Danko Jones

Essen, Zeche Carl, 08.03.2005

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Konzertbericht

Reviewdatum: 08.03.2005

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Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Essen, Zeche Carl, 08.03.2005

Schon mal etwas von DANKO JONES gehört? Nein? Macht nichts, man kann ja auch nicht alles kennen. Und wer nicht wen kennt der die kennt oder in Zappelbuden einkehrt, der kann schnell was verpassen. So wie ich, dem sein Bruderherz diese Band empfohlen hat. Guter Tip vom kleinen Bruder, muß ich im Nachhinein sagen.

Essen, Zeche Carl, wir schreiben den achten März im Kalender und die Uhr zeigt circa zwanziguhrfünfzehn. Die umliegenden Parkplätze sind schon mächtig volle und der kleine Opel Agila muß in die hinterste Ecke. Bin doch ziemlich vom Andrang überrascht, mancher Act wäre über solchen Zuspruch glücklich. Die Vorband gedenke ich mir zu schenken und schlürfe lieber mit der Frau Gemahlin an Frischgezapftem und Ginger Ale.
Nachdem wir uns die Alben "We Sweat Blood" (2003) und "Born A Lion" (2002) in den Tagen zuvor mehrfach haben um die Ohren blasen lassen, ist man schon gespannt ob die Geschichte im livehaftigen Format auch so zu überzeugen weiß. Tut sie... so viel vorneweg, und zwar mächtig. Vom ersten Ton an.

Ein Konzertbericht gestaltet sich hier nicht ganz so einfach, denn allzu vertraut ist mir die Band ja noch nicht. DANKO JONES haben einen hervorragenden Gig abgeliefert. Nun gut, aber was sagt das aus? Was soll ein Leser, dem die Band nichts sagt, damit anfangen? Also vielleicht ein wenig in der Biographie herumgekramt, denn die bringt einem doch einiges an Information.

Die Kanadier um den gleichnamigen Sänger und Gitarristen lassen sich reduziert als energisches Power-Trio beschreiben. Gitarre, Bass und Schlagzeug, that's it! DANKO JONES wurden 1996 gegründet und es dauerte bis 1998, ehe man den ersten Ton auf einen -träger bannte. Man tourt ausgiebig durch die kanadische Heimat. Die Songs der Band weisen zwar ein ungemeines Tempo auf, jedoch verliert man sich nicht in Geschwindigkeitsrekorden sondern ballert dem Publikum einen Blues-inspirierten Rock'n'Roll mit mächtig Feeling und Groove um die Lauscher.
Vergleiche mit anderen Bands müssen natürlich wie überall herhalten, doch das Trio besitzt durchaus einen ganz eigenen Charme. Während des Konzerts streckt Mainman Danko des öfteren seine Zunge weit heraus, doch musikalisch hat man deswegen nicht allzu viel mit KISS am Hut. Mit dem szenetypischen Outfit (abgerissene Klamotten, ungepflegte Frisuren) hat man ebenfalls nichts gemein. Danko und seine Mitstreiter John Calabrese (Bass) und Damon Richardson (Drums) hauen ihre Mixtur aus "Metallic Bluespunkpower" als gut gekleidete und frisierte Musikanten unters frenetisch mitgehende Publikum.

DANKO JONES rocken das Haus vom ersten Ton an. Die sich stellende Frage, ob die Jungs diese Power während ihres kompletten Sets beibehalten können, wird durch eine ungeheure Energieleistung positiv beantwortet. In einen knochentrockenen Sound gekleidet, rockt und rollt die Band kompromißlos mit einem gnadenlosen Groove durch ihre Songs.
Absolut perfekt werden die meist um die drei Minuten langen Rocker nach häufig kurzen einleitenden Ansagen Danko's mit bis zum Anschlag durchgedrücktem Gaspedal auf die Meute vor der Bühne losgelassen. Mit eher minimalistischen Mitteln erzielt das Trio eine Wahnsinnswirkung. Einzelne Songs herauszuheben fällt eher schwer, da es keine Schwachpunkte festzustellen gibt.

Der Titel des letzten Albums ("We Sweat Blood") ist Programm. Der Band müssen von der schieren Power die Hände und dem Publikum die Lauschlöffel geblutet haben. Eine eher schroff und spartanisch eingesetzte Gitarre, hämmernde Beats aus einem minimalistischen Schlagzeug und groovig pumpende Bassläufe, fertig ist die instrumentale Begleitung zu Danko's großer Klappe. Ein Hiwatt-Verstärker auf 'ner Marshall-Box durch die seine Fender Telecaster gnadenlose Riffs jagt, mehr bedarf es nicht um einen Saal in ein brodelndes Tollhaus zu verwandeln. Daß nicht immer ein Riesenberg an Equipment aufgefahren werden muß, beweisen DANKO JONES mehr als eindrucksvoll.

Die Band steckt laut Ansagen in den Arbeiten zum neuen Album und will dann erneut touren. Wer auf groovende Powergigs mit viel guter Laune steht, sollte sich weitere Auftritte des kanadischen Trios nicht entgehen lassen. Let's Party!

Jürgen Ruland, 22.03.2005

 

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