Counting Crows August And Everything After - Live At Town Hall, Eagle Vision, 2011 |
Jim Bogios | Drums, Vocals, Percussion | |||
David Bryson | Electric & Acoustic Guitars, Banjo, Vocals | |||
Adam Duritz | Vocals | |||
Charles Gillingham | Hammond B3, Piano, Wurliter, Accordion, Harmonica, Vocals | |||
David Immerglück | Electric & Acoustic Guitars, Mandolin, Pedal Steel, Vocals | |||
Millard Powers | Bass, Vocals | |||
Dan Vickrey | Electric & Acoustic Guitars, Vocals | |||
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01. Round Here/Raining In Baltimore | 07. Rain King | |||
02. Omaha | 08. Sullivan Street | |||
03. Mr. Jones | 09. Ghost Train | |||
04. Perfect Blue Buildings | 10. A Murder Of One | |||
05. Anna Begins | Bonus Feature: | |||
06. Time And Time Again | Interviews with Duritz & Gillingham | |||
Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich mir mein "August And Everything After"-Exemplar im Februar 1994 gekauft und wirklich unzählige Male gehört. Habe meiner kleinen Tochter zu den Klängen von Omaha, Ghost train und Time and time again das Fläschchen gegeben. Das sind schöne Erinnerungen.
Das COUNTING CROWS Debut, von Großmeister T-Bone Burnett produziert und in den USA schon im September 1993 erschienen, heimste im Fahrwasser diverser Hit-Singles (Mr.Jones, Rain king, Round here) sagenhaftes 7-fach Platin ein und gehörte seinerzeit nicht nur auf meine "Beste-Alben-Des-Jahres"-Liste.
Die dichte Qualität an herausragenden Songs haben die Jungs um Mastermind Adam Duritz, dessen exaltierte Gesangsakrobatik einigen Zeitgenossen (zumindest in meinem Bekanntenkreis) auch auf den Keks ging, nie mehr wieder erreicht. Die nachfolgenden Alben gerieten sicherlich nicht schlecht, aber "August" ist und bleibt das COUNTING CROWS Trademark-Album.
Nicht umsonst kamen die Jungs im August 2007 auf die Idee, ihr Meisterwerk, was nie zuvor in Gänze live vor Publikum aufgeführt wurde, in voller Länge mit sämtlichen 11 Tracks auf die Bühne zu bringen. Schlicht und einfach aus dem einzigen Grund, die erfolgreiche CROWS Karriere, die auf das Ende ihres zweiten Jahrzehnts zusteuerte, angemessen und gebührend mit Fans und Freunden zu feiern.
Das ganze Ereignis wurde glücklicherweise in der New York City 'Town Hall' in HD Qualität für Fans und Interessierte festgehalten und nun auf DVD sowie BluRay via Eagle Vision veröffentlicht.
Wer die COUNTING CROWS also generell mag, wird sicherlich seine Freude an diesem Dokument haben. Die Band, deren Originalmitglieder Steve Bowman und Matt Malley an Drums und Bass inzwischen durch Jim Bogios und Millard Powers ersetzt wurden, befindet sich in guter und bewährter Live-Form. Auf der Bühne liefen die CROWS ja schon immer gerne zu Hochform auf, spickten ihre Songs mit allerlei frischen Arrangement-Ideen, fügten kurze Jam-Passagen ein und Adam Duritz, der rasta-mähnige Cheflyriker erfand neue Verse bzw. streute Strophen von Songs ein, die ihm gerade durch den Kopf flogen. So auch in der Town Hall zu New York, wo Duritz z.B. eine Passage aus Bruce Springsteens Thunder road zitiert. Nun denn, wem's gefällt...
Manches Mal überfordert Duritz den Hörer/Zuschauer mit seinem sprudelnden Erzähldrang, fällt gerne auch mal etwas zu intensiv schmachtend in seine theatralische Art und Weise die Verse mit weinerlichem Duktus zu zerdehnen und suhlt sich gewissermaßen in schwer erträglichem Pathos. Wenn man die CROWS länger nicht gehört hat, muss man sich daran erst mal wieder gewöhnen.
Im Zuge des Konzertes verfällt die Band glücklicherweise in einen stringenteren Gallopp, gibt sich selbst die Sporen, lässt die Gitarren von Dan Vickrey und David Immerglück sprechen, bindet das glückselige Publikum und den DVD-Betrachter gekonnt ein, lässt singen und jubilieren und führt die Meute geschickt zum feurigen Höhepunkt. "Live At Town Hall" bietet also einen absolut ansprechenden und packenden Spannungsbogen, der es dem CROWS-Fan quasi verbietet, dieses konservierte Konzerterlebnis links liegen zu lassen.
Die im Bonusteil präsentierten Interviews mit Adam Duritz und Tastenmann Charles Gillingham erhellen die Anfangstage der COUNTING CROWS, lassen die Monate um die Entstehung dieses wegweisenden Albums Revue passieren und gewähren Einblicke in die zeitweilig auch leicht ätzende Chemie einer sehr erfolgreichen US-amerikanischen Band, die mit "August And Everything After" ein grandioses Werk geschaffen haben, das sich mit Sicherheit in vielen persönlichen Bestenlisten irgendwo im vorderen Bereich wiederfindet.