David Celia Organica, Taxi Stand/Radar, 2006 |
David Celia | Vocals, Bass, Keyboards & Guitar | |||
Geoffrey Hen | Drums | |||
Mark Stewartson | Backing Vocals | |||
Adam Warner | Drums | |||
Phil Michaels | Drums | |||
Peter Murray | Backing Vocals | |||
Drew Birston | Upright Bass (Lucas) | |||
| ||||
1. Afraid To Change | 7. The Wind | |||
2. Growin' Owen | 8. Procrastination | |||
3. Faker Baker | 9. He's A Caterpillar | |||
4. Fill My Empty Cup | 10. Warm Fuzzy | |||
5. Don't Keep It All Inside | 11. Evolution | |||
6. Dante | 12. Lucas | |||
Zugegeben, der kanadische Multiinstrumentalist David Celia war mir bisher gänzlich unbekannt. Auch war ich etwas skeptisch beim Einlegen seines Debüts "Organica" in den Player, ob mich jetzt knarziger Weltschmerz, glibberige Balladen oder belanglose Lagerfeuerromantik erwarten würden. Aber zum Glück wurde ich angenehm enttäuscht. Wie das sonnig-tomatenselige Artwork schon andeutet: hier ist jemand mit sich und seiner Welt im Reinen.
Folglich präsentiert Celia feinsten, luftigen, äußerst zurückgelehnten Roots Rock in Stücken wie Afraid To Change, Faker Baker, Dante oder He's A Caterpillar, und wenn es mal überwiegend instrumental wird, gefällt er mit weitausholenden, eleganten Südstaatensounds, wie in Growin' Owen, The Wind oder Lucas. Und da er kein dogmatisch in amerikanischen Singer-/Songwritertraditionen festhängender Musiker ist, hat Celia sogar ein Händchen für psychedelischen, regelrecht britisch anmutenden Sixties-Pop (Fill My Empty Cup und Procrastination).
Keine Ahnung, ob man mit solch vielseitiger, entspannter handgemachter Musik den großen Erfolg haben wird, die Masse steht wohl eher auf offensichtliches Ohrenfutter eines Jack Johnson. Aber zum einen sind wir hier bei Hooked On Music und nicht bei Media Control und zum anderen glaubt auch der Rezensent immer noch daran, dass sich in manchen Bereichen eben doch auch Qualität langfristig durchsetzen kann. Und da hat David Celia, der nicht nur ein fantastischer Pianist und Gitarrist ist, sondern auch herrlich entspannte Songs schreiben kann, die sich erst mit der Zeit vollständig offenbaren, nicht die schlechtesten Chancen. Auf jeden Fall ist das eine ideale Scheibe für die allmählich milder werdenden Frühlingsabendstunden.