David Grissom How It Feels To Fly, Blue Rose Records, 2014 |
David Grissom | Vocals, Guitars | |||
Stefano Intelisano | Keyboards, Vocals | |||
Scott Nelson | Bass | |||
Bryan Austin | Drums | |||
Drew Womack, Kacy Crowley, Candi Sanders | Backing Vocals | |||
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01. Bringin' Sunday Mornin' To Saturday Night | 07. Gift Of Desparation | |||
02. How It Feels To Fly | 08. Satisfied | |||
03. Georgia Girl | 09. Jessica (Live) | |||
04. Never Came Easy To Me | 10. Way Down Deep (Live) | |||
05. Way Jose | 11. Flim Flam (Live) | |||
06. Overnight | 12. Nasty Dogs & Funky Kings (Live) | |||
Warum wird eigentlich immer soviel Wind um Gitarrenhelden wie Kenny Wayne Shepherd, Philip Sayce, Oli Brown, Henrik Freischlader und wie sie alle heißen gemacht? Ein Typ, der zumindest genauso viel auf dem Kasten hat und sich seit Jahrzehnten als gefragter Sidekick in der Szene tummelt, wird dabei gerne vergessen: David Grissom, der schon in jungen Jahren mit Lucinda Williams, Joe Ely und John Mellencamp spielte und sich mit der heißgeliebten Insider-Tipp-Combo STORYVILLE einen guten Namen machte, veröffentlicht schließlich seit Jahren ebenfalls Soloalben, die wahrlich nicht von schlechten Eltern sind.
Nach seiner größtenteils als Instrumentalscheibe konzipierten 6-Track-EP "Way Down Deep" von 2011, die eher von kernigem, tendentiell von ZZ TOP inspiriertem Blues-Rock beseelt war, versucht sich Mr. Grissom auf seinem Neuling "How It Feels To Fly" einmal mehr als Sänger und vor allen Dingen als ideenreicher Komponist bzw. Songwriter, der auf eine erstaunlich variable Bandbreite verweist. Der Hörer erfreut sich an stampfendem Blues-Rock, Power-Pop, Heartland-Rock, Country-Rock und Texas-Shuffle mit Fusion-Infiltraten. Wen wundert's, schließlich hat sich Grissom im Laufe der Jahrzehnte nur mit den Besten der Szene eingelassen und als findiger Musiker die zahlreichen Fremdimpulse selbstredend für sich selbst genutzt.
Nun gut, als Sänger wird Grissom wahrscheinlich nie die charismatische Präsenz und beseelte Stimmgewalt seines ehemaligen Band-Kumpels Malford Milligan erreichen, aber so passabel wie z.B. Sonny Landreth oder Robben Ford singt Grissom zumindest auch und das ist letztlich absolut okay.
Insofern bietet "How It Feels To Fly" jede Menge reifen und abgehangenen Stoff für Freunde amerikanischer Roots-Music und zum guten Schluss sogar noch eine satte Live-Vollbedienung mit vier kompromisslos inszenierten Bühnenkrachern, die neben einem beherzt vorgetragenem Jessica-Cover (ALLMAN BROTHERS) und dem druckvoll groovenden ZZ TOP Remake Nasty Dogs And Funky Kings noch zwei pfundige "Way Down Deep"-Songs in die Waagschale werfen, die Grissoms bewundernswerte und geschmackvolle Fingertechnik (Flim Flam) eindrücklich unterstreichen.