David Poe

Love Is Red

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.07.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Frank Ipach


David Poe
Love Is Red, UlfTone Records, 2004
David Poe Vocals, Guitars
Jim Abbey Bass
Sim Cain Drums
Produziert von: Craig Pilkington Länge: 38 Min 16 Sek Medium: CD
1. You're The Bomb6. Moon
2. So Beautiful7. Settlement
3. Love Is Red8. You've Got A Reputation
4. Wilderness9. Doxology
5. Reunion10. Lullabye

UlfTone dürfte stolz sein, diesen mittlerweile arrivierten und zumindest von der Kritik abgefeierten Songwriterstar namens David Poe in ihrem Stall zu beherbergen.
Die beiden Vorgängeralben waren komplette Comboeinspielungen mit allerlei Zierrat und auch studiotechnischem Schnick-Schnack. Nie zu üppig instrumentiert, fokussierten sich die Spannungsmomente dennoch häufig auf schmückendes Beiwerk wie ausgecheckte Background-Vocals und elaborierte Instrumentalarrangements.

Diesmal beschreitet unser David ein anderes Terrain. "Naked" oder "stripped to the bone" darf man die neue Produktion, die in einem alten Berliner Kellerstudio stattfand, wohl mit Fug und Recht bezeichnen. Poe wollte sich einfach mal von langatmigen und aufwändigen Recording-Sessions entfernen und zum eigentlichen Kern seines Schaffens begeben. So bat er seine beiden Langzeit-Kumpanen Sim Cain und John Abbey in dieses Vorkriegsgebäude und liess sich von roten Teppichen, Kronleuchtern und bröckelnden Einschusslöchern in den kargen Steinwänden inspirieren.

Heraus kam dabei eine Songsammlung, die sowohl einige Titel der Vorgängeralben in neuem Gewand präsentiert, als auch eine Reihe brandneuer Songs. David Poes Prämisse, seinen Kompositionen durch das Einspielen im Trio-Format neues Leben einzuhauchen, geht im Grossen und Ganzen auf.
Der Herausforderung, durch intimes und engmaschig verknüpftes Ensemblespiel die Grenzen seines Trios neu zu fassen, gelingt ihm zumeist recht eindrucksvoll. Imposant auch der irre Drumsound, der mich bei einem so exquisiten Titel wie Wilderness schier umhaut. Ein Paradebeispiel für das spannende und dynamische Zusammenspiel dieser drei Musiker.

Ihrer Affinität zu jazzigen Harmonien frönt die kleine Band in weiten Teilen dieses Albums, wobei sie sich gelegentliche Ausflüge zu südamerikanischer Rhythmik leisten oder auch ihre popmusikalische Vergangenheit kurz aufleben lassen.
Über allem thront jedoch David Poes Stimme, die durch ihr sympathisches Timbre das Herz des Hörers für sich einnimmt. Oft hauchzart, selten energisch, aber immer mit Inbrunst singt sich der Künstler durch seine Frauengeschichten. "Love is red" als Sinnbild einer immerwährenden Leidenschaft, die zwischen kleiner Flamme, glühenden Kohlen und loderndem Feuer auf und nieder züngelt.

Der Sound dieses Albums ist genial. Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug lassen das alte Kellergewölbe vibrieren und wehen mit exquisiten Hallfahnen zwischen Kronleuchter und Teppich umher. Das Trio entwickelt so eine ganz eigene Dynamik. Ich schätze, trotz der knapp bemessenen Aufnahmezeit (14 Tage) wird sich dieses alte Gemäuer noch lange an den Besuch dieser Amerikaner erinnern. Diese Leidenschaft muss wohl Spuren hinterlassen haben.

Frank Ipach, 01.07.2004

 

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