Damn Seagulls Hunting Season, Fullsteam Records, 2009 |
Lauri Eloranta | Vocals, Guitar | |||
Jani Liuhanen | Organ | |||
Olli Noroviita | Bass, Vocals | |||
Jami Auvinen | Guitar, Vocals | |||
Niko Kangas | Saxophone, Keyboards | |||
Kolli Krogerus | Drums | |||
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01. Lord Of The Flies | 06. Mad Max | |||
02. Novus Ordo Mundi | 07. Gone By The Dawn | |||
03. Dead Pigeons | 08. New Breed | |||
04. Libertine | 09. The Moon Keeps Me Co. | |||
05. The City Takes Care Of It | 10. Sunday 6 AM | |||
Die in der finnischen Hauptstadt Helsinki beheimatete Band DAMN SEAGULLS legt ja ein ganz schönes Arbeitstempo vor. Nachdem die Nordeuropäer zu Beginn des letzten Jahres ihr zweites Album "Soul Politics" (der Erstling ’One Night At Sirdie’s’ erschien 2005, außerdem stehen sechs Singles, zwei 7’’-Vinyl-Pressungen und eine EP zu Buche) in Umlauf brachten, stehen die Skandinavier nun schon mit ihrem nächsten Studiowerk auf der Matte. ’Hunting Season’ heißt das Opus.
Wer jetzt damit rechnet oder sogar befürchtet, dass hier zur Jagd auf seine Trommelfelle geblasen wird, kann sich entspannen. Das Gegenteil ist der Fall. Der Name täuscht zumindest dahingehend gewaltig. Die sechsköpfige Truppe (von den 18 an der vorhergehenden Veröffentlichung beteiligten Musikern, sind hier lediglich noch vier dabei, die sich mit Kolli Krogerus und Olli Noroviita verstärkten) verschont die Ohren ihrer Zuhörer von allzu aggressiven und lauten Klanggebilden. Den DAMN SEAGULLS ist offensichtlich sehr daran gelegen, für anheimelnde und harmonische Atmosphäre zu sorgen. ’Hunting Season’, das ist in allererster Linie ein Stück äußerst gehörfreundlicher und einschmeichelnder, mit gelegentlichen Ausreißern hin zu zahmem bzw. zahnlosem Rock und ein wenig Soul angereicherte, Popmusik ohne jede Ecke und/oder Kante. Alle Songs haben Radioformat. Hiesige Sender im Bereich des Mainstream würden ganz sicher gerne jeden einzelnen Titel in ihr Programm aufnehmen und zur besten Sendezeit rauf- und runterdudeln. Zu ihrem Leidwesen dürften die Skandinavier dafür, zumindest in unseren Breitengraden, wohl (noch) nicht bekannt genug sein. Es bleibt ihnen zu wünschen, dass sie das mit ihrem neuen Material ändern können.
Handwerklich gibt es an ’Hunting Season’ nicht das Geringste auszusetzen. Das gilt sowohl für die spielerische, als auch für die produktionstechnische Seite. Alles ist genau da, wo es hingehört und wirkt enorm abgeklärt. Genau da liegt aber auch, so widersprüchlich das jetzt auf den geneigten Leser wirken mag, das Hauptproblem. Sämtliche Nummern sind dermaßen glatt geschliffen, dass sie einfach so zum einen Ohr rein- und zum anderen Ohr wieder rausflutschen. Da gibt es keinen einzigen Widerhaken, der irgendwo hängen bleiben könnte. Schade drum. Die im Booklet abgedruckten Texte haben dagegen mehr Substanz. In ihnen setzen sich die DAMN SEAGULLS mal mehr, mal weniger kritisch mit unserer heutigen Gesellschaft und dem Leben an sich auseinander. Nachlesen lohnt sich durchaus. Das Artwork ist sehr gelungen. Vor allem das Booklet kann mit den darin enthaltenen Zeichnungen rund um Jagd und Natur gefallen.
'Hunting Season' ist interessant für Menschen, die auf der Suche nach leicht konsumierbarer Musik sind.