Crooked Still

Friends Of Fall

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 29.07.2012
Jahr: 2011
Stil: Folk, Country

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Crooked Still Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Crooked Still
Friends Of Fall, Signature Sounds Recordings, 2011
Aoife O'DonovanVocals, Guitar
Gregory LisztBanjo
Brittany Haas5-String Fiddle, Harmony Vocals
Tristan ClarridgeCello, Harmony Vocals
Corey DiMarioDouble Bass, Tenor Guitar
Produziert von: Crooked Still Länge: 22 Min 38 Sek Medium: CD
01. It'll End Too Soon05. When Sorrow Encompass Me 'Round
02. The Peace Of Wild Things / Dayblind06. Pretty Bird
03. We Can Work It Out07. American Tune
04. Morning Bugle

Mit einer Art "EP" läuteten CROOKED STILL ihr 10-jähriges Bestehen im letzten Herbst ein. Kurz bevor ihr neues Album erscheint, werfen wir da noch mal einen Blick drauf.
Die Bostoner Folk-Gruppe hat - wie schon beim Album "Still Crooked" - nicht lange gefackelt und innerhalb von drei Tagen dieses "Mini-Album" eingespielt und - ganz ehrlich - auch wenn sich 22 Minuten nicht lange anhören, mir ist das allemal lieber als aufgeblasene Alben, auf denen jeder Furz untergebracht ist und die einen letztlich nur ermüden.
Dieses Problem hat man hier nicht. Zumindest, wenn man sich mit Folkmusik wohl fühlt. Aoife O'Donovans elfenhafte Stimme leitet It'll End Too Soon ein, schwingt sich auf und ab, als würde sie über Kornfelder und sanfte Hügel streifen. Die grandiose Fiddle von Brittany Haas verzaubert den Hörer ein ums andere Mal und Gregory Liszts Banjo galoppiert herrlich hinterdrein. Ich kann mir nicht helfen, das macht einfach Spaß!
Natürlich will man bei diesen Tönen gern den "Irish Folk" herbeizitieren, doch ebenso natürlich umspannt der Folk ein weit größeres Feld, auch wenn da immer mal "irische Töne" auftauchen.

The Peace Of Wild Things gibt sich zunächst sehr sphärisch/melancholisch, bekommt aber in der Mitte - wohl wenn es Dayblind übergeht - plötzlich einen Tritt in den Hintern und wie dann die Saiten von Geige und Banjo und Gitarre ins Glühen geraten, das hat wirklich was. Endet dann für meinen Geschmack zu früh, aber sorgt für Stimmung.
Der BEATLES-Track We Can Work It Out fügt sich gut in diesen Kontext ein. Von jeher hat sich dieser Song für eine akustische Bearbeitung angeboten, wurde aber oft genug danieder geprügelt. CROOKED STILL schaffen es, eine ebenso schwungvolle wie subtile Fassung zu produzieren. Natürlich mit starkem Country- und Folkappeal.
In Morning Bugle ergänzen sich erneut Geige und Banjo aufs beste, werden hier aber übertroffen von dem Harmoniegesang, den Brittany Haas und Tristan Clarridge einbringen. Diese glockenhaften Stimmen gefallen mir ungeheuer gut. Klingt dann zum Teil sehr nach Country, erinnert mich aber auch sehr an die INDIGO GIRLS.

Das treibend-wilde When Sorrow Encompass My 'Round kommt wieder mit sehr viel Drive und hat auch wieder diesen "Irish-Touch", der einen zu einem kleinen Tänzchen und/oder ein bis zwei Glas dunklem Bier verlockt. Sehr schön!
Der Gesang nur von der heulenden Geige unterstützt, gerät Pretty Bird sehr melancholisch und anrührend. Und faszinierend. Toller Gesang, wirklich.
Mit Paul Simons American Tune beenden CROOKED STILL das Album mit einer weiteren Coverversion und demonstrieren, wie man zwar im Folk-Fahrwasser bleiben kann und so dem Song gerecht wird, aber gleichzeitig die Interpretation so auszudehnen, dass der Song einen ganz anderen Charakter erhält. Auch das macht richtig Spaß, auch wenn es etwas "unruhiger" abläuft als bei Simon.
Ein schönes "Intermezzo" hat die Band mit diesem "Friends Of Fall" geliefert und wenn mir auch der Sommer die allerliebste Jahreszeit ist, kann es mir zumindest ein klein wenig Zuneigung für den Herbst entlocken. Man darf aufs nächste Album und die nächsten zehn Jahre gespannt sein.

Epi Schmidt, 26.07.2012

 

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