David Gilmour Live At Pompejii, Sony Music, 2017 |
David Gilmour | Electric & Acoustic Guitar, Vocals, Steel Guitar | |||
Guy Pratt | Bass, Backing Vocals | |||
Steve DeStanislao | Drums, Backing Vocals | |||
Chester Kamen | Guitar, Backing Vocals | |||
Chucl Leavell | Keyboards, Backing Vocals | |||
Greg Phillinganes | Keyboards, Backing Vocals | |||
Joao Mello | Saxophone, Guitar | |||
Bryan Chambers, Louise Claire Marshall, Lucita Jules | Vocals | |||
| ||||
Part 1 | Part 2 | |||
01. 5 a.m. | 12. One Of These Days | |||
02. Rattle That Lock | 13. Shine On You Crazy Diamond | |||
03. Faces Of Stone | 14. Fat Old Sun | |||
04. What Do You Want From Me | 15. Coming Back To Life | |||
05. The Blue | 16. On An Island | |||
06. The Great Gig In The Sky | 17. Today | |||
07. A Boat Lies Waiting | 18. Sorrow | |||
08. Wish You Were Here | 19. Run Like Hell | |||
09. Money | 20. Time/Breathe | |||
10. In Any Tongue | 21. Comfortably Numb | |||
11. High Hopes | Bonus: Documentary - Pompejii Then And Now | |||
Welcher Künstler kann es sich schon erlauben, in einem historischen Amphitheater vor geschichtsträchtiger Kulisse aufzutreten, ohne mit einem geringschätzigen Lächeln bedacht zu werden? Nur wenige.
Einer unserer neuzeitlichen Gladiatoren aus dem Musikbusiness, nämlich David Gilmour, der großartige Gitarrist und Sänger der Siebziger Jahre Ikonen PINK FLOYD, kann sich, ohne rot zu werden, diesen Luxus leisten. Denn wo wären Legenden besser aufgehoben als in einem Amphitheater?
45 Jahre nach PINK FLOYDs erinnerungswürdigem Musikfilm "Live At Pompejii" führt die Geschichte den inzwischen 71-jährigen Briten im Sommer 2016 zurück in die Arena im Schatten des süditalienischen Vesuv. Lediglich mit seiner Gitarre bewaffnet und von einer Schar hervorragender Musiker (u.a. Chuck Leavell, Greg Phillinganes und Guy Pratt) begleitet, blättert der in die Jahre gekommene Held ein paar besonnen ausgesuchte Kapitel seiner langjährigen Karriere auf. Noch immer erstaunlich gut bei Stimme und mit diesem unverkennbaren Gitarrenton gesegnet, der ihn in die Liga der Allerbesten katapultiert hat, verwöhnt der bescheiden gebliebene Engländer die privilegierten Besucher im Rund dieser beeindruckenden Arena.
Unter der Regie von Gavin Elder wurden die beiden Gigs vom 7. und 8. Juli 2016 zu einem atemberaubenden audiovisuellen Ereignis für BluRay und DVD zusammengefügt. Ein Spektakel, das uns so manche erhabenen Momente beschert, und - wie sollte es auch anders sein - besonders dann zu sentimental verklärten Gänsehautmomenten führt, wenn Gilmour die guten, alten PINK FLOYD Klassiker wie Wish You were Here, Shine On You Crazy Diamond, Money, Time, High Hopes und Comfortably Numb von den unvergessenen FLOYD Erfolgsalben präsentiert. In sich selbst ruhend, unprätentiös, ganz und gar Musiker, verzichtet Gilmour wie eh und je auf auf albernes Tralala und Hoppsassa auf der Bühne, sondern konzentriert sich auf seine bravourösen elektrischen und akustischen Gitarrensoli und gelegentliche Glanzpunkte, die er sitzenderweise aus seiner gleißenden Steel Guitar zaubert.
Neben der auf weite Strecken packenden Musik, setzt Gilmour einmal mehr auf Aufsehen erregende visuelle Aha-Erlebnisse der Spitzenklasse. Wobei der umwerfende Spektakeleffekt solcher Monstrositäten wie dem kreisförmigen Cyclorama-Screen, futuristischer Lasershow und blitzender Pyrotechnik im Film nicht annähernd so mächtig erscheinen wie in Natura. Das sind dann genau die prickelnden Augenblicke, wo man sich wünschte tatsächlich dabei gewesen zu sein.
Die in Ton und Bild hervorragend gestaltete BluRay vermittelt uns zumindest einen ungefähren Eindruck, wie wundervoll diese beiden Konzerte im italienischen Sommer 2016 wohl gewesen sein müssen. Das würdige Dokument eines umjubelten Auftritts vor fantastischer Kulisse. Ein Beleg für die Strahlkraft und Stärke der alten Helden.