David Bowie Nothing Has Changed, Parlophone Records, 2014 |
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CD 1: | CD 2: | |||
01. Sue (Or In A Season Of Crime) | 01. Buddha Of Suburbia | |||
02. Where Are We Now? | 02. Jump They Say | |||
03. Love Is Lost | 03. Time Will Crawl | |||
04. The Stars (Are Out Tonight) | 04. Absolute Beginners | |||
05. New Killer Star | 05. Dancing In The Street | |||
06. Everyone Says Hi | 06. Loving The Alien | |||
07. Slow Burn | 07. This Is Not America | |||
08. Let Me Sleep Beside Me | 08. Blue Jean | |||
09. Your Turn To Drive | 09. Modern Love | |||
10. Shadow Man | 10. China Girl | |||
11. Seven | 11. Let's Dance | |||
12. Survive | 12. Fashion | |||
13. Thursdays Child | 13. Scary Monsters | |||
14. I'm Afraid Of Americans | 14. Ashes To Ashes | |||
15. Little Wonder | 15. Under Pressure | |||
16. hello Spaceboy | 16. Boys Keep Swinging | |||
17. The Heart's Filthy Lesson | 17. Heroes | |||
18. Strangers When We Meet | 18. Sound And Vision | |||
19. Golden Years | ||||
20. Wild Is The Wind | ||||
CD 3: | ||||
01. Fame | ||||
02. Young Americans | ||||
03. Diamond Dogs | ||||
04. Rebel Rebel | ||||
05. Sorrow | ||||
06. Drive-In saturday | ||||
07. All The Young Dudes | ||||
08. The Jean Genie | ||||
09. Moonage Daydream | ||||
10. Ziggy Stardust | ||||
11. Starman | ||||
12. Life On Mars? | ||||
13. Oh! You Pretty Things | ||||
14. Changes | ||||
15. The Man Who Sold The World | ||||
16. Space Oddity | ||||
17. In The Heat Of The Morning | ||||
18. Silly Boy Blue | ||||
19. Can't Help Thinking About Me | ||||
20. You've Got A Habit Of Leaving | ||||
21. Liza Jane | ||||
Es bleibt offensichtlich. Nichts hat sich geändert. Bowie bleibt der unverwechselbare Wechselhafte. Prototyp eines Chamäleon.
Wunderbar nachzuvollziehen anhand der aktuellen 3-CD-Box "Nothing Has Changed". Ein Rückblick auf - man höre und staune - 50 Jahre Plattenkarriere. Die ältesten Aufnahmen stammen tatsächlich aus dem Jahre 1964. Da zählte Bowie, oder genauer gesagt David Robert Jones, gerade mal 17 Lenze und debütierte unter dem Moniker Davie Jones & The King Bees mit einer ersten erfolglosen Single, die sich dem damals recht hippen Blues-Genre widmete. Bowies später so charakteristische Stimme ist hier kaum wiederzuerkennen. Zwei Jahre später aber sehr wohl: Als David Bowie With The Lower Third reüssiert der forsche Jüngling schon als cooler Pop-Sänger mit juvenilem Bowie-Schmelz in der Kehle.
Dass Bowie kaum zwei Jahre später schon seine verheißungsvolle Weltkarriere startete, konnte man damals noch nicht unbedingt erahnen. Sein markantes Profil musste seinerzeit noch geschärft werden.
Wie fokussiert der großartige Künstler jedoch in den folgenden Jahren und Jahrzehnten seine Karriere modellierte, lässt sich mittels dieser 59 Tracks eindrucksvoll nachempfinden. Neben seiner musikalischer Variabilität lässt sich Bowies Drang nach visueller und optischer Inszenierung seiner unterschiedlichen Schaffensphasen anhand einiger ausgesuchter, brillanter Fotos innerhalb der beigefügten Booklets nachvollziehen.
Typisch Bowie auch die chronologische Anordnung seiner Tracklist. Der Meister beginnt seinen Karriererückblick nicht in der Vergangenheit, sondern rollt sein Portfolio von der Gegenwart rückwärts in die tiefe Vergangenheit aus. Nothing has changed.
Die vollgepackte Dreierkompilation beginnt mit der brandaktuellen Single Sue (Or In A Season Of Crime) des inzwischen 67-jährigen Briten. Bowie wandelt hier durch den Dunst einer vollorchestrierten, düsteren Jazz-Szenerie. Dramatisch. Wie so häufig von Langzeitpartner Tony Visconti machtvoll und voluminös produziert.
Wir treffen also in der Folge auf äußerst frische Ideen und erfreuen uns natürlich auch an den zahlreichen alten, unvergessenen und lieb gewonnenen Hits des eloquenten Gentleman aus Brixton. Soundtrack-Singles inklusive. Ziggy Stardust, Glam-Rock, Thin White Duke, Soul und Funk, Drogen und Iggy Pop in Berlin-Schöneberg, Pop-Gentleman, Duette mit Freddie Mercury und Mick Jagger, Tin Machine.
Und, was wäre eine solche Kompilation ohne den einen oder anderen unveröffentlichten Song. Auch hier bleibt uns Bowie nichts schuldig.
David Bowie illustriert mit diesem liebevoll gestalteteten Box-Set abermals seinen fortwährenden künstlerischen und ästhetischen Anspruch: Bloß nicht auf der Stelle treten. Stillstand gleich Rückschritt. Alles bleibt anders.