Darlingside Extralife, More Doug Records, 2018 |
Don Mitchell | Vocals, Guitars, Banjo | |||
Auyon Mukharji | Vocals, Violin, Mandolin | |||
Harris Paseltiner | Vocals, Cello, Guitar | |||
David Senft | Vocals, Bass, Percussion | |||
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01. Extralife | 07. Lindisfarne | |||
02. Singularity | 08. The Rabbit And The Pointed Gun | |||
03. Futures | 09. Indian Orchid Road | |||
04. Hold Your Head Up High | 10. Rita Hayworth | |||
05. Eschaton | 11. Orion | |||
06. Old Friend | 12. Best Of The Best Of Times | |||
Sind DARLINGSIDE die BEACH BOYS des 21. Jahrhunderts? Der Vergleich liegt nahe, so schön und vielfältig mischt das Quartett seine Stimmen übereinander, als wäre die Band zugleich in einer Kirche und doch ganz eng um ein Mikrofon versammelt. Harmonien über Harmonien, auf sanften Gitarren- und Orgelteppichen, wie eine Brise, die immer kräftiger gen Himmel strebt.
"Birds Say" hieß das Vorgängeralbum, für das DARLINGSIDE ihr Rezept erstmals perfektioniert und dafür zu Recht großen Beifall erhalten hatten. "Extralife" macht genau dort weiter - und versucht zugleich, in die Zukunft zu schauen. Nicht die Kindheit und Nostalgie bestimmen die 12 Songs, sondern das Leben in einer digitalisierten Welt, die Sorgen um den Planeten. Weltenbürger zwischen Optimismus und Selbstzweifel.
Und auch dieses Mal weben DARLINGSIDE einen besonders warmen Klangteppich - weshalb die wenigen Ausflüge ins elektrische Fach auch eher unangenehm ausfallen. Wie die sonderbar sterile Keyboard-Melodie von Eschaton, die so gar nicht zum voluminösen Chorgesang passen will. Dann schon lieber der allzu deutliche Klau in der beschwingten Vergangenheit - das Gitarrenriff von Futures ist dem von Simon & Garfunkels Mrs. Robinson doch verdammt ähnlich...
Es dauert ein bisschen länger dieses Mal, als beim Vorgänger, bis der Vierer aus Massachussetts die Seele so richtig streichelt. "Birds say" war aus einem Guss, "Extralife" will manchmal zu viel: ein bisschen Psychedelik hier, ein wenig Esoterik dort, als hätte die Band Angst davor, nicht zeitgeistig genug zu sein. Oder meint, dass sie all ihr angesammeltes musikalisches Wissen unbedingt in diesen 40 Minuten unterbringen muss.
Aber dann kommen sie wieder mit Stücken wie Best Of The Best Of Times um die Ecke und das Herz geht einem ganz weit auf. Nein, das ist nicht die "Good Vibration"-Welt der BEACH BOYS, das ist ein Ritt in den Weltraum mit den besten Freunden, der glauben macht, dass am Ende doch noch alles gut wird, wenn man nur will und auch mal die Perspektive wechselt...