Titel |
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Disc 1 - All My Own Work: |
01. Straight Line (To My Heart) |
02. Dawn Surprise |
03. Ungrateful |
04. Don'tcha Hang Up The Phone |
05. Velocity And Love |
06. Life After Love |
07. Duisburg Blues |
08. Worried Man |
09. Time After Time |
10. Waiting For Bessie |
11. Give Me My Money |
12. Come Kiss Me Love |
13. Mr. Estes Said |
14. When The Blues Comes To Call |
15. Going Home |
16. If It Fits |
17. Watching The Fire |
18. Love Is A Compromise |
19. Glad I'm Leaving |
Disc 2 - Between The Covers: |
01. Retunr To Sender |
02. Foreign Station |
03. The Night The y Drove Old Dixie Down |
04. That's Why |
05. Tongue Tied |
06. Jim Canaan |
07. (Sittin' On) The Dock Of The Bay |
08. I'm Into Something Good |
09. Rooster Blues |
10. 110 In The Shade |
11. Pancho And Lefty |
12. Two More Bottles Of Wine |
13. Oklahoma |
14. Anyhow, I Love You |
15. Es Do Do Qua Qua |
16. You're Gonna Make Me Lonesome |
17. World In Motion |
18. Red Red Wine |
19. Crying In The Rain |
20. City Of New Orleans |
21. She's Funny That Way |
Disc 3 - Alive And Kicking: |
01. Rolling Log |
02. That Same Thing |
03. I Can't Be Satisfied |
04. Hoochie Coochie Man |
05. Lovey Dovey |
06. Too Bad To Be True |
07. My Old Friend The Blues |
08. Foolish Pride |
09. You Shook Me |
10. Barnyard Boogie |
11. Walking Blues |
12. Dust My Blues |
13. Lights Out |
14. Blind Man |
15. Grits Ain't Groceries |
Musiker | Instrument |
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Dave Kelly | Vocals, Guitars |
Lou Stonebridge | Keyboards, Backing Vocals |
Steve Mullins, Tex Comer | Bass |
Rob Townsend | Drums |
Tom McGuinness | Guitar, Backing Vocals |
Gary Fletcher | Bass |
Keith Nelson | Electric Banjo |
Steve Gurl | Synthesizer |
Steve Donnelly, John Maskell, Pete Emery | Guitar |
Geraint Watkins | Piano |
various other musicians |
Dave Kelly kennen vermutlich die Meisten als Gitarrist und Sänger der BLUES BAND, aber doch der britische Musiker hat noch einiges mehr zu bieten, was er mit dieser, sehr liebevoll gemachten, 3-CD-Box demonstriert. Dabei bezieht sich der Titel “40 Years On – A Recollection“ nur auf die Zeit der Songs, die auf dieser Zusammenstellung vertreten sind. Als Musiker hat Kelly bereits in den 60er Jahren angefangen und trat unter anderem mit seiner Schwester Jo Ann Kelly auf und war Mitglied der JOHN DUMMER BLUES BAND. Mit der begleitete er mehrfach amerikanische Blues-Größen auf deren Europa-Tourneen. Darunter Willie Dixon und John Lee Hooker. Erste Einblicke in seiner später so hervorragendes Slide-Spiel erhielt Dave durch Tony McPhee, Urgestein des britischen Blues Rocks.
Wie gesagt, wurde diese Box mit viel Liebe gestaltet. So ist in dem Schuber ein dickes, ausführliches Booklet mit der Schaffensgeschichte von Kelly untergebracht und auch der CD-Hülle liegt ein Booklet bei, welches sich zum ca. DIN A3 Poster aufklappen lässt und auf dem u. a. der musikalische Stammbaum Kellys (entlehnt aus Standartwerk “Rock Family Trees“) abgedruckt ist.
Die CDs sind thematisch unterteilt und präsentieren auf der ersten zunächst eine Auswahl der Stücke, die Dave selbst oder mit anderen zusammen geschrieben hat. Hier wird auch gleich klar, dass man den Mann nicht auf Blues reduzieren kann. Das kann durchaus auch mal Country-mäßig sein, oder Laid-Back im DIRE STRAITS-Stil, wie bei If It Fits. Oder folkig, wie in Watching The Fire. Sehr häufig taucht allerdings sein ausgezeichnetes Slide-Gitarrenspiel auf, welches ihn zu einem der Besten in dieser Hinsicht macht. Aus meiner Sicht gibt es in England keinen Besseren. Das geht von purem, urwüchsigen Blues, bis zu zum locker schwebenden Singen im Stile einer Hawaii-Gitarre.
Auf dem zweiten Silberling überrascht (zumindest mich) Dave Kelly mit einer Auswahl an Coverversionen. Darunter Elvis' Return To Sender als Boogie, mit Bläser-Unterstützung und seiner unnachahmlichen Slide-Gitarre. An der Stelle sollte erwähnt werden, dass Kelly auch ein hervorragender Sänger ist, mit hohem Wiedererkennungswert. Dass er im Grunde dem Blues verbunden ist, zeigt sich auch daran, dass er einen leichten Hang zu Boogies hat, wie in Foreign Station oder der Adaption von Into Something Good von den HERMAN'S HERMITS. Umgekehrt verpasst er The Night They Drove Old Dixie Down eine deutlich bluesigere Note, als das Original von THE BAND innehat. Auch Neil Diamonds Red Red Wine bekommt den Blues-Touch, während der EVERLY BROTHERS' Crying In The Rain hier als Reggae gespielt wird. Arlo Guthries City Of New Orleans kommt flotter als die Vorlage, aber verweilt in Country und Folk. Der rote Faden, der alles zusammenführt, ist die Gitarre von Dave Kelly, bzw. sein unverkennbares, überragendes Slide-Spiel.
Und etwas gelernt habe ich auch schon wieder: 110 In The Shade hielt ich für einen Song von John Fogerty, nachdem er mich auf dessen "Blue Moon Swamp" Album so begeisterte. Dort mit der Stimmgewalt des Gospelchors präsentiert. Tatsache ist, dass auch Dave Kelly, mit den TRAVELLING GENTLEMEN eine Version auf ihrem "Live" Album veröffentlicht haben. Hier zu finden und ähnlich faszinierend, wie bei Fogerty.
Die komplette dritte CD ist voller unveröffentlichter Live-Songs (wie im Übrigen auch viele Titel auf den beiden Studio-CDs). Für deutsche Fans womöglich interessant, dass drei Songs im Frankfurter Sinkkasten 1984 mit der DAVE KELLY BAND aufgenommen wurden. Darunter das Medley I Can't Be Satisfied/Chicago Calling, eine weitere Demonstration von Kellys Slide-Künsten. Und auch Lovey Dovey und Dust My Blues wurden bei Konzerten in Deutschland aufgenommen. Hier von den BRITISH BLUES ALLSTARS bei ihren Konzerten 2015 in Siegburg.
1983 war die Band beim renommierten Montreux Jazz Festival zu Gast und auch davon werden wir anhand von gleich sieben Songs Zeuge. Wie es da abging, kann man anhand eines funkigen, rasanten Grits Ain't Groceries hören.
Eine sehr gelungene Zusammenstellung von und über einen ausgezeichneten Musiker der zu den besten seines Fachs gehört. Für Blues- und BLUES BAND-Liebhaber, sowie Slide-Gitarren-Freunde, gibt’s hier richtig viel Spaß.