Danny Bryant Just As I Am, Continental Blue Heaven, 2010 |
Danny Bryant | Guitar and Vocals | |||
Ken Bryant | Bass | |||
Trevor Barr | Drums | |||
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01. Shut Out The Light | 06. Master Of Desaster | |||
02. Blues For Buddy | 07. Day By Day | |||
03. For The Last Time | 08. The Hard Way | |||
04. Every Time The Devil Smiles | 09. Alone In The Dark | |||
05. Just As I Am | ||||
Bereits das siebte Album, legt Danny Bryant mit "Just As I Am" vor. Der Titel ist Programm: So ist er. Unprätentiös, aber ein bodenständiger, ehrlicher Handwerker mit fundiertem Background. Ich halte es ja für einen Glücksfall, dass er sich an seinen ehemaligen Mentor, Walter Trout, nur wenig anlehnt und mit seiner RedEyeBand einen zwar deutlich bluesigen, aber selten ausufernden, Weg beschreitet. Das Zeug für ellenlanges Blues-Gedudel hätte der - inzwischen 30-jährige - Junge zweifellos.
Der Opener Shut Out The Light hätte auch auf manchem Southern-Rock Album seinen berechtigen Platz gefunden. Von der rauen Stimme über die treffsicheren Riffs bis zur singen Lead-Gitarre passt da alles.
Mittenrein in den Gary Mooreifierten Blues, platzt Danny mit Blues For Buddy. Er zählt da zwar Größen wie Muddy Waters und die Anspielung auf Buddy Guy ist durchaus gerechtfertigt, aber es erinnert doch stark an die Blues-Auffassung des Iren. Was nicht zwangsläufig schlecht sein muss, aber Danny verliert sich dann doch etwas zu sehr in dessen Spielweise, sodass die Nummer ausgeblendet werden muss, sonst spielt er morgen noch.
Als Anspieltipp und möglicher Ohrwurm, kann For The Last Time herhalten. Diese Ballade verlässt ausgetretene Blues-Pfade, die Stimme klingt rau und emotional und das Gitarrensolo hebt den Song auf eine höhere Ebene. Kommt klasse!
So ein bisschen was von Tito & Tarantula findet sich in Every Time The Devil Smiles. Ja, auch mit dem Titel könnte die Nummer gut in einen Film wie "From Dusk Til Dawn" passen. Nur die flüssigen Lead-Linien deuten da auf den Blues-Untergrund hin.
Tja, wie oftmals, überzeugt mich Danny Bryant am meisten mit seinen Balladen. So auch in dem Titelsong. Da kann er sein stimmliches Schwergewicht am Besten in die Waagschale werfen, auch äußerst aufwühlend werden und sein toller Gitarrenton kann sich hier, anders als bei der Schnellspielerei, richtig gut entfalten. Kommst schon gut.
Eine kleine Überraschung gibt’s auch, denn mit Master Of Disaster covert Danny einen Song von John Hiatt. Zwar ein Favorit von bestimmt der halben Redaktion aber nicht unbedingt als Blues-Musiker zu Ehren gekommen. Entsprechend klingt das hier auch mehr nach Roots-Rock. Von Dannys Blues-Gitarren-Einwürfen natürlich mal abgesehen.
Nach wie vor, bin ich der Meinung, der Daddy von Danny könnte am Bass etwas mehr beisteuern, aber anscheinend will es der Filius ja so. So kann er sich wohl einfacher in so kleinen Solo-Orgien, wie in Day By Day ausleben. Ich denke trotzdem, dass sich die Rhythmusabteilung mehr einbringen könnte.
Wie das oft so ist, lebt diese Musik erst so richtig vom Live-Feeling und so bin ich mir sicher, dass man Danny Bryant auf der Bühne erleben muss. Um da richtig mitzugehen, liefert so eine CD schon das richtige Fundament, aber im Endeffekt darf man das nicht nur hören, sonder muss das auch spüren. Wer also die Gelegenheit hat und auf Blues - mit ein paar Abschweifungen steht - der sollte die kommende Tour nicht verpassen.