David Bowie

Bowies Bücher – Literatur, die sein Leben veränderte

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 18.07.2020
Stil: Rock
Autor: John O'Connell
Seitenzahl: 382
ISBN: 978-3-462-05352-4
Preis: 16,00 EUR

Links:

David Bowie Homepage


Verlag: Verlag Kiepenheuer & Witsch


Redakteur(e):

Epi Schmidt


„Die einzige Kunst, mit der ich mich jemals beschäftige, ist die, bei der ich mich bedienen kann“. So wird David Bowie auf der Rückseite dieses Buches zitiert.  Einem wandlungsfähigen Chamäleon, wie dem Anfang 2016 verstorbenen Superstar, kann man natürlich viel glauben, um sich bald eines besseren belehren zu lassen. Inwieweit diese Aussage also ernst gemeint war, lässt sich schwer recherchieren.

Auch was Listen angeht, gerade “Lieblingslisten“, durchlaufen diese ja gerne Veränderungen. Wir kennen das aus unseren eigenen Favoriten im Musikbereich. Da wird sich kaum eine “Hitparade“ mehr als ein paar Jahre halten können.

Nichtsdestotrotz hat Bowie drei Jahre vor seinem Tod diese Liste, mit Büchern, die sein Leben veränderten (oder zumindest stark beeinflusst) haben. John O'Connell hat sich dieser Liste angenommen und zu jedem Buch zwei, drei Seiten verfasst, mit den möglichen – oder tatsächlichen – Verbindungen zu Bowies Werk.  Das wird bei offensichtlich, bei Büchern wie “Clockwork Orange“, Orwells “1984“ oder Artur Koestlers “Sonnenfinsternis“. Ob Letzterem nun eine Verbindung zu Scream Like A Baby (von “Scary Monsters“) nachgewiesen kann, ist Auslegungssache. Dass Bowie, als Teilzeit-Hippie und Kind der 60er, an Jack Kerouacs “Unterwegs“ nicht vorbeikam, leuchtet ein.

Inwieweit Nabokovs “Lolita“ Einfluss übte, lässt sich nicht so leicht sagen. Als Bowie in die Schweiz zog, war der dort lebende Nabokov jedenfalls schon tot. Vielleicht war der Sänger auch nur Klassiker- und Geschichtsversessen? Standards wie “Lady Chatterley“, “Madame Bovary“, Camus' “Der Fremde“, “Berlin, Alexanderplatz“ (für den einst in Berlin lebenden Bowie ein Muss) oder “Der große Gatsby“ sprechen ebenso dafür, wie Bücher über die russische Geschichte oder “Eine Geschichte des amerikanischen Volkes“, von Howard Zinn.

Auf jeden Fall hat sich Collins unglaubliche Mühe gemacht, die Gründe zu finden, warum das jeweilige Werk hier steht. Und damit nicht genug, nennt er zu jedem Buch auch noch mindestens einen Song, der in irgendeiner Form mit diesem in Verbindung steht, oder stehen könnte. Das ist nicht zwingend ein Bowie-Song, wie It's Hard To Be A Saint In The City, von Bruce Springsteen, zu “Selected Poems“ (Frank O'Hara) unter Beweis stellt.

Ebenso erhält jeder Artikel noch ein “und zum Weiterlesen“, bei dem jeweils ein weiteres Buch, manchmal vom selben Autor, manchmal eines anderen, aufgeführt wird.

Es gibt also letztlich mindestens 200 genannte Bücher, die die wenigsten komplett im Schrank haben dürften. Und selbst Schnell- und Vielleser, wie Bowie, werden da nicht so schnell durchkommen. Was aber nichts macht, denn es gibt auch so genügend Interessantes über die Musik (auch anhand einiger musikbezogener Literatur) des Sängers und Multiinstrumentalisten und sicher nicht nur für mich zumindest eine kleine Einkaufsliste. Und mit genanntem “Eine Geschichte des amerikanischen Volkes“ fang ich gleich an.

 

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