Dan Reed Network Origins, AOR Heaven, 2018 |
Dan Reed | Gesang, Gitarre & Keyboards | |||
Brion James | Gitarre & Gesang | |||
Rob Daiker | Keyboards, Gitarre & Gesang | |||
Melvin Brannon | Bass & Gesang | |||
Dan Pred | Schlagzeug | |||
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01. Fade To Light | 05. Shameless | |||
02. Ritual | 06. Let It Go | |||
03. Right In Front Of Me | 07. One Last Time | |||
04. Forgot To Make Her Mine | 08. Rainbow Child | |||
Ende der 1980er Jahre standen DAN REED und sein NETWORK sowie LIVING COLOUR für eine gewisse Erneuerung in der Rock-Musik, sie brachten Elemente der „schwarzen“ Musik in den Rock ein und klangen dabei sehr eigenständig (für manchen Fan vielleicht sogar zu eigenständig, im Sinne von ungewöhnlich). Nach zwischenzeitlichen Auszeiten sind beide Vorreiter des Black Rock wieder aktiv, wobei das DAN REED NETWORK erst vor zwei Jahren mit dem Album “Fight Another Day“ sein Comeback gab. Nun bietet das Quintett mit “Origins“ schon den Nachschlag.
Dabei handelt es sich allerdings nicht um ein vollwertiges Album, sondern um „lediglich“ vier neue Songs sowie vier weitere Neu-Aufnahmen von alten Klassikern. Dabei handelt es sich um die Band-Hits Ritual, Forgot To Make Her Mine, Let It Go und Rainbow Child. Dabei variieren die Veränderungen bei den einzelnen Liedern schon deutlich. Während Ritual, Forgot To Make Her Mine sowie Rainbow Child nur eine leichte klangliche Auffrischung sowie moderate musikalische Modifizierungen verpasst bekamen, wurde Let It Go doch sehr stark abgewandelt. Da, wo das Original noch einen leichten Gospel-Touch aufwies, geht die neu-Aufnahme eher in Richtung von Eagle-Eye Cherry oder auch John Mayers ersten Hit Your Body Is A Wonderland.
Viel gespannter dürften die Fans allerdings auf die vier neuen Songs sein, die denn auch wirklich auf ganzer Linie überzeugen können. Fade To Light eröffnet “Origins“ mit spannender Atmosphäre und zeigt sich von einer emotionalen Dringlichkeit gepaart mit einem eingängigen Gesang. Right In Front Of Me ist eine halballadeske Nummer, die einen unterschwelligen Bruce Springsteen-trifft-Tracy Chapman-Vibe transportiert und einen catchy Refrain bereithält. Shameless ist etwas rockiger, zeigt aber erneut, was für ein Talent Dan Reed und Co. für großartige Melodien haben. Davon könnten sich zum Beispiel BON JOVI mal eine gehörige Scheibe abschneiden. Zu guter Letzt hat die Band mit Reach Out noch einen prächtigen Mid-Tempo-Rocker im Angebot, der das Album prima abrundet.
“Origins“ mag nicht das von den Fans erhoffte komplett neue Album sein, aber es ist eine prima ausgewogene Mischung aus sehr starken neuen Liedern und bekannten Klassikern, die in einem zumindest teil-erneuerten klanglichen Gewand daherkommen. Aber die Aufnahmen zeigen sehr eindrucksvoll, dass die Band nach wie vor das nötige Feuer sowie das richtige Gespür für neue und spannende Songs besitzt. Nach wie vor steht die Band dabei ein wenig zwischen den Stühlen zwischen klassischem AOR und Pop, Soul und Funk. Aber gerade das macht DAN REED NETWORK besonders und einzigartig. Es ist immer ein wenig so, als hätte sich PRINCE dazu entschlossen, Rock-Musik zu machen. Und zum Glück machen die vier neuen Stücke klar, dass mit DAN REED NETWORK auch in Zukunft noch zu rechnen ist.