Darkseed Poison Awaits, Massacre Records, 2010 |
Harald Winkler | Vocals | |||
Thomas Herrmann | Guitars | |||
Tom Gilcher | Guitars | |||
Armin Doerfler | Keyboards | |||
Maurizio Guolo | Drums | |||
Michael Behnke | Bass | |||
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01. Roads | 07. A Dual Pact | |||
02. Incinerate | 08. Torn To Shatters | |||
03. Poison Awaits | 09. No Promise In The Heavens | |||
04. Seeds Of Sorrow | 10. Striving For Fire | |||
05. All Is Vanity | 11. Timeless Skies | |||
06. Black Throme | 12. King In The Sun | |||
Nach fünfjähriger Auszeit melden sich DARKSEED wieder zurück. Fünf Jahre, in denen das Urgestein der nationalen Gothic Metal-Szene eine Menge an Boden verloren hat. Dazu noch ein Comeback ohne Aushängeschild Stefan Hertrich… kann das gut überhaupt gut gehen?
Werfen wir kurz einen Blick zurück… Ob "Spellcraft" oder "Give Me The Light", die große Stärke von DARKSEED lag nie darin aufsehenerregend anders zu sein als die Konkurrenz. Man war einfach einen Tick besser als das Gros der Mitbewerber und verschaffte sich einen bemerkenswerten Vorsprung durch gutes Songwriting.
Und so bietet "Poison Awaits" ein Deja vu. Das Album serviert dem Hörer energischen Gothic Rock mit dominant-treibenden Gitarren, aufgehübscht durch eine Kelle Elektronik. Im Prinzip hat man das bereits tausendfach gehört: Bei LACRIMAS PROFUNDERE, bei THE CASCADES, bei TUNES OF DAWN, bei DREADFUL SHADOWS und bei was-weiß-ich-wem-noch-alles. Vieles spricht dafür, den Silberling zu nehmen, seinen Schöpfern rechts und links um die Löffel zu hauen und eigenständigere Ideen einzufordern.
Doch halt! Wir sprechen hier von DARKSEED. Dieser Formation kann und will ich deswegen einfach nicht böse sein. Auch auf "Poison Awaits" überzeugt das Songwriting von der ersten bis zur letzten Minute. Der Bandsound ist ohnehin cool as shit, zumindest würden Teens und Twens ihn so titulieren und… verdammt, das Album ist einfach kurzweilig und macht Spaß.
Klar, wenn ich mal extrem viel Zeit habe, dann setze ich mich in Ruhe mit einem Grünen Veltiner hin - ups… Stilbruch… ein Blauer Zweigelt passt doch besser zu den Geschöpfen der Nacht - und starte einen direkten Vergleich von "Poison Awaits" mit " The Grandiose Nowhere". Mal sehen, wer dann tatsächlich die Nase vorne hat.
Bis dahin gratuliere ich einfach DARKSEED zu einem mehr als gelungenen Comeback und freue mich über ein starkes Gothic Rock-Album, bei dem man gerne die 'Repeat'-Taste drückt.