Crowded House

Intriguer

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.06.2010
Jahr: 2010
Stil: Pop

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Crowded House
Intriguer, Universal Records, 2010
Neil FinnVocals, Electric & Acoustic Guitars, Keyboards
Nick SeymourBass
Mark HartGuitars, Keyboards, Backing Vocals
Matt SherrodDrums, Percussion, Backing Vocals
Don McGlashanMandolin, Guitar, Euphonium
Lisa GermanoViolin
Jon BrionGuitar, Backing Vocals
Michael McClintockViolin
Greg LeiszPedal Steel
Liam FinnGuitar
Sharon FinnVocals
Produziert von: Jim Scott & Neil Finn Länge: 40 Min 19 Sek Medium: CD
01. Saturday Sun06. Isolation
02. Archer's Arrows07. Twice If You're Lucky
03. Amsterdam08. Inside Out
04. Either Side Of The World09. Even If
05. Falling Dove10. Elephants

Crowded House sind wieder zurück. Eine der wenigen Bands, die seinerzeit in den Achtzigern die Fahne der gehaltvollen Popmusik hochhielten. Die Neuseelaänder um Mastermind Neil Finn (*1958) veröffentlichen nun mit "Intriguer" gerade mal ihr sechstes Album in 25 Jahren. Quantitativ nicht sehr üppig, doch was die Qualität ihrer Werke angeht, bewegten sich die Jungs fast immer auf hohem Niveau. Insbesondere ihr phänomenales 1991er Album "Woodface", u.a. mit dem quasi Welthit Weather with you bleibt unvergessen und hat sich wohl mit Fug und Recht einen Platz in der Ehrenloge absoluter Pop-Klassiker verdient.

Nach ihrer zwischenzeitlichen Auflösung 1996 fanden CROWDED HOUSE nach dem beklagenswerten Selbstmord ihres langjährigen Drummers Paul Hester (26. März 2005) 2007 zu einer in Insiderkreisen umjubelten Reunion wieder zusammen und bewiesen mit dem Album "Time On Earth" alte und lang vermisste Stärken.

Der etwas kurios anmutende Albumtitel "Intriguer", der auf die Zeichnung einer Figur zurückgeht, die Neil Finn in einem australischen Hotel entdeckte und die dem Vernehmen nach Unbehagen, Chaos und Wirrnisse evoziert, muss man wohl dem bitteren Verlust ihres Freundes Paul Hester zuschreiben. Ansonsten zeigt sich Neil Finn, der von den 10 Tracks auf diesem Album mal wieder 9 im Alleingang verfasst hat, eher glücklich und dankbar darüber, im Kreise seiner Lieben Musik machen zu dürfen und ist sich durchaus auch des Privilegs bewusst, mit seinen Platten eine durchaus ansehnliche Menge Geld gescheffelt zu haben.

Isle Of Wight Festival Sing Along from Crowded House on Vimeo.

"Intriguer" präsentiert also klassischen CROWDED HOUSE Stoff? Nicht unbedingt. Keine Ahnung inwieweit der Produzent Jim Scott (Wilco, Tom Petty, Red Hot Chili Peppers) Einfluss nahm, doch die Band klingt in weiten Teilen etwas anders als gewohnt. Neil Finns Songwriting bleibt zwar klassisch, also Finn pur, und immer noch gerne mit einem Auge auf Paul McCartney'sche Strukturen schielend, doch die Ausdeutung der Songs, die teilweise recht opulenten Arrangements mit vielfältigen akustischen und elektrischen Gitarren, mit hallverziertem Klavier und wabernden Wurlitzer-Pianos, mit wehenden Synthesizer-Schleifen, dem einen oder anderen giggelnden Synthie-Gezirpe und den teilweise recht ätherisch bzw. geisterhaft anmutenden Backing-Vocals kreiert eine andere, doch irgendwie ungewohnte Stimmung.

Reduzierte man die 10 Lieder auf ihr Skelett, will sagen spielte sie mittels Akustikgitarre oder Piano pur, dann bekämen die Puristen wohl vintage CROWDED HOUSE Kost serviert. Doch so läuft es nicht bei Neil Finn und seinen Mannen, die übrigens von Neils Gattin Sharon (Vocals) und deren Sohn Liam (Guitar), sowie von Gästen wie Greg Leisz (Pedal Steel) und Lisa Germano (Violin) verstärkt werden. Die Herrschaften sind stets ambitioniert genug, den eingeschlagenen Weg zu ändern, die vielfältigen Möglichkeiten gemäß ihrer künstlerischen Freiheit auszukosten. Das ist absolut okay, schenkt dem Album einige Pluspunkte sowie interessante Spannungsbögen, erwirkt in der einen oder anderen Situation allerdings auch schon mal ein Stirnrunzeln oder einen verzeifelten Seufzer, gerne dann wenn es mal schroff und kantig wird. Das muss man schon verkraften können. Der größte Teil dieser 10-Song-Sammlung gerät jedoch wirklich angenehm, klingt mal nach kühlendem Balsam, mal wie das pulsierende Auf und Ab zwischen Entspannung und wilder Neugier, mutet in solchen Momenten fast an wie eine schaukelnde Ballonfahrt in luftiger Höhe, Aha-Erlebnisse inbegriffen.

Frank Ipach, 24.06.2010

 

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