Darwins Radio

Eyes Of The World

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.06.2006
Jahr: 2006

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Darwins Radio Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Darwin's Radio
Eyes Of The World, Eigenvertrieb, 2006
Declan Burke Vocals, Guitars
Mark Westworth Keyboards, Backing Vocals
Sean Spear Bass, Bass Pedals
David Pankhurst Drums, Backing Vocals
Produziert von: Darwin's Radio Länge: 57 Min 50 Sek Medium: CD
1. Erase... Rewind5. Lapse Of Sensation
2. Stronger6. Eccentric Orbits
3. Windows To Your Soul7. Amber Skies
4. Glass Tiger's Eye 8. The Vast Within

DARWIN'S RADIO? Da war doch mal was? Zunächst einmal ein seltsamer Bandname und Nachdenken. Na klar, dank kurzer Recherche setzt sich das Puzzle wieder zusammen. 'Darwin's Radio' ist der 1999 erschienene Science-Fiction-Roman des amerikanischen Autors Greg Bear. In Deutschland wurde dieses Buch später als 'Das Darwin-Virus' veröffentlicht.
Da DARWIN'S RADIO als neuformierte Prog-Rock-Combo angekündigt werden und sich eine gewisse Seelenverwandschaft zwischen Prog und Sci-Fi seit jeher nicht bestreiten lässt, wird nun vieles klarer. Die Jungs werden schon wissen, warum sie sich den Namen einer Sci-Fi-Story ans Revers heften.

Mark Westwood und Sean Spear dürfte der eine oder andere Eingeweihte von GREY LADY DOWN kennen, der Rest dieser vierköpfigen südenglischen Gruppe rekrutiert sich schließlich aus einer RUSH-Coverband namens THE SPIRIT OF RUSH. Da argwöhnt man schon ein RUSH Rip-off, aber ganz so arg kommt's dann doch nicht. Man hört neben RUSH-Elementen auch die allseits gern genommenen GENESIS-Zitate, verschwendet auch mal einen flüchtigen Gedanken an NEKTAR und so weiter und so fort... es sind immer nur ein paar Takte, die Erinnerungen wecken.
Schon mit den ersten Sequenzen des Openers Erase... rewind wird klar, dass DARWIN'S RADIO absolute Edelmucker sind. Hypergenau und auf den Punkt gespielt, auf's Schärfste durchkalkuliert, aber letztlich ohne persönlichen Charme. Da läuft es eben, ich hab's bereits angedeutet, wie bei so vielen neueren Prog-Bands: Man sucht sich aus dem riesengroßen Baukasten des Prog-Rock der letzten 35 Jahre den einen oder anderen Baustein heraus und fügt bestenfalls alles zu einem intakten und glaubhaften Konstrukt zusammen. Oder man verliert sich in der Unübersichtlichkeit eines musikalischen Puzzlespiels. Baut man sein musikalisches Haus aus zu vielen unterschiedlichen Materialien zusammen, kann man sicherlich unbeschadet drin wohnen, aber so richtig wohlfühlen, womöglich noch für einen längeren Zeitraum, wird man sich dort nicht.
Anders umschrieben: DARWIN'S RADIO verfolgen einfach eine etwas zu uneinheitliche Linie, gestalten den Hörgenuss ihres Debutalbums "Eyes Of The World" im Stile einer Achterbahnfahrt. Für 2-3 Mal sicherlich ganz aufregend und spannend, aber dann hat man auch schon genug.

Was mir gar nicht richtig behagt, ist die stimmliche Ausrichtung des Sängers Declan Burke. Der will in meinen Ohren gar nicht so recht zu einer Prog-Band passen, sondern eher zu einer Melodic-Rock- oder AOR-Combo. Beizeiten erinnert mich Burke gar an den Leadsänger der schwedischen EUROPE. Am treffendsten nimmt sich seine Stimme noch bei einem feisten Rocker wie Glass tiger's eye aus, welches vordergründig einer Mischung aus ASIA und IT BITES ähnelt.

Okay, ich kann nun partout nicht sagen, dass "Eyes Of The World" gar nichts taugt, mitunter macht sie sogar wirklich Spass. Die Gitarrenlastigkeit des Albums macht sich z.B. absolut angenehm bemerkbar, weil der Saitenschwinger meist mit spannendem und filigranem Spiel aufwartet. Doch letztendlich wirkt die Scheibe, grad nach mehrmaligen Hören, in ihrem Gesamtkonzept tatsächlich zu unausgegoren. Eine ausbalancierte Stilvielfalt ist sicherlich wünschenswert, aber DARWIN'S RADIO taumeln mir dann doch ein wenig zu heftig.

Frank Ipach, 16.06.2006

 

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