Danny Bryant

Night Life - Live In Holland

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.03.2012
Jahr: 2012
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Danny Bryant
Night Life - Live In Holland, Jazzhaus Records, 2012
Danny BryantGuitar & Vocals
Ken BryantBass
Trevor BarrDrums
Produziert von: Paul & Jan Schuurman Länge: 68 Min 24 Sek Medium: CD
01. Tell Me06. One Look
02. Just As I Am07. My Baby's A Superstar
03. Heartbreaker08. Knockin' On Heaven's Door
04. Love Of Angels09. Always With Me
05. Master Of Desater

"Oh the night life, it ain't no good life, but it's my life", singt Willie Nelson im Song Night Life und auch Danny Bryant ist dem Nachtleben nicht abgeneigt. Ein wachsames Auge wirft da sein Daddy darauf, der seit Jahr und Tag den Bass in DANNY BRYANT'S REDEYEBAND spielt. Die Band ist ein klassisches Blues Rock Trio und ihr Leader ein hervorragender Gitarrist, der seine Lektionen ganz offensichtlich bei Koryphäen wie Hendrix und Jimmy Ray Vaughan gesucht und gefunden hat. Mit diesem Album legt er bereits sein zweites Live-Album vor und das macht - nach dem 2007er "Live" - durchaus Sinn, denn wo kommt der Blues besser als im Konzert? Live, direkt, rau und roh!
Das bekommt man schon in über 8 Minuten Tell Me eingangs deutlich gemacht. Ganz deutlich hat hier auch Daddy's Bass ("Daddy sang bass ... "? - Kleiner Insiderjoke) weit mehr gewicht, als auf den Studioproduktionen und so hat das hier schon gleich ordentlich Dampf. Schön finde ich, dass Danny zwar gut in die Saiten langt, aber es mit der Fingerflitzerei nicht übertreibt, sondern stets die Verbundenheit zum erdigen Blues demonstriert. Wozu auch seine bärig-raue Stimme passt.
Bei Just As I Am scheint das hier und da an der Grenze zu sein, aber eben nur eben so, dass es die Nerven wohlig kitzelt. Stellenweise muss ich hier an Neil Young denken und dann natürlich wieder an Bryants Förderer Walter Trout. Zart besaitet bleibt es hier selten und die Wucht mit der Sänger/Gitarrist und seine Rhythmusgruppe agieren ist manchmal ganz schön heftig.

Trotzdem geht es überwiegend dynamisch zu, Steigerungen werden durch genretypische Ruhephasen abgelöst, damit sich der Song Anlauf für einen weiteren Höhepunkt nehmen kann. Dass nach zwei Songs schon fast 20 Minuten herum sind, ist da auch wenig überraschend und Band wie Hörer ordentlich warm geworden.
Im Konzert sind es weniger die - durchaus ansprechenden - Kompositionen, als die Wucht und die Emotionen die Bryant in sie legt. Die Art und Weise, wie er sich in Heartbreaker reinsteigert reißt unwillkürlich mit. Das funktioniert selbst in den heimischen vier Wänden überwiegend, wenngleich die volle Konzertatmosphäre da sicher noch mehr zu bieten hat. Da sollte man unter Umständen die gleichzeitig erscheinende DVD in Erwägung ziehen.
In den letzten Jahren entdecken die Blueser anscheinend die Songs von John Hiatt für sich. Ein Joe Bonamassa nahm sich auf "Dust Bowl" dessen Tennessee Plates zur Brust (und bekam dabei sogar Hilfe vom Meister selbst) vor und Danny Bryant nahm Master Of Disaster für sein Album "Just As I Am" auf. Den Song dehnt er hier problemlos auf über acht Minuten und die meiste Zeit auch äußerst unterhaltsam. Es geht halt nix über eine gute Vorlage.
Kurz wird's etwas ruhiger, aber bezeichnenderweise ist One Look mit 3 ½ Minuten das kürzeste Stück auf diesem Album. Danny liebt es on stage halt doch etwas derber.

Das drückt sich in dem schweren Blues-Boogie My Baby's A Superstar deutlich aus und bekommt zurecht mit den größten Applaus.
Braucht man heutzutage eine weitere Version von Bob Dylans Knockin' On Heaven's Door auf Konserve? Sicher diskutierbar, aber im Rahmen dieses Konzertes funktioniert das überraschend gut. Das drückt sich im bereitwilligen Mitsingen der Zuschauer aus und in der Energie, die die Band hier rüberbringt. Da sich die Nummer nicht über Gebühr zieht, macht das ordentlich Spaß.
Laut eigener Aussage gehört Always With Me zu Dannys Favoriten im Konzert und so engagiert, wie er bei dieser Powerballade zu Werke geht, nimmt man es ihm locker ab. Äußerst dynamisch und hochemotional leitet der Sänger seine Band durch diesen Song, immer wieder markerschütternd durch seine "Ausbrüche" auf der Gitarre.
Wer also auf derben Blues Rock steht, mit rauer Stimme und erdiger Gitarre vorgetragen, durchsetzt mit ein paar subtileren Phasen, der bekommt bei Herrn Bryant und Band die Vollbedienung. Wie gesagt, sicher mit den entsprechenden Bildern noch eine Stufe besser, aber die Atmosphäre eines Blues Rock Konzertes verströmt auch "Night Life" auf CD bestens. Das Nachtleben ist also auch hier ein "good life".

Epi Schmidt, 04.03.2012

 

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