Crayfish Sticky Sweet Sins, Stereo Satellite Records / Cargo Records, 2010 |
Fabi Fink | Vocals | |||
Moritz Maier | Guitars, Vocals | |||
Patrick Westphal | Guitars, Vocals | |||
Dominik Westphal | Bass | |||
Marcel Schweer | Drums | |||
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01. Sticky Sweet Sins | 08. My Machine | |||
02. Today's Topics | 09. Cupid Can Come | |||
03. Jupiter Jude | 10. Backyard Beauties | |||
04. Broken Bridge | 11. Cruelty City | |||
05. Soap Society | 12. Lazy Luxuary | |||
06. Lovely Lies | 13. Soul Sanctuary | |||
07. Hello Hell | ||||
Achtung: Verwechslungsgefahr! Im Osten der Republik treibt eine AC/DC-Tributeband gleichen Namens ihr Unwesen. Hier geht es aber um die jungen Frankfurter (West!), die ihren Sound als ‚Dirty Radio Rock' umschreiben und wenn sie halbwegs clever sind sich ganz zackig die exklusiven Namensrechte sichern.
Nimmt man deren zweites Album "Sticky Sweet Sins" als Grundlage, dann könnte der Name CRAYFISH bald in vieler Munde sein und eine entsprechende Wertsteigerung erfahren. Aber was um der Götter Willen ist ‚Dirty Radio Rock'?
Eigentlich nichts furchtbar Aufregendes, sondern schlichte, handgemachte Rockmusik, die schrammelige Punkgitarren mit den zuckersüßen Melodien des Brit-Pop verbindet. Schmutzig ist daran gar nichts, zumindest nicht wenn man Bands wie ROSE TATTOO oder KINGS OF THE SUN mit echter Straßenköterattitüde zum Maßstab nimmt.
Aber CRAYFISH treffen mit ihrem Sound den Geschmack eines jungen Rockpublikums, das ansonsten MANDO DIAO, BILLY TALENT und ähnliche Acts anhimmelt. Unverbrauchte Ideen haben auch die Hessen nicht zu bieten, aber sie kultivieren geschickt unbekümmerte Frische und wirken dabei reifer als manch ein bereits etablierter Genrevertreter.
Zu denen dürfte man mit Hilfe des einen oder anderen Hits schon bald aufgeschlossen haben. Allen voran die erste Single Broken Bridge hat beste Chancen CRAYFISH zum Durchbruch zu verhelfen. Gutes Material für potenzielle Nachfolger ist auch vorhanden. Bei aller Charttauglichkeit klingt "Sticky Sweet Sins" aber angenehm bodenständig und authentisch. Irgendwie hat man das Gefühl, es muss einem nicht peinlich sein, die Band gut zu finden, selbst wenn ihre Songs in ein paar Wochen an jeder Schulhofecke geträllert werden.