Corvus Corax

Stuttgart-Wangen, LKA, 06.12.2009

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Konzertbericht

Reviewdatum: 09.12.2009
Stil: Marktmittelalter

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Corvus Corax,
Stuttgart-Wangen, LKA, 06.12.2009

'Die Könige der Spielleute' sind in der Stadt, doch das Publikumsinteresse hält sich in überschaubaren Grenzen. Auch wenn man den Showbeginn etwas hinauszögert, es kommen einfach nicht mehr als drei- bis vierhundert Besucher ins LKA. Zwischen den großangelegten CANTUS BURANUS-Shows und den anstehenden 'Excalibur'-Galas fristen die Konzerte zum 20-jährigen Bandjubiläum in der Publikumsgunst nur ein bescheidenes Schattendasein.

Das ist schade, denn live sind CORVUS CORAX immer noch das intensivste und aufregendste Marktmittelalterensemble. Der erste Teil der Show wirkt allerdings etwas verhalten, nicht zuletzt weil hier verstärkt ruhigere Stücke wie Ballade de mercy dargeboten werden, doch die glorreichen Sieben haben an diesem Abend noch eine Menge vor.

Das erste Mal verabschiedet man sich allerdings bereits nach knapp vierzig Minuten von der Bühne und die sich anschließende dreißigminütige Pause stellt das Publikum vor eine harte Geduldsprobe. Dafür erfährt man mit dem zweiten Teil der Show die perfekte Vollbedienung und alles in allem spielen CORVUS CORAX an diesem Dezemberabend fast zweieinhalb Stunden lang auf.

CORVUS CORAX genießen den Luxus kein aktuelles Album dem Publikum näher bringen zu müssen und spicken die exquisite Sammlung ihrer stärksten und beliebtesten Melodien mit einigen Liveraritäten wie dem eröffnenden La douce oder Die Klage.

Mille Anni Passi Sunt besticht durch seine Eindringlichkeit. Walter von der Vogelweides Palästinalied, wohl der Standard der marktmittelalterlichen Musik, erklingt in der ensembletypischen dramatisch-schleppenden Version. Chou Chou Sheng und Venus Vina Musica vermittelt das Gefühl dem Veitstanz zu verfallen und In Taberna lässt Castus Rabensang als Vokalist glänzen. Das große Finale Platterspiel wird exzessiv zelebriert und das Publikum beteiligt sich mit beeindruckenden Chorgesängen.

Die Darbietung lebt von der Energie und der ungezügelten Spiel- und Lebensfreude, die das Ensemble auf der Bühne entfesselt. Die Vier am Bühnenrand sind ständig in Bewegung, während die dreiköpfige Rhythmusabteilung von ihren erhöhten Podesten im Hintergrund sie unbarmherzig nach vorne peitscht.

Ständig wechselnde Instrumentierungen sorgen für immer neue Klang- und Stimmungsfarben bei diesem Parforceritt durch die musikalische Welt des Marktmittelalters. Als die letzten Töne von Hymnus Apollon das Publikum in die Nacht entlässt besteht nicht der leiseste Zweifel, dass CORVUS CORAX sich auch im zwanzigsten Jahr ihres Bestehens zurecht als 'Die Könige der Spielleute' bezeichnen.

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Besonderer Dank an Doro & Stephanie (Absolut Promotion)

Martin Schneider, 06.12.2009

 

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