Das Ding

Das Ding - mit Noten

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Buch-Review

Reviewdatum: 24.01.2010
Jahr: 2009
Stil: Kultliederbuch
Verlag: Edition DUX

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Das Ding
Das Ding - mit Noten, Edition DUX, 2009
von: Andreas Lutz, Bernhard Bitzel
ISBN: 978-3-86849-014-5
Umfang: 446 Seiten
Preis: 29,90 € zzgl. Versandkosten

"Das Ding". Mehr Erläuterung braucht's in Musikerkreisen eigentlich nicht und jeder weiß, was gemeint ist. Der Siegeszug dieses unscheinbaren Liederbuches ist schon nahezu legendär. Im Nachhinein fragt man sich, warum nicht schon viel früher jemand auf diese Idee kam: Keine tollen Grafiken, oder bunten Bilder, einfach eine praktikable Ringbindung und die Songs, wie mit Schreibmaschine getippt, abgedruckt. Akkordnamen darüber und die im Anhang noch einmal abgebildet - fertig!
Meistens lag's doch daran, dass man nur den Refrain im Kopf hatte und vielleicht noch die erste Strophe, dann versiegte das Ding im Sand um die Lagerfeuerstelle. Dank jenes dunkelgrünen Buches verstummen seither die Gesänge nicht mehr um die Lagerfeuer der Republik. Manche (Bücher) haben schon viel erlebt, wurden in Bier getränkt oder in der Wiese über Nacht durchweicht. Wurden beschmutzt und verletzt - bei meinem ersten Exemplar fehlt schon der komplette Umschlag und trotzdem ist "Das Ding" nicht unterzukriegen.
Ich weiß von zahlreichen Leuten, die kein Instrument spielen, die sich das Buch gekauft haben, einfach um mitzusingen, wenn die Gitarren erklingen. Und mittlerweile gibt es ja schon eine Zweit- und eine Drittausgabe.
Doch häuften sich wohl die Anfragen über die Jahre hinweg, ob man denn nicht eine Version mit Noten herausbringen könnte. Sicher, der Durchschnittswanderklampfer braucht für Country Roads keine Noten, so wenig wie die Mitgröler, aber es gibt ja auch anspruchsvollere Lieder, wie, sagen wir Bohemian Rhapsody.

Und so gibt es nun - Trommelwirbel: "Das Ding - mit Noten"!
Jetzt sind also auch den Notensicheren und den Sängern kaum noch Grenzen gesetzt. Dass das nicht im bisherigen Format geht, dürfte klar sein und so hat sich "Das Ding" auf A4-Größe aufgeplustert. Außerdem, damit alles auf ein Blatt passt, muss da Buch nun zum Lesen quer gehalten oder gelegt werden. Da sind wir auch schon beim einzigen Kritikpunkt: Weil die Seiten immer Kopf, also am oberen Rand des jeweiligen Textes, gebunden sind, muss man jetzt beim Blättern permanent das Buch um 180 Grad drehen. Da hätte ich es schöner gefunden, wenn die Seiten im Wechsel gebunden worden wären, damit man es, ähnlich mancher Kalender, einfacher beim Stöbern hat.
Ich weiß, drucktechnisch wäre das deutlich aufwendiger gewesen und womöglich zulasten eines höheren Preises gelaufen.
Ansonsten sind alle Songs vorhanden, die schon im Erstlingswerk zu finden waren und von Hey, Pippi Langstrumpf bis White Room bleiben nur wenig Wünsche offen. Oft genug helfen im Inhaltsverzeichnis Textzeilen beim Suchen, falls man gerade nicht weiß, dass "Es war ein schöner Tag, der Letzte im August" zu Und es war Sommer, gehört, oder das "Ground Control to .." äh, ja, zu Major Tom hinleitet.
Und jetzt hat man eben zu jedem Lied auch die Melodie notiert, sodass nun nahezu jedes Instrument mit einsteigen kann und man sich auch beim Singen von Michael Jacksons Earth Song zurecht findet.
Ob seiner Größe wage ich zu bezweifeln, dass der Lagerfeuer-Erfolg so groß sein wird wie beim halb so großen Vorläufer, aber womöglich liegt "Das Ding - mit Noten" schon sehr bald in den allermeisten Wohnstuben auf dem Klavier, dem Tisch oder ein paar Oberschenkeln.
Und "wo man singt ...", das kennen wir ja schon.

Epi Schmidt, 24.01.2010

 

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