfahrung eines Musikers, den niemand so richtig wahr nimmt. Weshalb er im Club zwischen den Auftritten auch mal den Boden fegen muss (Washed-up Rock Star Factory Blues)

Aber das Herz des kanadischen Sängers, und damit auch der Puls dieses Albums schlägt am Ende eben doch draußen auf dem Land, auf der (elterlichen) Farm, die Lund inzwischen wieder bewirtschaftet. S Lazy H ist eine jener Erzählungen über den verzweifelten Kampf, die Ranch am Leben zu halten, während die (böse) Schwester ausbezahlt werden muss, die in Großstädten einfach nicht entstehen können. Ebenso wenig wie das schlichte, sehr anrührende Sunbeam, das den frühen Tod von Lunds Nichte verarbeitet

Verlassen kann sich Corb Lund auf seinem inzwischen achten Album wieder auf seine Backing Band THE HURTIN' ALBERTANS, die den Mix aus Country, Folk, Rock'n Roll-Anklängen und gelegentlichen Soul-Zwischentönen mit gekonnter Zurückhaltung umsetzen: Kein Ton zu viel, keine unnötigen Spielereien, aber mit viel Hochachtung vor der Tradition. Goodbye Colorado ist so ein typischer Western-Schunkler, den man eigentlich schon zu oft gehört hat - und trotzdem macht er hier wieder jede Menge Spaß.

Kein Wunder, dass es solchen Musikern auch wehtut, wenn in Alt-Berlin traditionelle Bierkneipen verschwinden und durch Bürokomplexe ersetzt werden (Alt Berliner Blues). Und die von einem Cowboy erwartete Sympathie für die eigenen Truppen ist auch vorhanden. Aber nicht als Hurra-Patriotismus, sondern mit Mitgefühl für die erlebten Schrecken im Wüstensand von Sadr City. "Things That Can't Be Undone" kann auch nicht mehr rückgängig gemacht werden - gut so!

Holger Müller, (Artikelliste),23.11.2015

 

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