Danny Worsnop The Long Road Home, Earache Records, 2017 |
Danny Worsnop | Gesang | |||
C.C. White | Gesang | |||
Josh Kennedy | Gitarre | |||
Art Santora | Gitarre, Bass | |||
Mark Walloch | Bass | |||
Elliot Larago | Bass | |||
Jonathen Beard | Cello | |||
Kasper Jensen | Banjo | |||
Luis Mascaro | Violin | |||
Jon Rauhouse | Pedal Steel | |||
Sasha Smith | Keyboards | |||
Richard Bradley | Schlagzeug | |||
Jim Kaufman | Percussion | |||
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01. Prozac | 07. Quite A While | |||
02. Mexico | 08. Don't Overdrink It | |||
03. I Feel Like Shit | 09. I'll Hold On | |||
04. Anyone But Me | 10. Midnight Woman | |||
05. High | 11. Same Old Ending | |||
06. I Got Bones | 12. The Man | |||
Hat er nun seine Drogenkonflikte in den Griff gekriegt? Offenbar ja. Wollen wir hoffen, dass Danny Worsnop mit seinem aktuellen Soloalbum einen guten Teil seiner Therapie selbst auf den Weg gebracht hat. "The Long Road Home" jedenfalls handelt und verhandelt ganz plakativ seine Abhängigkeit. Wer schon zum Frühstück das Psychopharmakum Prozac nebst Kaffee einfährt, muss schon arg vom Weg abgekommen sein. Wer zum Herrgott betet, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, wirkt offenkundig verzweifelt.
Worsnop, der sich in den letzten Jahren einen veritablen Namen mit der Metalcore Band ASKING ALEXANDRIA erspielte, setzt auf seinem Solo-Outing auf gediegene Country-Musik à la Nashville. Abgesehen von den selbstreinigenden, nachdenklichen Texten, bleibt die Musik häufig nett und zugänglich. Glücklicherweise nicht konturenlos, sondern einfach nur wahlweise mit der einen oder anderen lieblichen oder auch melancholisch verschleierten Note versehen. Ecken und Kanten werden meist so abgeschliffen, dass sie auch ganz vorzüglich in die Programmlisten der einschlägigen Radiostationen schlüpfen können. Als gebürtiger Brite hat sich der gestrauchelte Zugereiste in der Metropole Nashville vom allgegenwärtigen Country-Wahn überrollen lassen.
Und auch wenn Danny-Boy sich immer wieder mal richtig beschissen fühlt und dies in einem torkelnden Honky-Tonk Böllerschuss wie I Feel Like Shit in die Welt hinausbrüllt, fühlt sich die Musik immer recht versöhnlich an. Eine Nummer wie High oder Same Old Ending erinnern an das wunderbare, aber dennoch fast vergessene Keith Caputo Album "Died Laughing". Leidensgenossen.
Insgesamt betrachtet, dürfte Danny Worsnops Werk auch den Leuten gefallen, die mit der Musik von THE CADILLAC THREE und Kid Rock etwas anfangen können. Griffige Melodien, die trotz aller problembeladenen Texte meistens leicht ins Ohr gehen. Ein Album zwischen Euphorie und Katerstimmung. Ein nie enden wollender Konflikt.