Corvus Corax Skal, Behßmokum Records/Edel, 2018 |
Castus Rabensang | Gesang, Dudelsack, Binioù, Schalmei, Bombarde, Cister, Trumscheit, Drehleier | |||
Norri der Drescher | Schlagwerk | |||
Wim | Dudelsack, Schalmei, Zink | |||
Micha, der Frick | Basscitule | |||
Hatz | Schlagwerk | |||
Jordo | Dudelsack, Schalmei, Zink | |||
Vit | Dudelsack, Schalmei, Zink | |||
Gäste: | ||||
Arndis Halla | Gesang | |||
Maxi Kerber | Gesang | |||
Julia Lindner | Geige | |||
Faber & Klaartje Horbach | Lyra, Schlüsselgeige | |||
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01. Intro Yggdrasil | 07. Hol Bier herbei | |||
02. Yggdrasill | 08.Skál | |||
03. Her Wirt | 09. Eine Jungfrau | |||
04. Sauf noch ein | 10. Die Rose | |||
05. Hugin und Munin | 11. Ofermod | |||
06. Pfeifsack | ||||
"Der Fluch des Drachen" ist (fürs Erste) gebannt! Zeit für etwas Neues, oder sagen wir doch besser 'etwas Altes'? Nach ihrem erfolgreichen Ausflug in die Welt des Fantasticals, der den Königen der Spielleute sicher so manch neuen Bewunderer außerhalb ihrer Stammkundschaft bescherte, folgt der Rückzug auf gewohntes Terrain.
"Skal" - und das ist jetzt überhaupt nicht negativ gemeint - ist in seinen Grundzügen ein auffällig konservatives Werk, bei dem sich CORVUS CORAX auf ihre Wurzeln besinnen.
Yggdrasill und Hugin und Munin sind mystisch atmosphärische Ausflüge in die nordische und germanische Mythologie, die besonders bei "Sverker"- und "Mille Anni Passi Sunt"-Anhängern Begeisterungsstürme auslösen werden. Mit Her Wirt wird wieder einmal auf die Carmina Burana zurückgegriffen. Es gibt furiose Tänze wie das Titelstück um das Mittelaltermarktpublikum in Ekstase zu versetzen und gleich einen ganzen Schwung feucht-fröhliche Trinklieder.
Fast möchte man meinen, dass CORVUS CORAX befreit vom Korsett musikalischer oder inhaltlicher Konzepte, einfach mal ungezwungen die große Bandbriete ihres Schaffens aufzeigen wollen. Kein Musical, kein Orchesterwerk, keine angeheuerte Schlagwerkarmee… sondern einfach nur CORVUS CORAX in schillernd bunten Klangfarben. Musik um die kleinen, weltlichen Freuden des mittelalterlichen Lebens zu feiern, aber auch Verweise auf alte Mythen und Legenden.
So schön die Besinnung auf alte Tugenden ist, wer Castus und sein Rabenvolk kennt, der weiß, dass das alleine den Künstlern zu wenig wäre. Ein bisschen was Neues muss einfach sein und sei es nur, dass einige Texte bewusst in zeitgemäßer Sprache verfasst wurden.
Zu guter Letzt hat der Drache doch noch seine Spur hinterlassen. Maxi Kerber, die Leandra, eine der großen Entdeckungen des Fantasticals, wirkt bei zwei Stücken als Gastsängerin mit und bereichert das Album um eine weitere Facette.