Dana Immanuel & The Stolen Band Come With Me, Self-Released, 2016 |
Dana Immanuel | vocals, banjo, guitar | |||
Feadora Morris | guitar, banjo | |||
Blanche Ellis | vocals, washboard | |||
Maya McCourt | cello, vocals, bass | |||
Hjordis Moon Badford | cajon, tambourines | |||
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01. Come With Me | 06. Rock Bottom | |||
02. Clockwork | 07. John Wayne | |||
03. Nashville | 08. Devil's Money | |||
04. Achilles Heel | 09. Motherfucking Whore | |||
05. Going To The Bottle | 10. Viva Las Vegas | |||
An "dueling banjos" hat man sich ja spätestens seit den siebziger Jahren gewöhnt, als der so betitelte Song in die Billboard-Charts einzog, aber ein Banjo, das sich mit einer heftigen Rock-Gitarre duelliert?
Liest man Dana Immanuels Biografie, dann macht diese ungewöhnliche Kombination durchaus Sinn. Genauso ungewöhnlich, wie ein "girl from London", das sich einer punkigen Variante von Bluegrass verschrieben hat. Und zudem als Pokerspielerin in den Casinos dieser Welt ihre ganz eigenen Erfahrungen gemacht hat.
"Come With Me" ist nun das dritte Album der Banjo-Artistin, dieses Mal mit einer reinen Frauen-Combo (The Stolen Band) eingespielt. Und dass sie auf dem Cover alle Augenbinden tragen, wie weiland die Panzerknacker in jedem Donald-Duck-Comic, macht ebenfalls Sinn. Denn geklaut wird mächtig auf diesem kurzen, aber umso intensiveren Streifzug durch die amerikanische Musikgeschichte.
Folk aus den Appalachen, Blues aus Memphis, Whisky-Rock aus Dublin, die Damen machen vor nichts halt. Immanuels Vergangenheit als Strassenmusikern ist offensichtlich; erlaubt ist, was den Musikerinnen und den Passanten Spaß macht.
Dass die Fünferbande dabei zwischen fast naiver Fröhlichkeit (Clockwork), beschwingter Folk-Poesie (Rock Bottom) und gekonntem Stray-Cats-Rockabilly (John Wayne) hin- und herjagen, steigert das Vergnügen, Dana Immanuel & the Stolen Band zu lauschen, noch weiter. Auch KATZENJAMMER lassen über den Ärmelkanal grüßen (Devil's Money)
Und ganz zum Schluss kriegen die Britinnen dann endgültig die Kurve zu den großen Vorbildern dieser "Bluegrass-meets-Rock"-Welt. Viva Las Vegas hätten HAYSEED DIXIE auch nicht schöner aus Las Vegas in die Berge hinaus führen können. Der strenge Colonel Parker hätte es gehasst, aber Elvis hätte an dieser Version seines großen Hits garantiert seinen Spaß gehabt.