Titel |
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01. Lincoln |
02. Newspaper Gown |
03. Oh Weather |
04. South |
05. Throw Me Now Your Arms |
06. Where You Want Me To Be |
07. Silver Ball |
08. The Shape Of A Storm |
09. Anchors |
10. Hands On The Table |
Musiker | Instrument |
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Damien Jurado | Vocals, Guitar |
Josh Gordon | Guitar |
Ein Solo-Akustik-Album ist immer eine Gratwanderung. Die bis auf die Knochen entblößten Songs müssen schon verdammt gut sein, um ein ganzes Album zu tragen. Und die Stimme des Sängers ohnehin – sonst wird es schnell langweilig.
Andererseits: Wenn die Stimmung – meist dunkel oder zumindest in der Dämmerung angesiedelt – passt, kommt man einem Songwriter auf diese Weise näher als jemals zuvor. Bruce Springsteens „Nebraska“ ist vielleicht die ultimative Messlatte, aber natürlich haben alle großen Folksänger von Dylan bis Cash solche Alben aufgenommen – und dabei immer wieder Meisterwerke produziert.
Davon ist Damien Jurados 14. Album „In The Shape Of A Storm“ allerdings ein gutes Stück entfernt. Mit rund 27 Minuten Spiellänge ohnehin eher EP als LP, bleiben viele der insgesamt zehn Lieder skizzenhaft und irgendwie unvollendet. Aufgenommen in gerade mal zwei Stunden plätschern die Songs eher so dahin, als dass sie die angekündigte Atmosphäre („spooky and celestial“) verströmen würden. Sicher, für die blauen Stunden der Nacht, in denen eine leise Larmoyanz gefragt ist, mag „In The Shape Of A Storm“ seine Berechtigung haben. Aber gibt es für diese Stunden nicht schon genug Leonard-Cohen-Alben?
Dabei wäre das Potenzial für mehr durchaus vorhanden. Anchors ist so ein Stück, das mit ein wenig mehr Bandbegleitung im Rücken zu einer Hymne der einsamen Seelen werden könnte. Where You Want Me To Be bringt live im Club auch solo-akustisch gespielt sicherlich jeden Krakeeler zum Schweigen. Aber auch wenn dieses nackte Album, das Jurado seinem verstorbenen Freund Richard Swift gewidmet hat, ein Herzenswunsch des Amerikaners und seiner Fans war, es wäre mehr drin gewesen.