Dave Hole

The Plumber, Working Overtime, Steel On Steel, Ticket To Chicago, Under The Spell & Outside Looking In

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 1993

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Dave Hole Homepage



Redakteur(e):

Joachim Domrath


Dave Hole
The Plumber / Working Overtime / Steel On Steel / Ticket To Chicago / Under The Spell & Outside Looking In, Provogue, 1993-2001
Dave Hole Guitars, Lead Vocals
John Wilson Bass (CD 1, 2 & 3)
Ron Parker Drums (1)
Bob Patient Keyboards (1, 2, 3, 5 & 6)
Rudy Miranda Drums (2 & 3)
Tony Z. Keyboards (4)
Ray Allison Drums (4)
Johnny Gayden Bass (4)
Billy Branch Harmonica (4)
Gene Barge, Ken Anderson, Steve Eisen, Brian Ripp Horns (4)
Ric Whittle Drums (5)
Roy Daniel Bass (5 & 6)
J. Mattes Drums (6)
Produziert von: Dave Hole u.a. Medium: CD

Australien ist ja inzwischen bekannt für begnadete Gitarristen.
Während Rob Tognoni erst seit einigen Jahren die musikalische Landschaft mit seinem Können bereichert, schippert Dave Hole schon seit den frühen 70ern im weiten, unendlichen Musikmeer. Seine erste Platte, SHORT FUSE BLUES, sollte er aber erst Jahrzehnte später, im Jahre 1990 veröffentlichen.

Den Hooked On Music CD-Reigen eröffnet seine zweite Arbeit aus dem Jahre 1993, THE PLUMBER, damals noch in klassischer Trio Besetzung mit Keyboard-Unterstützung durch Bob Patient, der Dave auch in den nächsten Jahre zur Seite stand.
Auf THE PLUMBER offenbart Dave hier eindeutig seine Vorliebe für wuchtigen Rock-Blues ohne Kompromisse. Sein oft derbes, sehr effektvolles Slide-Gitarrenspiel prägt die Songs maßgeblich.
Die Musik hat sich den sechs Saiten in jeder Phase unterzuordnen. Gitarren-Freaks kriegen bei solch geballter Ladung an Gitarren feuchte Augen. THE PLUMBER strotzt nur so von rockigen Hammern.
The Plumber, You Can’t have do what you do, Is it true (Part )1, Sign me Up (Tribute an Jimi ?), Now way to love und Boogaloo machen mächtig Dampf.
Der Rock übertrumpft die bluesigen Elemente in vielen Phasen. Bluestraditionalisten werden ihre liebe Mühe mit Dave’s Rockblues haben. THE PLUMBER ist insgesamt ein tolles Album voll Drive und Dynamik.

WORKING OVERTIME aus dem Jahre 1994 rockt genauso dynamisch weiter wie das Vorgängeralbum. Der Blues spielt erneut die zweite Geige und hat sich größtenteils dem puren Rock unterzuordnen.
Seltsamerweise ist die Aufnahme nicht so dynamisch wie THE PLUMBER. Der Lautstärkeregler muß einige Striche nach oben gedreht werden.
Ungeachtet dessen: WORKIN OVERTIME rockt und groovt wie die Pest. Sei es Nothing hears my crying, Working Overtime, Twenty Years oder Crazy Kind of Woman.
Jeder Song hat reichlich Tempo zu bieten. Zwei, drei bluesige Balladen sind auch hier vorhanden. Aber deutlich wird Dave’s Vorliebe für schnelle, rockige Arrangements.
Absolute Highligths sind Key to The Highway und der Weltklasse-Boogie Let’s get loose.
WORKING OVERTIME ist ein hervorragendes, sehr geschlossenes Album. Vielleicht noch einen Deut besser als THE PLUMBER.

Dave ist ein äußerst fleißiger Musiker. Ein Jahr später, im Jahre 1995, entsteht STEEL ON STEEL.
Die CD rockt mit Wildfire gleich mächtig los. Blues-Puristen werden wieder irritiert die Augen rollen.
Dave’s Slide klingt noch eine Spur härter und gnadenloser als auf den Vorgängeralben. Seine Stimme ertönt angenehm und ist den dominanten Gitarren und Hooks jederzeit gewachsen. Quicksand erinnert im Refrain an die alten Traffic. Ein wundervoller, treibender Beat bringt den Song voran.
Take me to Chicago offenbart sich als herrlicher klassischer Bluesrock, der mächtig in die Beine geht.
Little Feat lassen grüßen auf I don’t leave. Diese Cajun-Blues-Rocknummer muß man einfach liebhaben.
Der Rest des Albums ist erneut eine energiegeladene Mischung aus Rock und Blues. Auffällig ist, daß keine Songausfälle zu verzeichnen sind. Auch die wenigen Balladen wie I found love machen unglaublich viel Spaß.

