Damien Jurado Saint Bartlett, Secretly Canadian, 2010 |
Damien Jurado | Vocals, Guitar | |||
Richard Swift | miscellaneous instruments | |||
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01. Cloudy Shoes | 07. Kansas City | |||
02. Arkansas | 08. Harborview | |||
03. Rachel & Cali | 09. Kalama | |||
04. Throwing Your Voice | 10. The Falling Snow | |||
05. Wallingford | 11. Beacon Hill | |||
06. Pear | 12. With Lightning In Your Hands | |||
Im Prinzip ist es immer und immer wieder das gleiche alte Lied: ein Mann, seine Gitarre und die schönsten und traurigsten Melodien und Geschichten, vorgetragen mit reinem Herzen. Damien Jurado gelingt es, aus dieser recht simplen und oft furchtbar redundanten Grundsituation ein ganz zauberhaft schwebendes Album zu kreieren.
"Saint Bartlett" heißt es, ist kurze 36 Minuten lang und webt dennoch eine ganze Welt über den CD Player hinaus in die Gehörgänge.
Das letzte Stück des Albums With Lightning In Your Hands bringt dann auch auf den Punkt, was "Saint Bartlett" abhebt – von Jurados bisherigen Alben und von anderen. Dieser Song Nummer Zwölf spiegelt die ganze Fragilität wieder, die bis dahin geschickt kaschiert wurde. Im Opener Cloudy Shoes ist es ein Mellotron – der Song klingt dadurch als hätte man eine alte Platte aufgelegt, die sich dreht und dreht und dreht. Bei Arkansas ist es gespielte Leichtigkeit, bei Rachel & Cali ein Glockenspiel. Dann wieder ein zentrales Schlagzeug (Throwing Your Voice) oder gleich eine ganze Reminiszenz an ein Genre wie Indiegitarrenrock zu Zeiten wo Mann mit Kopfstimme singen musste (Wallingford). Und am Ende und unter dem Strich ist "Saint Bartlett" dann doch wieder Akustikgitarre und Mann, aber so berührend wie nur Musik sein kann.
Für sein immerhin schon neuntes Studioalbum trennte sich Jurado von seinen Stammusikern und ging seinen Weg allein, begleitet nur von einem Verwandten im Geiste. Das Album spielte er mit Produzent und Labelkollegen Richard Swift ein – in nur einer Woche statt der geplanten drei. „Saint Bartlett“ ist der Beweis, dass es so etwas wie die perfekte Symbiose doch gibt.