Soul Politics, Fullsteam Records, 2008 | ||||
Lauri Elorenta | Vocals, Guitar | |||
Jami Auvinen | Guitar | |||
Niko Kangas | Tenor Saxophone, Keyboards | |||
Aki Karppanen | Drums | |||
Toni Koskinen | Bass | |||
Jani Lihuanen | Hammond Organ | |||
Martti Vesala | Trumpet, Flugelhorn, Tubular Bells, Backing Vocals | |||
Aki Päivärinne | Alto Sax, Backing Vocals | |||
Ikka Ferm | Baritone Sax | |||
Juho Viljanen | Trombone | |||
Antti Lauronen | Flute | |||
Eveliina Paavola | Violin | |||
Anni Kettunen | Violin | |||
Ninni Sulva | Viola | |||
Rella Riikonen | Cello | |||
Juha Kuoppala | Grand Piano | |||
Saana Koskinen | Backing Vocals | |||
Arto Tuunela | Backing Vocals, Tambourine | |||
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1. Once We Were Thieves | 6. Rooftops & Railways | |||
2. While I'm Gone | 7. Human Torch | |||
3. 24 Uptown | 8. The Beat | |||
4. Quality People | 9. Something About It | |||
5. Dirty Soul Radio | 10. King Of Fools | |||
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Wer schon mal in Finnland war, der weiß: In finnischen Namen muss mindestens ein Konsonant doppelt und direkt aufeinander folgend vorkommen, wiederum gefolgt von einem Vokal - vorzugsweise ein "i" -, welcher ebenfalls doppelt und direkt hintereinander an eben jene doppelten Konsonanten gereiht wird.
Bitte?
Veranschaulichen wir dies doch am besten an einem einfachen Beispiel: Meine Wenigkeit würde, wenn in Finnland geboren, mutmaßlich "Kriissttiinn" heißen.
Warum dieses Abschweifen? Nun, ganz einfach. Die DAMN SEAGULLS sind Finnen - und heißen Jami, Luri, Niko, Aki, Toni und Jani. Kann das mit rechten Dingen zugehen? Oder sind die Herren schon für außerfinnländischen Erfolgskurs aufpoliert?
Gut, mag sein, dass die Unterstellung des übermäßigen Vokal- und Konsonanten-Doppelns ein garstiges und maßlos übertriebenes Vorurteil ist. Aber in Zusammenhang mit dem äußerst gefälligen Radio-Pop-Rock, den die Finnen auf ihrem Zweitling "Soul Politics" kredenzen, darf man ruhig stutzig werden.
Das alles ist technisch fraglos perfekt, dabei so melodisch wie es sich nun mal für gefälligen Pop-Rock gehört und ohne Frage durch den geballten Brass-Einsatz immer noch ein bisschen anders als die anderen. Könnte man jetzt feiern, diese Tatsache (solange die doch ziemlich lahmen Texte am besten komplett außen vorgelassen werden).
Aber irgendwie fehlt bei diesen Finnen das Salz in der Suppe oder meinethalben auch das doppelte "i" in den Namen, um aus dieser Band einen richtigen Kracher zu machen.
Toni und Aki haben übrigens (vielleicht genau angesichts dieser Tatsache?) ihren Hut genommen. Die beiden Neuen, Tommi und Olli, haben zwar wenigstens doppelte Konsonanten vorzuweisen, aber es ist anzunehmen, dass der DAMN SEAGULLS Kurs dennoch Radio-Pop-Rock-gefällig bleibt. Einzig die Vermutung, dass das stattliche Brass-Aufgebot live sicher ziemlichen Eindruck macht, lässt diese Rezension zumindest halbwegs versöhnlich enden.