Titel |
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01. The Lesser Of Two Evils |
02. Monster |
03. Beaten |
04. Dead Rest (Tears) |
05. Rain |
06. Secrets |
07. Crack In The Sky |
08. Watch The World Burn |
09. The More Things Change |
10. Drums Of War |
11. Deadlock |
12. Bag Of Bones |
Musiker | Instrument |
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Jens Westin | Gesang & Gitarre |
Per Soläng | Schlagzeug |
Bjarne Elvsgard | Bass |
Tommy Rehn | Gitarre |
Mit ein wenig Verspätung ist uns noch ein Schätzchen aus dem vergangenen Jahr auf den Schreibtisch geflattert. Dabei handelt es sich um das aktuelle Album der Schweden CORRODED, die mich schon mit ihrem bislang letzten Album "Bitter" durchaus hatten beeindrucken können. Nun also liegt "Plague" vor, entstanden passenderweise auch während der Corona-Pandemie, die denn auch hier das eine oder andere Mal behandelt wird.
Die Schweden legen denn auch direkt mal amtlich los mit dem Opener The Lesser Of Two Evils, der sich schnell in den Gehörgängen festsetzt, zum einen, weil das Riff wirklich aus den Boxen knallt und zum anderen, weil Frontmann Jens Westin mit seinem Gesang irgendwo zwischen Peavey Wagner (RAGE, Strophe) und David Draiman (DISTURBED, Refrain) hin- und herwechselt. Der Song kommt auch noch schnell und effektiv auf den Punkt, so dass der Hörer direkt in die richtige Stimmung für das restliche Album kommt.
Denn auch die weiteren Lieder auf "Plague" bieten gradlinigen Heavy Metal mit einem angenehm düsteren Sound. Etwas moderner fällt das Ganze beim sehr aggressiven Monster aus. Beaten ist dann eher Groove-betont und stellenweise fast schon etwas doomig ausgefallen, ehe es mit Dead Rest (Tears) und Rain dann wieder recht flott weitergeht. Balladen gibt es hier keine zu hören, auch wenn Crack In The Sky und dem bockstarken Doomer Secrets vielleicht musikalisch etwas Melancholie verbreiten, aber dazu muss man ja nicht auf verzerrte Gitarren verzichten. Und Watch The World Burn klingt wirklich ein wenig wie der passende Soundtrack für das Ende der Welt.
Wie schon beim Vorgänger ist der große Plus-Punkt der Scheibe, dass Westin immer eine passende und eingängige Gesangs-Melodie findet, die den Song abrundet. Denn klar ist, einen besonders eigenständigen Sound haben sich CORRODED in der Zwischenzeit nicht zugelegt. Ihr Metal tönt sogar überraschend amerikanisch daher und kann Einflüsse von etwa STONE SOUR sicherlich nur schwerlich verneien. Aber entscheidend ist dabei eben auch, dass die Lieder stimmig und gut sind - und da liefern die Skandinavier wirklich keinen Anlass zur Klage.
Ganz im Gegenteil sogar, das Quartett liefert hier wieder eine eingängige und trotzdem aggressiv zu Werke gehende Scheibe ab, die keine schwachen Momente bietet. CORRODED haben die Zeit genutzt, um sich mit einer wirklich sehr gelungenen Platte zurückzumelden. Wer modern klingenden Metal mag, der sollte hier definitv zugreifen.