Titel |
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01. Blood Pope |
02. The Curse |
03. The Nephilims |
04. Heaven's Door |
05. The Ending |
06. The Giver And The Taker |
07. Baltic Storm |
08. Oden |
09. Goodbye |
Musiker | Instrument |
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Dan Fondelius | Gesang, Gitarre & Keyboards |
Samuel Cornelsen | Bass |
Jens Bock | Schlagzeug |
Die Schweden COUNT RAVEN gehören zu den „alten Hasen“ der skandinavischen Doom Metal-Szene. Gegründet wurde das Trio bereits 1987 in Stockholm unter dem Namen STORMWARNING, aber seit 1989 rockt die Band unter dem heutigen Namen. Dabei kamen insbesondere in den Anfangsjahren mit “Storm Warning“ (damals noch als Quartette mit Sänger Christian Linderson, der anschließend bei SAINT VITUS anheuerte), “Destruction Of The Void“ sowie “High On Infinity“ ein paar Meisterwerke im klassischen frühen BLACK SABBATH-Stil heraus. Doch anstatt damit richtig durchzustarten, kam anschließend Sand ins Getriebe der Band, persönliche Animositäten sorgte dafür, dass aus der Band immer mehr ein Ein-Mann-Projekt wurde und sich Frontmann Dan Fodelius schließlich nach einer mehrjährigen Auszeit und kurzlebigen Reunion nach einer neuen Besetzung umsehen musste. Nach dem bislang letzten, vollwertigen Lebenszeichen, “Mammons War“, ließen sich COUNT RAVEN nun wieder knapp zwölf Jahre Zeit, ehe sie mit dem aktuellen “The Sixth Storm“ wieder auf sich aufmerksam machten.
Damit ist klar, dass Doom-Fans hier eigentlich wieder ein Pflichtkauf-Album erwartet. Denn obwohl sich der Doom mit Spielarten wie Stoner Rock und auch mit einigen Vertretern im Retro Rock einer konstant hohen Beliebtheit erfreut, können wohl nicht alle Bands von sich behaupten, qualitativ so hochwertig abzuliefern wie COUNT RAVEN. Tonnenschwere Riffs treffen hier wieder auf Fodelius’ etwas genölten Gesang, der dadurch auch an Ozzy Osbourne erinnert und münden dann in Songs, die man so schnell nicht wieder vergisst. Insbesondere Blood Pope, Baltic Doom und das mächtige Oden sind wohl die besten der rockigen Stücke, aber mit dem abschließenden Goodbye haben die Schweden auch eine wundervolle Ballade im Angebot, die wohl nicht ganz zufällig von der Stimmung her ein wenig an Changes von BLACK SABBATH erinnert.
Kompositorisch betrachtet sind die mehr als 73 Minuten von “The Sixth Storm“ ein wahrer Doom-Genuss. Der wird je doch ein klein wenig durch den nicht so wirklich gelungenen Sound der Produktion getrübt. Denn diese ist – gerade wenn man die heutigen technischen Möglichkeiten und die früheren Scheiben der Band betrachtet – etwas mau ausgefallen. Für meinen Geschmack ist er zu dumpf ausgefallen, so dass insbesondere die Gitarren und der Bass ein wenig zu sehr in einem Gesamt-Klang aufgehen, den Begriff Brei will ich dabei ausdrücklich vermeiden. Aber so richtig toll ist das eben dann doch nicht. Und auch der Gesang hätte ruhig etwas mehr „Klarheit“ vertragen können. Da wäre mehr möglich gewesen und das hätte den Hörgenuss dann auch noch einmal deutlich gesteigert.
Ansonsten gibt es an diesem Werk aber wieder so gut wie nichts auszusetzen. Fodelius und seine Mitstreiter Cornelsen und Bock haben hier wieder eine Doom-Wohltat vorgelegt, die Freunden des Genres runtergehen wird wie das sprichwörtliche Öl. COUNT RAVEN haben die lange Auszeit genutzt, um erneut ein bockstarkes Album zu komponieren, mit dem sie der Konkurrenz mal ordentlich einen vor den Latz knallen. Das sechste Album der Band, “The Sixth Storm“, zeigt die Gruppe von ihrer besten Seite und reiht sich ganz prima in die Liste der sehr starken Alben der Band ein.