Daryl Stuermer

Go

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.05.2007
Jahr: 2007

Links:

Daryl Stuermer Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Go, InsideOut Music, 2007
Daryl Stuermer Guitars, Keyboards, Percussion Programming
Kostia Keyboards
Leland Sklar, Eric Hervey Bass
John Calarco Bass
Produziert von: Daryl Stuermer Länge: 47 Min 44 Sek Medium: CD
1. Striker6. Urbanista
2. Masala Mantra7. Heavy Heart
3. Greenlight8. Meltdown
4. Dream In Blue9. The Archer
5. Breaking Point10. Omnibus

Meine eigene Bequemlichkeit hindert mich oft daran, eine gute alte Vinylscheibe aufzulegen, weil der Deckel meines betagten Thorens-Plattenspielers ständig von irgendwelchen CD-Stapeln zugepflastert ist. Tummeln sich doch sicherlich zwei oder sogar drei Dutzend antiker Jazz-Rock/Fusion-Scheiben in meinem Regal, die vornehmlich aus den mittleren bis endenden Siebziger Jahren stammen. Darunter auch zwei Vinyls des französischen Violinisten Jean-Luc Ponty, der seinerzeit schon auf die Dienste des fingerfertigen Daryl Stuermer vertraute und ihm so den Einstieg in die umtriebigen und blühenden Fusionzirkel der 70's ermöglichte. Stuermers Reputation wuchs beträchtlich und ab 1978 wechselte er dann in die Tour-Band der damals schon in Pop-Gefilde abdriftenden GENESIS und später auch in die Entourage des mega-erfolgreichen Phil Collins. Seine Solokarriere, mit zahlreichen Alben, lief quasi immer so nebenher.

Wenn mich also demnächst meine eigene Faulheit daran hindern sollte, so ein altes, schwarzfunkelndes Schätzchen aufzulegen, könnte ich kurzerhand die aktuelle Daryl Stuermer-CD zücken und mich annähernd in die Fusion-Ära zwischen 1976 und 1982 zurückversetzen. Zumindest erinnert Stuermers "Go" nicht ganz unbeträchtlich an diese fast vergessenen Zeiten. Instrumentalmusik, mal in jazzigen Harmonien schwelgend, mal ins Rock- oder sogar Pop-Lager gleitend, markiert hier den unmissverständlichen Leitfaden.
Nun klingt "Go" aber allein vom produktionstechnischen Standard ein wenig steriler, will sagen komprimierter, als unsere alten Jean-Luc Ponty-, John McLaughlin-, Larry Carlton-, Jeff Beck-, Allan Holdsworth- oder Steve Khan-Platten aus jener Zeit und beraubt sich somit schon ein wenig seines eigentlich recht antiquierten Charmes. Daryl Stuermers Backing-Band, zu der u.a. Bass-Legende Lee Sklar gehört, agiert wenig abenteuerlich und ohne diese brennende Energie der Altvorderen. Stuermer wuchs ja quasi mit diesem Kram auf, erlebte als 1952er Jahrgang seine musikalische Sozialisation in eben jenen Jahren, setzt seine musikalischen Ambitionen im Jahre 2007 allerdings ein wenig farblos und blass um. Schablonenhaft trifft es wohl auch.
Na klar, Daryl ist ein begnadeter Gitarrist und "Go" ist schließlich sein Soloalbum, doch eine Prise Abwechslung hie und da, brächte dem Album schon einen unterhaltsameren Spannungsbogen ein. Sologitarre wo man hinhört. Für absolute Gitarren-Maniacs wahrscheinlich ein gefundenes Fressen. Doch die Mitmusiker verharren vornehm im Hintergrund. Kein Synthie-Solo, Klavier oder Fender Rhodes-Piano schon mal gar nicht, sondern nur standardisierte Keyboardflächen der eher seifigen Art. Hey, ein nettes kleines Bass-Solo wird irgendwo eingestreut! Das eine oder andere Gastspiel eines veritablen Kollegen an, sagen wir an Saxofon oder Violine, hätte wohl für weitere kleine Kicks gesorgt. Fehlanzeige.

So geht "Go" absolut auf Nummer Sicher, beeindruckt mit einerseits recht melodiösen, andererseits mit waghalsigen E-Gitarrenattacken des Protagonisten, bemüht sich um eine halbwegs ausgewogene Mixtur aus Up-Tempo und balladesken Momenten, taumelt aus besagten Gründen aber ständig auf der Grenze zur Langeweile. Wie bereits erwähnt, wohl nur ein Opus für unverbesserliche Gitarrenfeaks.

Frank Ipach, 02.05.2007

 

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