Darrell Scott

The Invisible Man

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.08.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Darrell Scott
The Invisible Man, Full Light Records, 2006
Darrell Scott Vocals, Guitars, Mandolin, Accordion, Lap Steel, Banjolin, Piano
Kenny Malone Drums, Percussion
Danny Thompson Upright Bass
Gabe Dixon Electric Piano
Dan Dugmore, Richard Bennett Guitars, Pedal Steel
Sam Bush Mandolin
Steve Conn Accordion
Suzi Ragsdale, John Cowan, Marcus Hummon Mandolin
Andrea Zonn, Tim O'Brien Violin
Produziert von: Darrell Scott Länge: 50 Min 25 Sek Medium: CD
1. Hank Williams' Ghost7. The Dreamer
2. There's A Stone Around My Belly8. Do It Or Die Trying
3. Shattered Cross9. The Invisible Man
4. I'm Nobody10. Goodle, USA
5. And The River Is Me11. Looking Glass
6. Let's Call It A Life 12. In My Final Hour

Mann, oh Mann, ein hochdekorierter Songwriter-Star, dieser Darrell Scott. Zum 'Songwriter of the year' wurde er jeweils 2001 und 2002 von der 'Nashville Songwriters Association' bzw. der 'ASCAP' (ähnlich unserer deutschen GEMA) ausgezeichnet.
Sicher, seinen Namen mag man als aufmerksamer Credits-Leser diverser Alben von DIXIE CHICKS, Guy Clark, Jim Lauderdale, Garth Brooks, Steve Earle etc. kennen, doch in dem schier unüberschaubarem Wust von Veröffentlichungen muss man dann aber auch erstmal auf so eine Perle wie Darrell Scotts neues Album stossen, zumal man von einer sogenannten Solokarriere dieses Mannes keinen blassen Schimmer hatte. Also, für mich eine weitere feine Überraschung im Roots-Music-Zirkus.

"The Invisible Man", immerhin schon Darrell Scotts sechstes Album, überschüttet den Hörer mit 12 ausgeklügelten Songs zwischen zupackendem (Country-)Rock, feinsinniger Singer-Songwriter-Ästhetik, traditionell anmutenden Bluegrass-Stipvisiten und einer geschickten und subtil eingearbeiteten Pop-Sensibilität, die die Songs wie ein roter Faden durchschlängelt und Scotts sprichwörtlich gute Handschrift und die daraus resultierende Beliebtheit als Songlieferant für so einige Nashville-Großverdiener deutlich unterstreicht.
Nashville, Darrell Scotts musikalische Heimat und für manche Roots-Music-Fans natürlich ein rotes Tuch, wenn's um stereotype und auswechselbare Country-Acts geht, sollte hier keinesfalls als Stigma betrachtet werden. Diese Stadt bringt neben allerhand flachem Zeugs immerhin auch so großartige Leute wie Darrell Scott hervor. Insbesondere können sich, neben seinen exquisiten multiinstrumentalen Fähigkeiten, auch Scotts Lyrics hören lassen, die sich einfühlsam und wortgewandt mit dem großen Thema Leben und Tod auseinandersetzen und den Sänger als beherzten, kritischen und aufmerksamen Beobachter unserer verzwickten Welt ausweisen.

Darrells Songs und ihre ausgebufften Arrangements haben etwas Edles. Hier rumpelt rein gar nichts. Wenn gerockt wird, dann mit geschmeidiger Präsision, wenn's in eine eher traditionelle, country-folkige Richtung driftet, dann mit üppig ausgestatteter Mandolinen-, Fiddle- und Akkordeon-Begleitung. Dazu holt sich unser Protagonist so erfahrene Sidemen wie Sam Bush (Mandoline), Tim O'Brien (Fiddle), Steve Conn (Akkordeon) und Edelgitarristen wie Richard Bennett (u.a. Steve Earle, Mark Knopfler) und Dan Dugmore (u.a. James Taylor, Stevie Nicks, John Prine, Chris Knight, Keith Urban) mit ins Boot. Den akustischen Bass bedient niemand geringerer als Danny Thompson (u.a. Nick Drake, Ray Charles, Rod Stewart, Carly Simon) und hinterm Schlagzeug sitzt Altmeister Kenny Malone (u.a. J.J. Cale, Guy Clark, Johnny Cash, Iris DeMent, Alison Krauss). Dies darf man jetzt nicht als schnödes Namedropping missverstehen, es soll einzig und allein die handwerkliche Klasse sämtlicher Mitstreiter untermauern. Dieses Album ist einfach rund, es groovt.
Zudem gelingt es Scott, seine soulige Stimme stilsicher in die kompetenten Backing-Vocals von Suzi Ragsdale und John Cowan einzubetten. Mitunter versprüht der Gesang ein wohliges Gospel-Flair. Die Songs geraten auf diese Art und Weise sehr erfrischend und prickelnd.
Mal nebenbei bemerkt, in manchen Momenten erinnert mich Darrel Scotts Timbre an den momentan in Untätigkeit dahinschlummernden Marc Cohn (was der wohl so treibt...?).

Wenn ich also diesen Monat eine Empfehlung aussprechen darf, dann rate ich jedem Roots-Fan es mal mit Darrell Scotts "The Invisible Man" zu versuchen. Ein großartiges Album.

Frank Ipach, 21.08.2006

 

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