David Celia I Tried, XXI, 2010 |
David Celia | Vocals, Guitar, Ukulele, Piano, Moog, Bass | |||
Joan Besen | Piano, Clavinet, Glockenspiel | |||
Burke Carroll | Pedal Steel | |||
Ben Mink | Violins | |||
Gurf Morlix | Guitar | |||
David Headon | Bass | |||
Mike Evin, Mia Sheard | Backing Vocals | |||
Michael Holt | Fender Rhodes | |||
Mike Olsen | Cello | |||
Ron Korb | Flutes | |||
Al Kay, Jon Challoner | Horns | |||
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01. Turnout | 08. Crush | |||
02. Séverine | 09. Bug's Apocalypse | |||
03. Wishful Thinking | 10. Running Out Of Time | |||
04. I Tried | 11. Life Is A Dream | |||
05. Sergio | 12. Marcus | |||
06. I'm Not Texan | 13. Séverine (French Bonus Version) | |||
07. Instant Puppy Love | ||||
Drückte man es leicht geringschätzig aus, könnte man die Songs auf David Celias neuem Album als leichtfüßige, aber niveauvolle Feierabendmusik für Erwachsene klassifizieren. Locker, flockige Balkonmusik. Den Lesern, die jedoch ein Faible für sonnendurchtränkte, gutgelaunte und Frohsinn verbreitende Melodien in der Tradition der guten alten Beatles und Konsorten besitzen, dürften an der unbekümmerten Spritzigkeit des jungen Kanadiers ihre helle Freude haben. "I Tried" müsste den Fans solcher Acts wie Elliott Smith, Sufjan Stevens oder Ben Folds durchaus auch gefallen.
David Celias musikalische Ausrichtung mag zwar nicht ganz so verspielt oder exaltiert sein, wie die der oben genannten Herren, doch die harmonischen Schnittstellen sind absolut erkennbar. Mitunter agiert Celia, der "I Tried" in Eigenregie produziert hat, etwas bodenständiger, rootsiger, mitunter auch schon mal albern, vergisst aber niemals das Träumerische. Nur allzu gerne orientiert sich Celia an seinen geliebten Sixties Vorbildern, persifliert hier mal einen Country-Song, schwelgt dort in Psychedelischem oder seviert uns stante pede einen Vaudeville-Chanson gleich in doppelter Ausführung, jeweils in Englisch und Französisch intoniert. Das macht Spaß und besitzt einen nicht von der Hand zu weisenden Unterhaltungswert, könnte aber in der überbordenden Stilvielfalt den einen oder anderen Hörer auch irritieren.
David Celias drittes Album präsentiert sich zudem als Versammlung relativ namhafter Mitstreiter: Da finden sich u.a. Musiker vom Schlage eines Don Kerr (Drums), den man von seiner Arbeit mit Ron Sexsmith kennt, da trifft man den Saitenzauberer Gurf Morlix (Lucinda Williams, Robert Earl Keen, Mary Gauthier), den Cellisten Mike Olsen (Arcade Fire) oder auch den Violinisten Ben Mink (k.d.lang, Feist). Den Rest gestaltet der erfindungsreiche David selbst, indem er hervorragend singt, Gitarre, Bass, Ukulele und Piano spielt und seine Songs in gewitzte Arrangements kleidet. So kann man sich Feierabendmusik der besseren Sorte duchaus gefallen lassen. Ein gutes Album.