David Ogilvy

Mockingbird

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.12.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Frank Ipach


David Ogilvy
Mockingbird, Thumbpick Records, 2004
David Ogilvy Vocals, Guitars, Mandolin, Pedal Steel, Dobro, Whistle, Ukulele
Robin Clayton, Jerome Davies, Rory McFarlane Bass, Double Bass
Harbans Srih Drums
Carmen Phelan Fiddle
Sagat Guirey Electric Guitar
James Lascelles Dulcimer, Melodica, Percussion
Christina Kukukundis Backing Vocals
Paul Jayasingha, Annie Whitehead Brass
Bill Lovelady String & Brass Arrangements
Produziert von: David Ogilvy Länge: 39 Min 22 Sek Medium: CD
1. Lay It All Down8. Half Asleep
2. Singing Back9. Portmahomack
3. Autumn Song10. Old Black Dog
4. Blue's For Loren11. The Drifter
5. Miller's Farm12. James
6. Tomorrow Is A Long Time13. Ain't No Reason
7. Let's Go Downtown14. White Freight Liner Blues

Die Abenddämmerung fällt gemächlich auf die weissgefrorenen Baumwipfel. Watteweiche Schneeflocken schweben mattglänzend durch die winterliche Stille. Ich schaue durchs Fenster und zeichne mit dem Finger die bizarren Blüten meiner glitzernden Eisblumen nach. Auf dem Fensterbrett eine dampfende Tasse Tee. Die Welt bewegt sich in Zeitlupe, nein, sie steht still...
Der Rezensent ergibt sich seinen winterlichen Halluzinationen, nippt am warmen Porzellan und staunt über die assoziativen Impulse dieser Musik. Die Musik eines schottisch/amerikanischen Graukopfes mit freundlichem Gesicht namens David Ogilvy, der, umringt von ein paar Freunden, den schneebedeckten Weg zwischen kerzenbeschienener Romantik und mondbleicher Melancholie durchwatet.

David Ogilvy, dessen zweites Album "Mockingbird" nun vorliegt und die Ideen seines Debutwerkes "Like it is" auf feingesponnene Art und Weise fortsetzt, beindruckt mit vierzehn kurzen und aussagekräftigen selbstverfassten Songs, die sich im Windschatten grosser Songwriter wie Nick Drake, Leonard Cohen, Guy Clark und J.J. Cale schadlos halten.
Wirft man den Gehalt der beiden ausgewählten Coverversionen von Bob Dylan (Tomorrow is a long time) und Townes van Zandt (White freight liner blues) in die Waagschale, beobachtet man ein ausgewogenes und ruhig pendelndes Gleiten zwischen den Polen Singer-Songwriter und Country. Beides meisterlich verknüpft durch die elastischen Fäden eines schottisch-keltischen und amerikanischen Folklorebandes.
So hört man denn auch die vornehmlich akustischen Saiteninstrumente wie Gitarre, Mandoline, Dobro, Ukulele, Dulcimer und Contrabass, die sich über die gelegentliche Gesellschaft einer Pedal-Steel, einer Fiddle oder auch einer Melodica erfreuen dürfen. Schlagzeug und E-Gitarre werden hin und wieder eingeladen und verstehen sich als launige Gäste.

Die wohltuende Gelassenheit eines Songs wie Lay it all down entspringt nicht zuletzt dem fabelhaften Streicherarrangement von Bill Lovelady, der seine gestaltende Feinfühligkeit ebenfalls beim bläserverziertem Ain't no reason unter Beweis stellt.
Selbst ein Instrumentaltitel wie das traurige und verwehte Blues for Lorea zeichnet binnen kürzester Zeit die Tränen seines Autors nach. Eine atmosphärische Meisterleistung. David Ogilvy behandelt seine diversen Saiteninstrumente mit einer so selbstverständlichen Vielfalt, singt mit leicht angerautem Schmelz in der Stimme von blasser Tristesse, verlorenen Träumen, sonnenheller Aufbruchsstimmung und bierseligem Trotz.

"Mockingbird" verströmt eine selten zu findende Atmosphäre, ein Stimmungsmacher im wahrsten Sinne des Wortes. Ein wundervolles Album. Dieses eine Schlupfloch am Ende des Horizonts, dort mag Ogilvy seine Inspiration finden: "Sailed a boat on the open sea - just the moon and me - the earth was flat and I was free - no one followed me - for the things that I did find - you could say I lost my mind".

Frank Ipach, 08.12.2004

 

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