Dakota Suite The Side Of Her Inexhaustible Heart, Glitterhouse Records, 2011 |
Chris Hooson | Guitar, Vocals | |||
Quentin Sirjacq | Piano, Percussion, Vibraphone, Organ | |||
Deborah Walker | Cello | |||
Irène Lecoq, Samuel Leloup | Violin | |||
Cyprien Busolini | Viola | |||
Youen Cadiou | Double Bass | |||
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CD 1: | CD 2: | |||
01. As Long As Forever Is (part I) | 01. Yes We Will Suffer (part I) | |||
02. Where The Tears Go | 02. To Make You Whole Again | |||
03. The Side Of Her Inexhaustible Heart (part I) | 03. The Side Of Her Inexhaustible Heart (part V) | |||
04. The Side Of Her Inexhaustible Heart (part II) | 04. How Safe We Must Seem | |||
05. The Side Of Her Inexhaustible Heart (part III) | 05. Yes We Will Suffer (part I) | |||
06. You Will Take All That I Love | 06. Yes We Will Suffer (part II) | |||
07. The Side Of Her Inexhaustible Heart (part IV) | 07. Yes We Will Suffer (part III) | |||
08. Becoming Less And Less | 08. Yes We Will Suffer (part IV) | |||
09. As Long As Forever Is (part II) | ||||
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Bei allem Respekt, das Doppelalbum "The Side Of Her Inexhaustible Heart" ist stellenweise nur schwer erträglich. Grund dafür ist jedoch nicht, wie man vermuten könnte, dass DAKOTA SUITEs Chris Hooson jedes Stück seiner Frau Johanna gewidmet hat, jedes Lied für sie geschrieben hat, jeder Text von ihr handelt. Das allein könnte ein Album kippen lassen, aber darum geht es gar nicht.
Chris Hooson ist kein fröhlicher Mensch. Wo andere sich nicht davon abbringen lassen, in allem Schlechten etwas Gutes zu suchen, dürfte es bei Hooson relativ nüchtern konstant grau aussehen. Hoffnung, Zuversicht, geschweige denn Anflüge von Optimismus sind seine Sache nicht. Es handelt sich aber dabei nicht mehr um bloße Melancholie oder künstlerische Attitüde, sondern – so viel Offenheit muss sein, um Anzeichen von pathologischer Depression, Selbstzweifel, Selbsthass.
Warum das alles an dieser Stelle? Diese Informationen sollten, einem Beipackzettel gleich, dem Album beiliegen, denn all das ist auf "The Side Of Her Inexhaustible Heart" zu hören.
Hooson singt kaum, das Klavier ist eher sporadisch präsent, die Streicher, die Gitarren, Stille. Der Raum ist viel zu groß, die Melodien ziehen sich wie lange Fäden durch die Sekunden, die Minuten – behutsam und unbestimmt. Das ist berührend und anmutig, aber auch schwer zu fassen.
Gemeinsam mit Quentin Sirjacq treibt Chris Hooson seine immerwährende Passion des stillen Leidens auf die Spitze, erhebt sie zur Kunstform, um in aller Tragik eigenwillige Schönheit zu spiegeln. Die Schönheit eines Schwarz-Weiß-Fotos natürlich, maximal.
Der Ordnung halber: Ein Song ist nicht für und über Hoosons Frau, sondern entstand unmittelbar unter dem Eindruck des Tsunamis in Japan. Plötzlich wirken die Unbedingtheit und das Festklammern an dem allumfassenden Thema Johanna nur noch bedingt seltsam.