Ben Sollee & Daniel Martin Moore

Ben Sollee
Daniel Martin Moore

Dear Companion

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.03.2010
Jahr: 2010
Stil: Folk, Indie Folk

Links:

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Ben Sollee & Daniel Martin Moore
Dear Companion, Sub Pop, 2010
Ben SolleeVocals, Cello, Guitar
Daniel Martin MooreVocals, Guitar, Piano
Justin Craig, Duane LundyGuitar
Yim YamesBanjo, Bass, Guitar, Vocals
Scott MooreViolin
Chris PhillippsClavinet
Produziert von: Yim Yames Länge: 38 Min 14 Sek Medium: CD
01. Something, Somewhere, Sometime07. Flyrock Blues
02. My Wealth Comes To Me08. Try
03. Needn't Say A Thing09. Flyrock #2
04. Wilson Creek10. Sweet Marie
05. Only A Song11. It Won't Be Long
06. Dear Companion

Die Musik auf dieser Scheibe kommt recht friedvoll daher, doch unter der Oberfläche brodelt es gewaltig. Die Texte auf diesem musikalischen Projekt zwischen dem Cellisten und Sänger Ben Sollee und dem Singer/Songwriter Daniel Martin Moore, die beide schon mit ziemlich starken Soloveröffentlichungen für Aufsehen sorgten, haben es in sich. Im Grunde sind es Protestsong, die sich gegen einen weiteren Raubbau der wundervollen Berglandschaft Kentuckys wenden. Außerhalb des Appalachen-Staats ist es vielen Amerikanern gar nicht so sehr bewußt, wie dieser intensive und rücksichtslose Tagebergbau, dem ganze Landstriche zum Opfer fallen und somit das Erbe vieler Generationen zerstört, die Einwohner Kentuckys in Aufruhr versetzt. Wer Näheres erfahren möchte, klicke sich bitte via Link durch zu Google Earth und staune.

Sollee und Moore, beide selbst mehr oder weniger betroffene Einheimische, haben es sich zum Ziel gesetzt, aufzurütteln, den Blick der Restwelt auf Kentucky und dieses rigide, sogenannte 'mountaintop removal' zu fokussieren. Die bissigen Texte kontrastieren mit einer außergewöhnlichen Mischung aus heimischem Appalachen-Folk und der relativ typischen an Nick Drake geschulten Daniel Martin Moore Singer/Songwriter Attitude. Die jeweiligen Songwriter-Credits halten sich ungefähr die Waage, es finden sich nur zwei echte gemeinsame Autorenschaften zwischen Sollee und Moore, doch der Ton dieses Albums, dass unter dem appellierenden Titel "Dear Companion" firmiert, könnte geschlossener und emotional aufwühlender kaum sein.

Sprechen wir hier von Appalachen-Folk, ist aber nicht die urwüchsige, traditionelle und reine Form gemeint, sondern nur eine Anlehnung, eine vorsichtige Annäherung. Sollee und Moore vermischen ihre ureigenen musikalischen Ideen mit tradierten Mustern und kreieren ein ebenso ungewöhnliches wie spannendes Szenario, dass durch Sollees Hauptinstrument, dem Cello, einiges an Brisanz und Abseitigkeit gewinnt. Man darf nun aber nicht dem Gedanken verfallen "Dear Companion" sei schräg oder womöglich unattraktiv, nein, aber etwas windschief und liebenswert schrullig ist es schon. "Dear Companion" steckt letztlich voller tiefgehender Emotionen und wenn es einem gelingt, sich darauf einzulassen, wird man schlichtweg mitgerissen. Ein bemerkenswertes Album, das durch die einfühlsame Produktion des MY MORNING JACKET Gitarristen und Sänger Jim James (hier als Yim Yames getarnt) noch gewinnt.

Frank Ipach, 28.02.2010

 

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