Danny Bryant

Means Of Escape

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.10.2019
Jahr: 2019
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 43:06
Produzent: Danny Bryant

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Plattenfirma: Jazzhaus Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Walter Trout

Titel
01. Tired Of Trying
02. Too Far Gone
03. Means Of Escape
04. Nine Lives
05. Skin And Bone
 
06. Warning Signs (In Her Eyes)
07. Where The River Ends
08. Hurting Time
09. Mya
Musiker Instrument
Danny Bryant Guitar, Vocals
Alex Phillips Bass
Dave Raeburn Drums
Stevie Watts Hammond
Marc Raner Rhythm Guitar
David Maddison Trumpet
Alex Maddison Trombone
Lauren Young Tenor Saxophone
Mark Wilkinson Baritone Saxophone

Das hätte Danny Bryant in den Liner Notes zu seinem neuen Album gar nicht erwähnen müssen, dass ihn sein Mentor und Freund Walter Trout zur Eröffnungsnummer Tired Of Trying inspiriert hat. Das springt einem aus jeder abgefeuerten Note und jeder knurrigen Silbe entgegen. Druckvoller, heftiger Blues Rock in bester Trout-Manier.

Na, da geht’s ja schon gut los, mit dem mittlerweile 11. Studio-Album des britischen Blues-Gitarristen/Sängers Bryant, der zwar trotz 20 Jahren im Business immer noch einen gewissen Insiderstatus genießt (sollte es vielleicht mal mit einem Glanzanzug wie ein gewisser Kollege versuchen...), aber nichtsdestotrotz in Kennerkreisen hochgeschätzt wird und auf etliche hervorragende Alben sowie herausragende Konzerte blicken kann. Zuletzt war er ja sogar mit Big Band – also großer Besetzung, mit Bläsern – unterwegs, was auch auf einem Live-Album dokumentiert wurde.

Die Band jener Tour und dementsprechend auch die Bläserfraktion war im Studio dabei und letztere ist bei Too Far Gone mit dabei. Anspruch bei den Aufnahmen war, möglichst viel “Live im Studio“ einzuspielen und bei diesem Titel hört man das so richtig gut. Man fühlt sich direkt, wie in einem Blues-Club, bei dieser Midtempo-Ballade und alle Instrumente kommen so richtig “straight in the face“. Hat offenbar nicht geschadet, dass Bryant erstmals selbst den Produzentensessel eingenommen hat. Klasse, wie der Gitarrist seine Emotionen in sein Spiel kanalisiert und hier so richtig “brennt“. Ja, das direkte Zusammenspiel von Musikern hat noch immer besondere Momente kreiert. Nach gut sechs Minuten wird hier ausgeblendet, aber es klingt, als wäre das noch eine ganze Weile so weitergegangen. Beim nächsten Konzert dann.

Der Titelsong kommt deutlich eingängiger und unterstreicht, dass Bryant auch ein gutes Händchen für ins Ohr gehende Melodien hat, ohne in den Mainstream abzudriften. Und für Gitarristen ist der Klang seiner Gitarre ohnehin ein Genuss.

Laut Danny Bryant, ordnet er Nine Lives dem Texas-Blues zu, könnte man aber auch als Heavy-Boogie-Biker-Blues durchgehen lassen. Das Hammond-Solo hätte man ruhig etwas mehr in Vordergrund mischen können, aber, ja..., es hat nun einmal der Chef/Gitarrist produziert. Auch hier wird zu früh ausgeblendet. Was irgendwo verständlich ist, denn bei solchen “Live im Studio“-Aufnahmen wird’s erfahrungsgemäß meist etwas länger.

Gefühlvoll konnte Bryant von jeher. Selten bekommt man ihn so intim, wie in Skin And Bone, der Hommage an seinen verstorbenen Vater/Förderer/Bandmitglied, die er ganz allein zur Akustikgitarre präsentiert.

Bei Warning Signs (In Her Eyes) iat die BigBand zurück im Aufnahmeraum und verleiht dem ohnehin schwergewichtigen Boogie so noch mehr Dampf. Da darf sich sogar die Hammond mal mehr durchsetzen. Geile Nummer. Where The River Ends ist wieder ein Song über den Verlust eines Menschen. Für einen Song vor Jahren geschrieben, fand Bryant erst jetzt den richtigen Ansatz, um den Song aufzunehmen. Im Grunde eine Piano-Ballade, schwingt sich der Song zu einer melancholischen Hymne auf, mit Gefühlen, die – natürlich – ihren Weg in das Gitarrensolo suchen und finden. Eigentlich ein Hit.

Richtig old-school wird’s in Hurting Time, einem klassischen Blues-Stampfer bei dem – man höre und staune – Bryant erstmals an der Slide-Gitarre zu hören ist. Auch dieser Song “atmet“ die Live-Atmosphäre und der direkt Sound versetzt den Hörer mitten zwischen die Musiker.

„I hope this album makes you smile when listening to it, as much as it did for me writing and recording it.“ Das sollte kein Problem sein. Und der Hörgenuss wird mit dem abschließenden Instrumental Mya noch gekrönt. Ich wüsste nicht, welchen Gitarristen ich anführen soll, der einen heutzutage mit einer Instrumentalnummer besser unterhalten kann. Vor allem im Blues-Bereich.

Wer also auf Blues mit rockiger Note steht, der ist ein weiteres Mal bei Danny Bryant an der richtigen Adresse und darf diesen in Kürze auch wieder in deutschen Konzertsälen erleben.

 

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