TICKET TO CHICAGO erscheint zwei Jahre später in vollkommen anderer Besetzung und mit Bläsern. Die Produktion erfolgte, ganz dem Titel entsprechend, in Chicago.
Anders als auf seinen Vorgängeralben, wendet sich Dave Hole mehr dem klassischen Blues im Chicago Style zu, ohne dabei den sprichwörtlichen Drive seiner Songs aus dem Augen zu verlieren. Das Piano von Tony Z. klingt filigraner als Bob Patient‘s harter rockiger Anschlag auf den Vorgänger-Alben.
Die Songs strotzen wieder vor melodischen Einfallsreichtum und die Musik geht erneut mächtig in die müden Knochen. Dave’s Gitarre erschallt dominant aber nicht so hart und schreiend wie auf STEEL ON STEEL oder THE PLUMBER.
Besonders hervorheben möchte ich die Tracks Phone Line und Wheeler Dealer. Highlight ist Bermuda Triangle mit einem großartigen Slide-Harmonika Duell.
Blues Traditionalisten haben viel Freude an TICKET TO CHICAGO, aber auch die Freunde des heftigeren Blues-Rock werden keinesfalls vernachlässigt.

UNDER THE SPELL, aus dem Jahre 1999, spinnt die traditionellen Blues-Fäden weiter, die Dave auf TICKET TO CHICAGO einfädelte. Die rockigen Zeiten scheinen vorerst ad Akta gelegt zu sein.
Geboten wird klassischer Bluesrock, wobei die Betonung hier jetzt eindeutig auf Blues liegt.
Trotz alledem erstarren die Songs nicht in langweiliger, dezenter Blues Routine. Das Tempo hält der Meister auch auf diesem Album recht hoch.
Lieder wie Holding Pattern, Demolition Man, Cold Woman with warm Hearts, More Love, Blues is the Truth, Chicken Stuff, Guitar Man oder Too old to Rock’n Roll kommen äußerst lebhaft und druckvoll aus den Boxen.
Dave zeigt erfreulicherweise auch hier seine Abneigung gegenüber einschläferndem „Clapton-Blues“.

Das Jahr 2001 präsentiert einen Dave Hole, der den klassischen Blues abgelegt hat und wieder losrockt was die Slide hält.
OUTSIDE LOOKIN IN ist wieder ein eminent rockiges Album das Dave vorlegt.
Seine Slide klingt energisch wie seit langem nicht mehr und fegt teilweise wie ein Orkan durch’s heimische Wohnzimmer.
Jenny Lee rockt auch schon los, was das Zeug hält. Von Blues ist hier kaum etwas zu spüren.
Der macht sich auf He knows the Rules und Outside Lookin In schon deutlicher bemerkbar.
You move me so läßt einen dann förmlich hochschrecken. Was für eine heftige Slide. BB Kings Klassiker ist kaum wiederzuerkennen. Das ist purer Rock. Drummer J.Mattes liefert sich ein bärenstarkes Duell mit Dave’s Slide.
Insomaniac und Walk Away rocken ebenfalls höllisch gut ab.
Der Rest der CD ist überwiegend treibender, pulsierender Rockblues, der den Kreislauf schön in Schwung hält.

Dave Hole’s Alben bürgen für hohe musikalische Qualität über all die Jahre. Sind THE PLUMBER, STEEL ON STEEL, WORKING OVERTIME und OUTSIDE LOOKING IN auch für gestandene Rockfans ein Fest für die Ohren, so kommen Blues Traditionalisten mit TICKET TO CHICAGO und UNDER THE SPELL voll auf ihre Kosten.

Dave Hole sollte in keiner gutsortierten CD-Sammlung fehlen. Solche eine geniale Slide Gitarre hört man nicht alle Tage.

Joachim Domrath, (Artikelliste) 29.05.2001

 

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