Dan Baird

Get Loud

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.09.2015
Jahr: 2015
Stil: Roots Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Dan Baird
Get Loud, JCPL Records, 2015
Dan BairdVocals, Guitars, Piano, Organ, Percussion
Warner E. HodgesGuitars, Background Vocals
Micke NilssonBass, Background Vocals
Mauro MagellanDrums, Percussion
Produziert von: Dan Baird Länge: 48 Min 05 Sek Medium: CD
01. Get Loud07. Fairground People
02. Nothin' Left To Lose08. Silver Little Lies
03. Don't Be Wastin' My Time09. A Little Bad Luck
04. Thin Disguise10. Get It Right
05. A Few Of My Own11. Movin' Right Along
06. County Black

Er ist wieder da: Der “Master of the Telecaster“, die Rhythmus-Maschine, die nicht eher aufhört, bis dass das T-Shirt vom Schweiß durchtränkt ist, dem Publikum die Beine lahm werden und die Ohren glühen. Kein Rock’n’Roller drischt einen Beat wie Dan Baird, einstiger Lead-Sänger der GEORGIA SATELLITES und seit Jahren mit seiner HOMEMADE SIN genannten Solo-Truppe unterwegs. Neben Baird fester und unverzichtbarer Bestandteil ist Mauro Magellan an den Drums. Davor tummelte sich bis zum letzten Album, “Circus Life“ noch Keith Christopher, der sich allerdings inzwischen mal ein bisschen um seine Gesundheit kümmern muss (ich sag nur “Jägermeister“) am Bass. Seinen Job hat Micke Nilsson übernommen, der einst bei BONAFIDE den Tieftöner zupfte. Wer die Vorlieben jener schwedischen Band kennt, weiß, dass Nilsson zu HOMEMADE SIN passt, wie die berühmte Faust aufs Auge.
An der Lead-Gitarre rockt dagegen weiterhin Warner E. Hodges, AC/DC-Fan und Gitarren-Berserker mit einem Hang zu zirkusreifen Kabinett-Stückchen auf der Bühne und Vollgas-Rock’n’Roll, der einem das Hirn weicht kocht.
Der Name des neuesten Produktes ist natürlich Programm und spielt allen Beteiligten in die Hände: “Get Loud“. Was sonst?

Und was sonst, als rauen, dreckigen, lauten Rock’n‘Roll hat man erwartet und genau das bekommt man geboten. Erinnert mich insgesamt etwas an die ersten Solo-Scheiben von Dan, besonders an “Buffalo Nickel“, als es teilweise etwas düsterer, finsterer klang. Allerdings, ohne irgendwelche Melancholie aufkommen zu lassen. Damals wie heute. Im Gegenteil, diese Songs sind die reinsten Anti-Depressiva.
Der Titelsong erinnert mich direkt ein bisschen an Younger Face und Nothin‘ Left To Lose twangt zwischen Country und Roots Rock perfekt dahin. Leicht schleppend aber unnachgiebig. Besonders, wenn man Warner E. Hodges von der Leine lässt. Was häufiger vorkommt.
Reinster Good-Time-Boogie wird einem bei Don’t Be Wastin‘ My Time geboten und wieder ist es ein Genuss, Hodges beim Solo zuzuhören. Die kochen ja, alle nur mit Wasser und ihr Zutatenarsenal ist beschränkt, aber das immer wieder zu neuen Kreationen, in der Haut Cuisine des Rock’n’Roll zu vermengen, das muss man so erst einmal hinkriegen.
Für Dan Baird anscheinend kein Problem und solche Road-Songs, wie Thin Disguise, mittlerweile auch nicht mehr. In bester Früh-Siebziger-STONES-Country Rock-Tradition schunkelt einen die Nummer dahin.

Zwischendurch eine Pure-Country-Nummer, namens County Black, mit flotten Country-Licks und das komplett instrumental! Hat’s bei Dan Baird, meines Wissens, auch noch nicht gegeben. Macht trotzdem Spaß.
Ja, es bleibt recht country-lastig, was aber nicht stört, zumal solche Ohrwürmer wie Fairground People (erinnert ein bisschen an Up On Cripple Creek von THE BAND) dabei herauskommen.
Oder solche Slow-Motion Dust-Rocker, wie Silver Little Lies. Baird hat einfach ein Händchen (und Öhrchen) für geile Gitarren-Sounds und deren Arrangement. Klingt einfach gut.
Dazu gehören die Runka-Runka-Rhythmus-Gitarre in A Little Bad Luck ebenso, wie die derben Riffs in Get It Right und die STONES-Akkorde in Movin‘ Right Along.
Die Klassiker scheinen mir auf Anhieb noch nicht auf diesem Album zu sein, aber das Potenzial ist bei einigen Songs vorhanden (Get Loud, Fairground People, …) und spätestens bei der anstehenden Tournee werden uns die vier Rock’n’Roller die neuen und liebgewonnene alte Songs so gegen den Schädel donnern, dass sie da für alle Zeiten eingemeiselt sind und die Nackenwirbel noch Jahre nachfedern lassen. Deswegen: Gut vorbereitet sein und vorher ein paar kräftige Schlucke aus der Buddel nehmen, die uns der freundliche Zylinderträger auf dem Cover entgegenhält.

Epi Schmidt, 27.09.2015

 

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