Daniel J Losing Time, Prog Rock Records, 2005 |
Daniel J | Vocals, Drums, Bass, Keyboards & Guitar | |||
Iyasu Nagata | Bass | |||
Omer Zehavi | Rhythm Guitar | |||
Euginio Ventimiglia | Drums (tracks 3 &6) | Jaroslav Jakubovic | Tenor Saxophone (tracks 7 &10) | |
Jordan Rudess | Keyboards (tracks 3, 7 &13) | |||
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1. Black | 8. The Best | |||
2. Theories In Her Head | 9. Save Me | |||
3. End Of Summer | 10. Innocence | |||
4. Losing Time | 11. Replaced | |||
5. Insane | 12. Out Of Reach | |||
6. Xited | 13. Rush | |||
7. All The Same For You | ||||
Der gerade mal 23-jährige Daniel Jakubovic stammt aus Israel und ist ein musikalisches Multitalent, der auf seinem Debüt "Losing Time" nicht nur einen Großteil der Instrumente spielt, sondern die CD auch produziert hat. Naja, könnte man sagen, der Apfel fällt nicht wie vom Pferd: denn der Sohn eines Musikers lernte mit 10 Jahren Gitarre, um danach gemeinsam mit seinem Vater, der hier auch zwei Gastauftritte hat, Musiktheorie zu studieren, wo andere Jungs seines Alters mit Eisenbahnen (früher mal) bzw. Playstations (heutzutage) spielten.
Schon mit 15 Jahren wirkte er auf dem Soloalbum seines Saxophone spielenden Vaters mit - und zwar nicht als Backgroundsänger oder Triangelspieler, sondern als Arrangeur, Produzent, Keyboarder, Bassist, Gitarrist und Drummer. Beeinflusst von METALLICA, YES und DREAM THEATER war es eigentlich zwingend, dass dieses Wunderkind alsbald nach seiner Übersiedlung nach New York einem Mann wie Jordan Rudess über den Weg laufen musste. Bei dessen Soloalbum "Rhythm Of Time" gehörte Daniel J, wie er sich inzwischen der Einfachheit halber nennt, neben Leuten wie Steve Morse, Joe Satriani oder Vinnie Moore zu den Gitarristen.
Nun also sein eigenes Debüt und, hallo, das geht ja gleich mächtig zur Sache. Nachdem ich Daniel J das erste Mal auf dem Rush-Tribute-Sampler "Subdivisions" gehört hatte, bin ich doch etwas überrascht, w i e metallisch er hier in Black loslegt. Eigentlich hatte ich, auch bei dem Label, Prog oder gar Fusion erwartet, aber das ist erstmal reichlich eisenhaltig Natürlich sind schon ein paar Schnörkel und ein ordentliches Gniedel-Solo zu verzeichnen, aber im Vordergrund steht doch ein mächtig pumpender Song mit formidablem Metal-Brett.
Theories In Her Head zieht das Tempo sogar noch etwas an, bevor dann End Of Summer ein bisschen runterkühlt. Selbstverständlich hat es sich der musikalische Mentor Jordan Rudess nicht nehmen lassen, höchstselbst ein paar Keyboardklanglandschaften beizusteuern, aber bevor alles im Nebel versinkt, nimmt der Song noch mal Fahrt auf, um zumindest als Powerballade zu enden. Der Titeltrack Losing Time geht schon verdächtig in Richtung Stadionrock und erinnert mich ein wenig an SILVERCHAIR auf "Neon Ballroom".
Und weiter verteilt Herr Jakubovic mit dem ganz großen Löffel: Xited verrät seine Affinität zu den Herren Hetfield & Co. , All The Same For You ist dann wirklich eine Ballade, mit Vattern am Saxophone dümpelt der Song doch in etwas seichten Gefilden. Aber dann kommt ein selbstbewusster Breitwandrock mir The Best, die zweite Kooperation mit Daddy Jakubovic fällt in Innocence deutlich spannender aus und sowohl Save Me als auch Replaced überzeugen zumindest mit richtiggehenden Killerriffs.
Für einen würdigen Schlusspunkt sorgt das zehnminütige Rush, das alles hat, was das Herz des Proggies begehrt. Sicherlich ist manches hier noch etwas unfertig, bei allem viel versprechenden musikalischen Talent kann Daniel J kompositorisch gewiss noch zulegen und an seiner eigenen Handschrift wird er auch noch arbeiten müssen. Aber es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen - die Zeit ist auf jeden Fall nicht verloren, sondern auf der Seite von Daniel J.