Crooked Roads

Heartbreak Sampler

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.04.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Crooked Roads
Heartbreak Sampler, Eigenvertrieb, 2006
Chris Dingman Vocals, Guitars, Harmonica
Steve Gilbert, Jason Humphrey, Gary Lamb Electric Guitars, Mandolin
Margrit Eichler Piano, Organ, Wurlitzer
Peter Tucker, Russ Gold Drums
Paul Olguin, Steve Adams, Steve Estes Bass
Mary Pitchford Fiddle
David Pitchford Pedal Steel
Leslie Bailey, Pam Delgado Backing Vocals
Produziert von: Margrit Eichler & Chris Dingman Länge: 39 Min 52 Sek Medium: CD
1. Tell Me Again6. Long White Robe
2. Some Dreams7. Rain
3. Goddamn Wonderful World8. Comfort Me
4. Too Long9. When It Rains It Pours
5. Harder10. New Eyes

Chris Dingman, der Kopf hinter dem CROOKED ROADS-Projekt, kam erstaunlicherweise erst recht spät zum aktiven Musizieren. In seiner Jugend klimperte er zwar hin und wieder auf Vaters Piano und ließ sich von den BEATLES-Platten seiner Mutter verzaubern, doch erst als er Bob Dylans "Freewheeling"-Scheibe hörte, verspürte er die Lust in sich aufkeimen, selber Lieder zu schreiben. Zu dieser Zeit war Dingman (Jahrgang 1964) immerhin schon 21. Doch zunächst traute er es sich nicht wirklich zu, war wohl ein wenig zu ehrfürchtig und verlegte sich auf's Schreiben von Drehbüchern und arbeitete für diverse Zeitschriften.

Der Umgang mit Worten, das zeichnet sich im Verlaufe seines zweiten Albums, "Heartbreak Sampler", recht deutlich ab, scheint ihm zu liegen. Nicht umsonst verweist der Bandname auf ein Zitat des großen englischen Lyrikers Willam Blake ("Improvement makes straight roads, but the crooked roads, without improvement, are roads of genius").
Dingman versteht seine Poesie als Selbsterfahrung, als Selbstreinigung: "I'm not interested in telling stories, or trying to write from some other character's perspective. I write to explore and express my inner life - to acknowledge wounds and in doing that, to heal them." Sicherlich kein neuer Ansatz, denn viele Songwriter verschreiben sich dieser Maxime, doch bei Chris Dingman funktioniert es auf wundersame Weise derartig gut, dass seine Lyrik und seine Musik eine gelungene Synthese eingehen.

Die Musik auf dem CROOKED ROADS-Album darf man wohl zweifellos in die Americana-Ecke einsortieren. Da hört man tatsächlich die vielzitierten Einflüsse von Country-und-Folk-Ikonen wie Merle Haggard und Woody Guthrie, spürt aber auch deutlich die Hinwendung zu Songwritern wie Neil Young oder Gram Parsons. Genau wie Dingmans Texte lebt seine Musik von dieser gewissen Schwermut, dieser dämmrigen Melancholie, wird geprägt von Selbstzweifel und der Suche nach Liebe, persönlicher Erfüllung und einer besseren, wenn nicht sogar heilen Welt.

Dingman lässt sich seine Geschichten von einer (mir zwar unbekannten) Schar exquisiter Musiker umsetzen, vertraut meistens auf typisches Country- und Folkinstrumentarium wie Fiddle, Mandoline und Pedal-Steel, agiert aber nie zu puristisch, sondern lässt seine Vorliebe für die Pop-Ästhetik der BEATLES ein ums andere mal durchschimmern. Man begegnet einer ganzen Reihe gefälliger Melodien.
"Heartbreak Sampler" präsentiert sich als gelungenes Album, offeriert dem Hörer das authentische Klangbild emotional beteiligter Musiker, trifft also absolut echt und überzeugend den Nerv des Roots-Music-Fans und krankt höchstens ein klein wenig an der nicht übermäßig überzeugenden Singstimme Dingmans, die mir persönlich zu wenig Empathie, zu wenig Charisma transportiert. Ansonsten ein sympathisches Album. Kostproben gibt's bei CD Baby.

Frank Ipach, 25.04.2006

 

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