Dana Fuchs

Bliss Avenue

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.07.2013
Jahr: 2013
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Dana Fuchs
Bliss Avenue, Ruf Records, 2013
Dana FuchsVocals, Percussion
Jon DiamondGuitars
Jack DaleyBass
Shawn PeltonDrums
Glenn PatschaHammond Organ, Wurlitzer, Piano, Keyboards
Tabitha FairBackground Vocals
Nicki RichardsBackground Vocals
Produziert von: Jon Diamond, Dana Fuchs and Tim Hatfield Länge: 47 Min 51 Sek Medium: CD
01. Bliss Avenue07. Rodents In The Attic
02. How Do Things Get This Way08. Baby Loves The Life
03. Handful Too Many09. Nothin' On My Mind
04. Livin' On Sunday10. Keep On Walkin'
05. So Hard To Move11. Vagabond Wind
06. Daddy's Little Girl12. Long Long Game

Dana Fuchs, die New Yorker Blues Lady ist zurück! Sie hat sich auf der "Bliss Avenue" eingerichtet, die genauso gut "Blues Avenue" heißen könnte, und mit ihrem Langzeit-Musikpartner Jon Diamond ein verdammt gutes neues Album präsentiert.
Die Rhythmussektion und eine Backgroundsängerin wurden ausgetauscht, ansonsten agiert die bewährte Truppe und dass die Band sich weiterentwickelt und verstärkt hat, das wird einem schon in dem Heavy-Blues, der den Titel des Albums transportiert, äußerst deutlich. Das schiebt gewaltig und die rauchige, kraftvolle Stimme der Sängerin kommt hier schon richtig gut zur Geltung. Nicht das Gewöhnlichste, ein Album mit so einem Midtempo-Stampfer zu eröffnen, aber das kommt gut und wer eher den lockeren Kick in den Allerwertesten bevorzugt, der wird mit dem folgenden How Do Things Get This Way aufs Beste bedient. Irgendwo zwischen AEROSMITH' Chip Away The Stone und einem Dutzend Nummern aus der STONES "Exile"-Zeit angesiedelt treibt es jeden, der irgendwas mit Good-Time-Rock am Hut hat sofort auf die Beine und er lässt seinen Hintern rotieren. Das muss live ein Happening auslösen!
Mit Handful Too Many begeben sich Dana und Band ins Mississippi Delta für diesen akustisch inspirierten Blues. Auch das fasziniert. Weil die Hammond herrlich im Hintergrund wummert, weil Danas Stimme fast immer wie ein vor der Eruption stehender Vulkan klingt und so eine unterschwellige Spannung erzeugt, und weil der Song in den "Bridges" immer nochmal einen draufsattelt. Jon Diamonds fundiertes Gitarrenspiel bereichert den Groove dieses Songs ungemein.

Kennt ihr das, wenn man schon beim ersten Hören weiß, dass dieser Song den Künstler für den Rest seiner Karriere begleiten wird? Muss? Livin' On Sunday ist einer dieser Güte. Da ist noch keine Minute herum, da hängt einem dieser lockere Country-Rock-Groove mit Gospel-Zutaten dermaßen im Ohr, dass die Suche nach dem Sommer-Hit ebenso aufgegeben werden kann, wie die Frage, bei welchem Lied künftig in den Konzerten am lautesten mitgesungen wird. Das Vorklatschen wird hier schon mal demonstriert. Klasse Nummer!
Natürlich braucht's für den Blues auch den Slow-Blues, den Soul, die "Blue-Notes" aus dem Jazz. So Hard To Move vereint dies alles und in dem melancholischen Song kommt natürlich Danas Stimme wieder richtig gut. Man kann wahrscheinlich kein Review über diese Sängerin schreiben, ohne die legendäre Janis zu erwähnen, an die ich auch hier wieder kurz denken muss, aber eigentlich hat Dana diese Vergleiche längst nicht mehr nötig. Ihre eigenständige, unverkennbare, dunkle, raue Stimme kann jeden Song in andere Stratosphären befördern und so möchte diese Ballade eigentlich nie enden lassen.
Der Country-Rock von Daddy's Little Girl lädt zum Trip über den Highway ein, ohne einem Geschwindigkeitsrausch zu verfallen. Schön mit 55 Meilen und beschwingt die Kurven mitschnippen. Bei Rodents In The Attic geht’s dann allerdings unvermittelt leicht bergab und die Bremsen nützen nur zeitweise. Jon Diamond hat in seinem Spiel immer viel der alten Blues-Musiker, aber auch gerne Anleihen bei Rock'n'Roll und Rockabilly, was hilft, diesem Gefährt ein bisschen die Sporen zu geben. Man fühlt sich fast wie einem Road-Movie irgendwo in der Wüste zwischen Nevada und New Mexico.

Die langjährigen Fans identifizieren Baby Loves The Life natürlich umgehend, da der Song schon auf dem Album "Live In NYC" zu finden war. Auch in seiner Studioversion - etwas getragener - gehört der Song in die Kategorie Evergreen und spätestens hier hat auch dieses Album diesen Status erreicht. Vielleicht braucht man anfangs ein paar Durchläufe, aber bald schon wird man diese Aufnahmen nicht mehr missen wollen.
Das zwischen Country und Blues, zwischen Saloon und Ranch schunkelnde Nothin' On My Mind ist bester Feierabend Cool-Down-Stoff, während Keep On Walkin' einen dann wieder "auf die Piste" treibt. Mit derben STONES-Riffs und sich immer mehr steigernd, könnte das für wunde (Tanz-) Füße sorgen.
Vagabond Wind gehört zu den schon typischen Dana Fuchs Songs, die munter dahingrooven und jederzeit von ihrer Stimme ein klein bisschen "angehoben" werden und immer die schon zitierte "Eruption" kurz bevorsteht. Macht einfach Spaß.
Und das macht auch der letzte Song dieser Scheibe, Long Long Game. In dieser Roots Rock-Nummer wissen, neben Diamonds tollen Gitarrensounds, vor allem die Vocals zu gefallen, die sich wundervoll ergänzen und aufschaukeln.
So verführerisch, wie sie sich auf den Bildern im Booklet gibt, ist im Endeffekt auch ihr neues Album: "Bliss Avenue". Ein paar Songs muss man öfter hören, andere gehen ohne Umwege bis in den Langzeitspeicher. Beeindrucken tut sie in jeder Sekunde. Dana Fuchs ist längst ein Star im Blues Rock-Zirkel, nur nicht genug Mainstream genug. Hoffen wir, dass es so bleibt, und sie trotzdem alsbald den Erfolg bekommt, den sie - auch und besonders mit "Bliss Avenue" - verdient.

Epi Schmidt, 17.07.2013

 

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